Arnesen-Rauswurf, Jarchow, Hilke, AR-Parkplatzprügel, Maulwürfe, Kreuzer, Gucci hier – Gucci da, Ertel, Campus, Geldverbrennung, Relegation, HSVPLUS, Knäbel, Düdü, Gernandt, Eigenfehler, Kühne, Rucksack-Gate, 1000 Trainer, Sammer, Siegenthaler, Social Media-Clowns, Pokal-Blamage, Talente vergrault, Geduld, Jörn Wolf, Abfindungs-Rekordhalter, Eigengewächse verramschen, Mediengeklüngel, Beister-Abrechnung, Stadionpreise, Versammlungs-Schwänzer, Exzellenzen, Hofbericht-Erstattung, Sportchef-Casting, Folterfußball, Job-Geschacher, Selbstbedienung, Workshop-Wahnsinn, Ladenhüter, Kaderverkleinerung, Relegationsmeister-T-Shirt, Stadionuhr, Entwicklung – nein, danke…

Ich mag einfach nicht mehr. Mittlerweile vergeht kein Tag, ja im Grunde kaum noch eine Stunde, in der sich der Verein, für den ich seit 40 Jahren fiebere und für den ich selbst einige Jahre gespielt habe, nicht zum Gespött der Leute macht. Die Frage, die man sich als HSVer am Morgen stellt, lautet nicht: „Wie wird heute wohl das Wetter“, sondern vielmehr „Welche Katastrophe präsentiert mir mein Verein heute wohl?“

Dabei ist es bei mir nicht so, dass mich Bekannte oder Arbeitskollegen piesacken, das würde ich eh nur noch mit einem Achselzucken kommentieren. Nein, es geht darum, was dieser Verein mit einem macht. Der Glaubenskrieg rund um den einst ehrwürdigen und heute peinlichen HSV zermürbt, zeigt aber, wie tief die Verzweiflung vielerorts ist. Einige wenige verteidigen wirklich jede Katastrophe bis zum letzten Blutstropfen, indem sie der bösen Presse unterstellen, sie wolle „ihren“ HSV zerstören – was für ein Bullshit. Dieser HSV zerstört sich allein und ohne fremde Hilfe. Aber eigentlich verteidigen sie gar nicht den Verein, sie verteidigen sich selbst. Sie sind dem Verein mittlerweile in so tiefe Niederungen gefolgt, ein Zurück kann es ohne gehörigen Gesichtsverlust nicht mehr geben. Entsprechend wird alles weg gebissen, was lediglich die Tatsachen erwähnt.

Dabei ist das eigentlich das wirklich Bemerkenswerte, das nicht schwinden wollende Hoffnungs-Reservoir der HSV-Fans. Jede Woche fahren sie ab Mittwoch ihren HSV-Motor wieder hoch, kaufen Karten, organisieren Auswärtsfahrten, werfen sich in die überteuerten Trikots – und werden erneut verarscht.

Verarscht von einer Mannschaft, die keine ist, auch wenn sie beharrlich das Gegenteil behauptet. Ich jedenfalls habe selten so etwas wie eine Mannschaft auf dem Platz gesehen. Sie werden aber auch von einer Vereinsführung verarscht, die ihren Namen nicht verdient, die sich aber die Taschen vollstopft. Konzeptlos schlingert dieser Verein von einem Desaster zum nächsten und das, was die Herren nach außen als Plan verkaufen wollen ist nichts anderes als der blanke Kampf ums eigene Überleben. „Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“ heißt es, aber dieser HSV hat keinen Kopf, denn ein Kopf würde vorangehen und sich nicht bei jeder Krise verstecken. Jedesmal, wenn etwas nicht läuft, ist Didi abgetaucht. Er kann zwar, wie ein Sportchef, nach Barcelona fliegen und Schwachsinns-Deals aushandeln und er kann auch schriftliche Persilscheine ausstellen, aber wenn’s brennt, dann schickt er andere ins Feuer. Früher war’s der Knäbel-Peter, heute ist’s der schöne Bruno.

Dabei sollte doch alles besser werden nach HSVPLUS und mit Dukaten-Didi und seinen Exzellenzen. Ein Scheiß ist besser geworden und jemand der heute noch ernsthaft behaupten will, dass „nichts mehr nach draußen dringt“, dem empfehle ich ein Jahres-Abo in der Betty Ford-Klinik. Alles dringt nach außen, absolut alles, da hat sich nichts geändert und auch das kotzt mich maßlos an. Ich fühle mich belogen, hintergangen und verscheißert. Ich habe HSVPLUS gewählt, habe HSVPLUS unterstützt und diejenigen, die durch HSVPLUS ans Ruder gekommen sind, scheißen auf alles, was HSVPLUS im Parteiprogramm hatte.

