Irgendwie schade und doch auch wieder nicht. Irgendwie hatte ich gehofft, dass unter Retterchen Bruno Labbadia irgendwas anders werden würde. Dass wie von  Zauberhand der Wort „Leistungsprinzip“ plötzlich doch wieder ein Rolle spielen könnte. Nach dem „Genuss“ der gestrigen Pressekonferenz, auf der Confèrencier Wolf zum gefühlten 87. Mal den Eindruck vermittelt, als hätte er immer noch nicht begriffen, was die Stunde geschlagen hat, fühle ich mich eines besseren belehrt.

van der Vaart, Lasogga, Behrami – es geht einfach nur so weiter. Hätte nur noch gefehlt, dass Bruno lächelnd erklärt hätte, er müsse seinen zahlreichen Vorgängern „ein großes Gombliment“ machen, weil sie ihm eine so herausragende Truppe zur Verfügung gestellt haben und dass er deren erfolgreiche Arbeit in ihrem Geiste weiterführen möchte.

Warum hat in diesem scheinbar kastrierenden Verein niemand, der einen Arbeitsvertrag unterschreibt, die Eier, für die notwendigen Veränderungen zu sorgen. Bin ich denn der Einzige, der die letzten 28 Spiele mit 16 erzielten Teffern gesehen hat? Bin ich der Einzige, der sieht, dass Lasogga immer noch nicht fit ist, Rudnevs dafür aber 120 Minuten Tempo gehen könnte? Bin ich der Einzige, der sieht, dass Rafael van der Vaart, von seiner eigenen Geschichte und seinen diversen Damen zermürbt, mit den Gedanken seit einem halben Jahr nicht mehr in Hamburg ist? Bin ich der Einzige, der sieht, dass Valon Behrami der Mannschaft sportlich und mental schadet und zwar massiv?

Nie, wirklich noch nie habe ich mich in irgendeine Mannschaftsaufstellung eingemischt, noch nie habe ich den Trainer für seine Auswahl kritisiert, aber irgendwann platzt selbst mir der Sack.

Was genau denkt Labbadia denn, was passiert sein könnte. Er fährt mit den Herren aufs Land, turnt zwei Tage vor ihnen rum, führt zahlreiche Einzelgespräche und will jetzt von van der Vaart  dessen „besten Fußball sehen“. Naja, das wollten Slomka, Zinnbauer und Knäbel bestimmt auch, aber van der Vaart kann seinen „besten Fußball“ nicht mehr zeigen.

Valon Behrami hat sich in nur einer Saison nicht nur als unterdurchschnittlicher Fußballer, sondern auch als Spieler erwiesen, dessen charakterlichen Defizite eine gesamte Mannschaft sprengen können. Anstatt an dieser Stelle ein Zeichen zu setzen und der gesamten Mannschaft zu demonstrieren, dass sowas bei ihm keine Zukunft hat, wird weiter geschweizert. Das tatsächliche Zeichen an die Mannschaft lautet: „Ach Gott, bleibt ja doch alles beim alten“

Warum sollte einer der Spieler in den Einheiten vor den letzten 6 Spielen eigentlich nochmal alles rein werfen, was er hat?

Nein, Freunde. Der HSV spielt wie ein Absteiger, der HSV redet wie ein Absteiger und der HSV agiert wie ein Absteiger. Die letzten drei Trainer (Zinnbauer, Knäbel, Labbadia) hätte sich Verbrennungs-Didi allesamt wegsparen können, unter Slomka würde der HSV aber auch nicht einen Punkt schlechter dastehen. Absteigen hätte Slomka auch gekonnt.