Nein, es macht mir keinen Spaß, Recht gehabt zu haben. Und ja, es ist mir scheißegal, ob man mir das glaubt oder nicht. Ich und meinesgleichen haben sich in den letzten Monaten dermaßen viel Dreck anhören müssen, wir wurden beleidigt, bepöbelt und bedroht. Und das alles nur, weil wir die offensichtliche Wahrheit geschrieben haben. Während sich an anderen Orten noch mit Parolen wie „Geduld“ und „Didi macht das schon, ich vertraue ihm“ krampfhaft über Wasser gehalten wurde, habe ich geschrieben, was jeder im Grunde sehen konnte. Die, die es machen, können es einfach nicht. Und damit meine ich keinesfalls nur Joe Zinnbauer, der aber garantiert als Erster (und wahrscheinlich Einziger) den Hut nehmen muss, dabei ist er nur die logische Folge eines gescheiterten Versuchs, einen Verein mit Berufsanfängern, Selbstdarstellern, Intriganten und Höflingen zu reformieren.

Aber jetzt ist ja Länderspielpause und da werden die Herren Exzellenzen wieder einmal analysieren. Sie werden analysieren und analysieren und analysieren und wahrscheinlich wird Bernhard „Scorsese“ Peters in der Mitte eine Kamera aufstellen und die Analyse für die Nachwelt festhalten. Dann wird man zu dem Schluss kommen, dass

Zinnbauer gehen und oder

Zinnbauer weiterwurschteln darf.

Zweites finde ich gar nicht mal so unwahrscheinlich, denn im Moment fällt mir wirklich kein komplett Durchgeknallter ein, der sich dieses Himmelfahrtskommando antun würde. Also wird man sich wieder in Plattitüden ergehen, um die Wette inhaltlichen Schwachsinn absondern und im Kohlenkeller in Badelatschen die nächsten 91 Konzepte malen. Wohl bekomm’s.

Dabei hätte man in den exzellenten Hallen bereits in der Winterpause fertig analysiert haben müssen, denn bereits da war zu erkennen, dass Zinngruber diese Mannschaft nicht nach vorn bringt. Aber wahrscheinlich werden die Videos der Analyse noch ausgewertet.

Der Fisch stinkt am Kopf, aber gewaltig

Hätten die Herren Eier oder Ehrgefühl oder notfalls beides, würden sie von sich aus den Hut nehmen und zwar ohne Abfindungen.

„Didi“, weil er einsehen muss, dass die Schuhe eines Vorstandsvorsitzenden deutlich eine Nummer zu groß für ihn sind. Nur freundlich zu grinsen, staatsmännische Worthülsen abzusondern, Gelder zu verbrennen, die der Verein nicht hat, das alles reicht nun mal nicht. Beiersdorfer versucht nach wie vor, sich mit gezielten Personal-Entscheidungen (Knäbel, Peters, Pletz, Zinnbauer etc.) eine Wohlfühlzone zu errichten, aber ein Bundesliga-Verein ist kein Streichelzoo. Beiersdorfer lebt nach wie vor von der medial aufgebauten „Dukaten-Didi-Legende“, dabei hat er in all seinen Jahren beim HSV mehr falsch als richtig gemacht. (Stichworte: Nachwuchskonzepte, Spielerkäufe, etc.)

Peter „Presse-Pete“ Knäbel, weil er eigentlich erkennen müsste, dass er für den Posten des Hilfs-Pressesprechers und Assistenten des Sportchefs deutlich zu gut bezahlt ist. Es kann doch wohl nicht die Aufgabe eines „Direktors Profifußball“ sein, den Mann für die bad news zu geben, damit sich der Herr Vorstandsvorsitzende nicht beschmutzt.

Bernhard Peters, weil er es in nur 10 Monaten geschafft hat, innerhalb und außerhalb des Vereins dermaßen unbeliebt zu sein, dass man gewillt ist, Manfred Ertel einen Ehrenoscar für Sympathie zu verleihen.

Joe Zinnbauer, weil er einfach zu leicht für die Bundesliga in Allgemeinen und den HSV im Besonderen ist. Ein Verein, bei dem Trainer wie Veh, Slomka, Jol oder auch van Marwijk krachend scheitern, kann sich keinen Anfänger leisten.

Über Hilke muss man eigentlich kein weiteres Wort verlieren, der Mann ist die Karrikatur eines Marketing-Verantwortlichen.

„Mediendirektor“ Wolf, weil ein Direktor mit dieser Bezeichnung irgendwann einmal auch die Verantwortung für das übernehmen muss, was der Verein seit Jahren nach außen zeigt.

