Didi verzweilfelt

Betrachtet man nicht nur das gestrige Relegations-Spiel gegen den KSC, sondern auch den gesamten Saisonverlauf, so muss man diese Frage eindeutig mit JA beantworten. Der HSV ist dort angekommen, wo er bereits seit Jahren hingehört, bedenkt man die sportlichen, strukturellen, wirtschaftlichen und besonders personellen Fehler der letzten 5 Jahre. In diesen Jahren hat dieser Verein wirklich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und wäre der HSV ein „normales“ Wirtschaftsunternehmen ohne die Chance auf die Unterstützung eines Mäzen, wäre er bereits seit Jahren bankrott. Aber nicht nur das, denn den meisten Führungskräfte aus dieser Zeit müssten sich wegen unterschiedlichster Delikte vor irgendwelchen Ermittlungs-Richtern verantworten. So gesehen passiert jetzt eigentlich nur das, was lange überfällig ist.

Sieht man das Spiel gegen Karlsruhe, so ist selbst der hartgesottenste Fan immer wieder erschüttert, wenn er mit ansehen muss, zu welcher Leistung diese völlig überteuerte Mannschaft in der Lage ist. Sicher, man kann verunsichert sein, wenn man mit dem ersten Angriff des Gegners in Rückstand gerät und realisiert, dass dieses auswärts erzielte Tor das Leben noch ein Stück weit schwieriger gestalten wird. Aber irgendwann muss sich die angeblich vorhandene Qualität der Einzelspieler durchsetzen. Es kann doch nicht sein, dass Nationalspieler wie Westermann, Djourou, Diaz, Olic, Holtby oder Lasogga von Zweitliga-Spielern wie Valentini, Gordon, Peitz oder Meffert vorgeführt werden.

Doch, es kann sein. Es kann sein, wenn eine Mannschaft, die in der Bundesliga in den letzten 6 Spielen 10 Punkte holte und sich eigentlich sowas wie Selbstvertrauen hätte holen sollen, von der erschütternden Ahnungs- und Hilflosigkeit ihrer Vereinsführung angesteckt wird. Wenn man sich dieses sogenannte „Interview“ des Vorstandsvorsitzenden beim NDR betrachtet, möchte man am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder nach 3 Minuten ausschalten. Hilfloses Gestammel in bester Matz-Manier, leerer Blick und Angst vor dem eigenen nächsten Satz.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/hsv-Beiersdorfer,hsv14962.html

Wie soll dieser Mann einer Mannschaft Zuversicht vermitteln? Wie soll ein Peter Knäbel als „Direktor Profifußball“ (Ein Witz in sich) mit seinen unverständlichen Satzbausteinen (Die Mannschaft spielt solidarisch) den Spielern verdeutlichen, dass man trotz aller Defizite an sie glaubt. Menschen, die Angst ausstrahlen, verbreiten Angst und diese Mannschaft hat die blanke Angst. Der Einzige, der sich mit aller Kraft dagegen stemmt, ist Trainer Labbadia, aber auch er wirkt von Tag zu Tag ratloser. Aber wie soll das auch gehen. Der Trainer versucht in der Kabine und beim Training Selbstvertrauen zu vermitteln und die Vereinsführung schmeißt mit dem Hintern alles wieder um, indem sie sich wie manischer Schlangenbeschwörer ohne Flöte präsentiert.

Oben auf der Ehrentribüne thront dann noch ein Herr Gernandt, ausgestattet mit seidenem Einstecktuch und Goldknöpfen an den Manschetten, der zuletzt im eigenen Gremium das Misstrauen ausgesprochen bekam. Unten sollen dann die Jungs alle das, was in den letzten Jahren verbockt wurde, auf den letzten Drücker gerade biegen.

Und nein, ich möchte die Spieler nicht von (Mit)-Schuld freisprechen, ganz sicher nicht. Was dort Einkommens-Millionäre wie Lasogga, Holtby, Ostrzolek, Diaz, Olic und Co.anbieten, ist größtenteils eines Lizenzspielers unwürdig und doch hat es seine Ursachen. Man sagt, dass der Fisch vom Kopf her stinkt und dieser Fisch treibt einem die Tränen in die Augen.

Wer heute wirklich noch so dreist ist und verzweifelt versucht, diese desaströse Vereinsführung von Schuld frei zu sprechen oder eventuell von Geduld labert, gehört in die geschlossene Abteilung und macht sich jeden Tag ein Stück mehr mitschuldig.

Diese Führung (Aufsichtsrat) hat ausschließlich falsche Personal-Entscheidungen getroffen. Dass Beiersdorfer kein Vorsitzender ist, wusste man vorher. Dass Beiersdorfer kein Sportchef ist, weiß man spätestens seit dieser Saison.

Wie man einem Hilke nach drei Jahren der Nicht-Performance den Vertrag um weitere drei Jahre verlängern kann, bleibt wohl das Geheimnis der Herren Kühne und Gernandt.

Hinzu kommt, dass diese Führung (Aufsichtsrat) die Pflichten, für die er eingesetzt wurde, auf eklatante Art und Weise verletzt hat. Er hat den offensichtlich unfähigen Vorstand ein Jahr lang fuhrwerken lassen und hat nicht regulierend eingegriffen.

Diese Führung (Vorstand) hat jeden Fehler begangen, den man begehen konnte. 4 Trainer, Transferflops in Serie, Tuchel-Affäre, personelle Fehlbesetzungen (Knäbel und Peters). Dieser Vorstand hat es tatsächlich geschafft, in einer Saison nichts richtig zu machen und das, was dieser Vorstand geschafft hat, hat nicht mal ein Vorstand unter dem Vorsitz von Carl-Edgar Jarchow  und der Aufsicht unter Manfred Ertel geschafft.

Und das will wirklich etwas heißen.