Um es gleich zuerst zu erwähnen: Ich habe das Spiel gegen Freiburg nicht in voller Länge gesehen, aber das, was ich gesehen habe, war schaurig. Der Umstand, dass nichts anderes zu erwarten gewesen war, wurde bereits mehrfach in diesem Blog erwähnt, aber es scheint, als wäre vielen tatsächlich die Realität abhanden gekommen.

Ehrlich, ich mache der Mannschaft gar keinen großen Vorwurf, denn in dieser Phase der Saison, mit diesem Tabellenplatz und vor allem mit der bisher gezeigten Leistung, ist das angekündigte „Feuerwerk“ einfach nur als lächerlich zu bezeichnen. Im Moment geht es darum, Eichhörnchen-mäßig Punkt für Punkt einzufahren und das ist dem HSV gestern gelungen, obwohl ein Sieg der Freiburger sicherlich verdienter gewesen wäre.

So aber kann man den gestern erkämpften Punkt als „Ausgleichspunkt“ für das erschütternde Torverhältnis werten, außerdem wurde ein direkter Mitbewerber um einen Abstiegsplatz auf Abstand gehalten. Ich prophezeie, dass dieser glückliche Punktgewinn am Ende noch eine entscheidende Rolle spielen wird. So gesehen sollten sich alle Fans und Anhänger bei zwei Personen bedanken, sollte der Abstieg dann doch noch vermieden werden:

Bruno Labbadia und Gojko Kacar. Labbadia hat es tatsächlich geschafft, dem damals Tabellenletzten 6 Spieltage vor Schluss zwei Dinge einzuhauchen. Selbstvertrauen und Glück. Mit einem Trainer Peter Knäbel wäre der HSV bereits jetzt abgestiegen.

Gojko Kacar hat nicht nur mit seinen beiden Treffern gegen Mainz und Freiburg 3 überlebenswichtige Punkte gerettet, er hat dem HSV auf einer Position Struktur verliehen, auf der zuvor nur die blanke Aggression herrschte und ein Spiel nach vorn unterband.

Dennoch ärgern mich zwei Dinge extrem. Zum Einen ist es das Verhalten der Medien. Scheinbar existieren nur zwei Tasten auf den Tastaturen der Schmierlappen – Europapokal oder Abstieg ohne Hoffnung, dazwischen gibt es nichts. Nach zwei glücklichen Siegen hängt der Himmel wieder einmal voller Geigen, nach einem Remis besteht die Mannschaft ausschließlich aus Versagern.

Zum Zweiten ärgert mich diese wenig demütige Verhalten der sogenannten Fans. Von einer Mannschaft mit einem Torverhältnis von 21:47 wurde vor dem Spiel eine Meisterleitung erwartet, teilweise wurde nun noch die Höhe des Sieges diskutiert. Wie behindert muss man eigentlich sein?

Komplett erschüttert hat mich ein Beitrag aus Schmocks Einöde, aber eigentlich sollte man darüber nicht verwundert sein, wenn man bedenkt, dass die Blogbetreiber selbst nichts anderes als diese undifferenzierte Scheiße absondern.

Nehmen wir mal die Fans von Mainz. Was haben die denn? Eine Bundesligamannschaft, die nicht Fisch und nicht Fleisch ist. Daher kommt bei den Fans dieser für mich eher Zweitklassigen Vereine der gewisse Hass. […] Der HSV hat in Europa immer noch einen Stellenwert von dem können Vereine wie Mainz, Augsburg, Freiburg etc. nur träumen. Das, und nicht der Dino und die Uhr sind die Gründe, warum der HSV trotz seiner schlechten Tabellenplätze, in den vergangenen Jahren bei den Fans anderer Vereine immer wieder ins Fadenkreuz geriet. Sowas nennt man auch Neid!

Darum ist es für HSVer kaum verständlich, was sich einige Fans so erlauben, wenn sie sich über den HSV äussern. Es zeugt eigentlich nur davon, dass diese Leute nichts begriffen haben und wahrscheinlich auch nichts begreifen werden.

 

Eine wundervolle Zusammenfassung der „Hamburger Krankheit“ und nicht wenige Fußballfans in Deutschland hoffen darauf, dass diese Krankheit endlich einmal in die zweite Liga führt. Ich kann sie verstehen.