Ich weiß selbst, dass all das nicht passieren wird, denn die Exzellenzen analysieren ja gerade. Mir kommt das Ganze mehr und mehr vor wie ein Kartenspiel, bei dem sich ein Spieler die Karten nimmt, bis ein Mitspieler irgendwann man sagt: „Es hat sich auch schon mal einer tot gemischt“

Der HSV 2015 wird absteigen und er wird mit Recht absteigen. Er wird das tun, was er eigentlich schon letztes Jahr hätte tun sollen, nämlich endlich die Zeche für jahrelange Misswirtschaft zu bezahlen. Und wisst ihr was?

Es ist mir scheißegal. Dieser Verein hat mich und viele andere während und nach der letzten Saison emotional verloren und er kriegt mich nicht mehr wieder.

16 Tore in 26 Spielen!

In 15 von 26 Spielen keinen Treffer erzielt!

Insgesamt 3!!!! Stürmertore in 26 Spielen!

Jeden Spieltag eine andere Mannschaft, jeden Spieltag eine andere Aufstellung. Kontinuität? Stamm-Elf? Fehlanzeige.

Das sind die Daten einer Mannschaft, die mit vollem Recht aus der Bundesliga fliegt!

Der HSV hatte (aber das habe ich auch schon zigmal geschrieben und ich bin es eigentlich leid, es immer wieder zu schreiben) einen Blanko-Scheck, er hatte alle Möglichkeiten. Der HSV hatte nach der Saison 2013/14 keinen Regionalliga-Kader, er hatte Spieler wie Adler, Drobny, Diekmeier, Westermann, Jansen, van der Vaart, Rajkovic, Jiracek, Kacar, Beister, Rudnevs etc. zur Verfügung und hat diesen mit mehr als € 35 Mio gepimpt. Aber anstatt sinnvoll zu investieren – man hätte sich beispielsweise mal nach einer Alternative für die Standard-Waffe Calhanolgu umgucken können – kaufte man ein wie im Gemischtwaren-Laden. Und man holte die beim HSV allseits beliebten PR-Käufe, natürlich für teures Geld.

Man hat einen maladen Torjäger, der den Ruf hat, den HSV gerettet zu haben? Her damit. € 8,5 Mio. bei einer Vertrags-Restlaufzeit von einem Jahr und einem Trainer, der ihn nicht mehr will? Kein Problem, wir haben’s ja. Und bevor man den Fans erklären muss und sich mit dem Boulevard anlegt, weil dieser Spieler einfach nur viel zu teuer und viel zu verletzungsanfällig ist, denkt man sich:

„Den kann man gut vermarkten“.

Man merkt, dass man Milan Badelj verkauft hat und einen zweikampfstarken 6er braucht? Nun, dann holt man doch einen 29-jährigen Sportinvaliden aus Neapel, wir haben’s ja.

Man bemerkt, dass man im Winter die Stürmer, die man haben möchte, nicht bekommt, dann holt man doch am besten PR-Olic, den kann man den Fans auch klasse verkaufen. Der Umstand, dass der 35-jährige Kroate weder ins sportliche Konzept noch in die Altersstruktur passt, interessiert doch niemanden.

Die Lachnummer Leistungsprinzip

Olic. Eine Trainingseinheit – Startelf. (Rudnevs guckt zu)

Behrami. 2 1/2 Monate nicht trainiert – Startelf (Kacar guckt in die Röhre)

Angschlagener Westermann. Linker Verteidiger, obwohl ein fitter Ostrzolek auf der Bank sitzt.

Lasogga untrainiert reingeworfen, gleich wieder verletzt (Rudnevs auf der Bank)

Nicolai Müller spielt und spielt und spielt wie ein Amateur. Und ?

„van der Vaart hat nicht die Qualitäten, die man im Abstiegskampf braucht“. Im nächsten Spiel steht van der Vaart in der Startelf.

Soll ich weitermachen oder reicht es ?

Ehrlich, liebe Freunde, der Nächste, der mir etwas von „Kompetenz in der Vereinsführung“ erzählen möchte, fängt sich ne Kopfnuss. Diese Herren, und zwar alle wie sie da sind, haben wirklich alles falsch gemacht, was man auch nur falsch machen konnte. Und ganz besonders zähle ich auch Grinsekatze Gernandt dazu, der seinen Job als Vorsitzender des Aufsichtsrats nur dem Umstand, dass er Angestellter bei Kühne und Nagel ist, zu verdanken hat. Der aber für Personalien wie Beiersdorfer und Peters maßgeblich verantwortlich ist und ganz bewusst andere (bessere) Kandidaten verhindert hat. Danke nochmal, Kuddel.