Es sollte sein Härtetest sein. Doch Pierre-Michel Lasogga (24) hielt im Test gegen Landesligist Blau-Weiß 96 (8:0) nur zwei Minuten durch. Dann zwickte der Oberschenkel – wieder muskuläre Probleme.
Man könnte meinen, dass es hier mit dem Teufel zugeht. Immer dann, wenn es so aussieht, als könne Pierre-Michel Lasogga wieder dem nachgehen, wofür ihn der HSV gekauft hat und fürstlich bezahlt, geht das Drama von vorn los. Dabei muss man sich nur die Verletzungshistorie des bulligen 23-Jährigen anschauen, dann käme man schon mal auf den Gedanken, dass der Körper des Spielers für einen Akteur dieses Alters ausgesprochen belastet ist.
Jetzt also wieder Tainingsabbruch nach 2 min. in einem Testspiel, dabei hat PML im Jahr 2015 in insgesamt 7 Spielen ganze 18 min. kicken können. Das Problem: Der HSV braucht den Mann, ohne ihn wackelt das gesamte System. Der Ausfall Lasogga’s bedeutet auch immer eine Art Notlösung im Angriffsverbund des Hamburger Sportvereins, nur mittlerweile wird immer deutlicher, dass man mittelfristig nicht damit rechnen kann, dass der Ex-Berliner einmal mehr als 3 Spiele am Stück verletzungsfrei bleiben wird – ein Teufelskreis.
Dabei hatte man am Anfang der Saison auf Druck des Herrn Kühne und auch auf der Druck des hiesigen Boulevards nahezu alles auf die Lasogga-Karte gesetzt. Eine Ablöse von € 8,5 Mio. bei einer Vertrags-Restlaufzeit von nur einem Jahr, ca. € 3 Mio. Gehalt pro Jahr bei einem 5 Jahresvertrags – der Stürmer wird den Verein inkl. Beraterkosten etc. schlappe € 25 Mio. kosten, Geld, welches der HSV nicht hat. Und jeder, der jetzt auf die wirre Idee kommt, der HSV könne ein Angebot für Lasogga bekommen, sollte endlich aufwachen.
Dabei darf man nicht den Fehler begehen, dem Spieler die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben, denn für einen Profi gibt es nichts Schlimmeres, als verletzt zuschauen zu müssen und dauerhafte Reha ist auch kein Geschenk. Darauf aber wird sich Lasogga scheinbar einstellen müssen, denn der Verein und er selbst haben in den letzten Monaten alles versucht, was man versuchen kann. Angefangen von Müller-Wohlfahrt bis zur Entfernung von Weisheitszähnen, die Herren sind ratlos.
Das Problem aber hat sich der HSV selbst zuzuschreiben, denn wieder einmal wurde dem Verein ein Spieler von außen reingesungen und wieder einmal ließ man sich fremdbestimmt in die Falle locken.
Natürlich hätten einige Fans aufgeschrien, auf die letzte Saison und besonders die Relegation verwiesen, wenn man sich gegen die Verpflichtung der letztjährigen „Lebensversicherung“ ausgesprochen hätte. Aber es wäre angesichts der finanziellen Schieflage und aufgrund der bekannten Verletzungsanfälligkeit Lasoggas vernünftig und zu verargumentieren gewesen.
Am Ende der Kette sind wir aber (mal wieder) bei unserem Ex-Dukaten-Didi, der auf Stress solcher Art einfach keinen Bock hat. Dann lieber nicht vorhandene Mittel verbrennen (Olic kommt noch hinzu), als sich dummen Fragen stellen zu müssen.
Der Spieler selbst tut mir leid, denn der möchte einfach nur kicken. Herr Beiersdorfer und seine Entourage aber tun mir jeden Tag ein Stückchen weniger leid.
…mal ganz ketzerische gefragt:
Spart der HSV aufgrund der zahlreichen (längeren) Verletzungen nicht Unmengen (?) an Gehaltskosten, weil die Krankenkasse einspringt?
Ab der 6. Woche
Ab der vollendeten 6. Woche. Also ab Beginn der 7. Woche für Folgeerkrankungen.
Das bedeutet, daß Wehwehchen unterschiedlichster Natur nicht addiert werden.
Jede Blessur für sich.
Dass Lasogga kaum spielen wird ist leider absehbar gewesen. Jedoch ist Lasogga nicht der erste Patient der für viel Geld eingekauft wurde.
.
Angesichts der Tatsache, dass der HSV wirtschaftlich nicht mit jenen Clubs mithalten kann die in der Bundesliga um die Plätze 2 – 6 spielen, wurde bereits in der Vergangenheit auf das Mittel zurückgegriffen „kaputte Kicker“ einzukaufen weil diese preiswerter sind und mit ein bißchen Glück doch noch das eine oder andere Jahr relativ durchgängig spielen können.
.
Hinzu kommt die Annahme, dass das Hamburger Publikum prominente Transfers benötigt, damit der HSV seine Eintrittskarten verkaufen kann.
.
Exemplarisch erwähne ich hierzu den Spieler Marcell Jansen, der angeblich reihenweise grippale Infekte, oder aber Oberschenkelprobleme, vorzuweisen hat.
.
Eine andere Lesart bezüglich Jansens Fragilität könnte leider auch jene sein, dass er über eine ähnliche Gelenkproblematik verfügt wie Valon Behrami und somit immer wieder seine Auszeiten benötigt, da die Schmerzen bei Belastung einfach zu groß sind.
.
Denn wäre Jansen tatsächlich nur ein chronischer Schnupfen- und Oberschenkelpatient, so wäre er angesichts seines sportlichen Potentials für den HSV schlichtweg nicht bezahlbar und würde entweder bei den Bayern oder in der Premier League spielen.
.
Die extreme Verletzungsanfälligkeit einiger HSV-Spieler war nicht nur bereits zum Zeitpunkt ihres Transfers bekannt, die extreme Verletzungsanfälligkeit ist seit Jahren Teil der Transferstrategie des HSV.
.
Aufgrund der extrem negativen sportlichen Entwicklung des Teams, halte ich diese Transferstrategie für komplett gescheitert.
Der HSV hat Lasogga selbst kaputt gemacht. Er war letzte Saison die Lebensversicherung und musste spielen auch wenn es eigentlich nicht ging. Jetzt bekommt er (und der HSV) leider die Quittung dafür…
Ich hoffe, dass er in der nächsten Saison wieder voll angreifen kann! Nur das Beste!