Geduld? Ehrlich, der Nächste, der mir mit diesem verstrahlten Gedulds-Mantra kommt, fängt sich eine ein. Geduld hätte ich gehabt, wenn man den Zielen der Initiative gefolgt wäre. Ist man aber nicht, man hat sie mit Füßen getreten. Man hat die Initiative HSVPLUS für nichts anderes als für seine eigenen Zwecke genutzt. Um an Jobs zu kommen oder um seinen Job zu behalten. Der HSV ist diesen Typen scheiß-egal.

Es mag vielleicht nur eine Randgeschichte sein, aber ich habe mir neulich die Präsentation des Campus-Projekts angeguckt und mich bereits nach 2.53 min. fremdgeschämt. Da bekommt dieser Verein von einem ehrenwerten Mann wie Alexander Otto € 10 Mio. geschenkt, nachdem Jarchow und Hilke! die € 17,5 Mio. Fan-Anleihe zuvor verbrannt hatten. Und dann steht da dieser Pressefuzzi Wolf in Klamotten, als wollte er gleich ins Freibad, Direktor Peters im Poloshirt. Es geht um ein zukunftsträchtiges € 10 Mio.-Projekt und die Vögel können sich nicht einmal dann entsprechend kleiden. Über diesen dauerhafte pseudo-witzigen Unterton des „Mediendirektors“ möchte ich eigentlich kein Wort mehr verlieren. Man versetze diese Geschichte einfach mal schnell nach München….

Genug ist genug. Ab sofort betrachtet ich diesen Verein nur noch von der humoristischen Seite aus, ich lache über das, was mich früher zur Verzweiflung gebracht hat. Ne, ihr Exzellenzen versaut mir meine Wochenenden nicht mehr, damit ist jetzt Schluss.

Leute, es reicht einfach irgendwann mal. Ich habe gestern den Text von Oli Ver auf Facebook gelesen und er traf genau meinen Nerv. Dieser Text hier ist schon seit einigen Tagen fertig, aber es kamen immer irgendwie andere Sachen dazwischen.

Hier nochmal Oli Ver’s Text in voller Länge:

MIR REICHT’S!

Mein geliebter HSV,

habt ihr noch alle Latten am Zaun?
Oder anders formuliert: Bemerkt ihr eigentlich überhaupt, was seit Wochen, Monaten, ja mittlerweile Jahren, bei euch abgeht? Habt ihr auch nur im geringsten eine Vorstellung davon, welche Verantwortung ihr in euren hochbezahlten Funktionen als Mandatsträger und Spieler beim Hamburger Sportverein zu tragen habt? Und checkt ihr eigentlich, in welchem scheinbar unerschöpflichen Maße ihr diese Verantwortung mit Füßen tretet???

Ich bin fassungslos! Nein – ich könnte nur noch kotzen!!!

Seit drei Jahrzehnten schlägt mein Herz für diesen Verein und wie wohl bei so vielen Leidtragenden hängt mein Wohlbefinden in großem Maße von den Ergebnissen meiner Mannschaft ab. Ich habe alles ertragen in den letzten Jahren. Zweimal Herzschlagfinale nach einer jeweils weitgehend leidenschaftslosen und uninspirierten Saison. Hohn und Spott von allen Seiten. Enttäuschende Auswärtsfahrten nach u.a. Frankfurt, Stuttgart oder Sinsheim mit z.T. lächerlichen Auftritten der eigenen Mannschaft. Kommentare über die Fußballmafia DFB von enttäuschten Fürthern und Karlsruhern selbst im eigenen Freundeskreis (das ist jetzt aber ein anderes Thema – der Stachel scheint aber immer noch sehr tief zu stecken). Demütigungen von VFB-Fans, die nur aufgrund der 6 Punkte gegen uns in der Liga geblieben sind. Ich könnte diese Aufzählung noch beliebig weiterführen.

Neue Runde, neues Glück! Kader werden entrümpelt, man spricht von einem Neuanfang, Altlasten werden entsorgt, ja sogar der ein oder andere vielversprechende Transfer getätigt. Man überlegt kurz, wie der Trainer heißt, weil man ja doch etwas den Überblick verlieren könnte und schätzt, wie lange es dieser noch macht. Doch es kommt dennoch so etwas wie Zuversicht auf. Ohne ersichtlichen Grund.
Man hat die Hoffnung, dass es trotz großer Zweifel und Bedenken und entgegen aller Expertenmeinungen doch besser werden könnte (eine Saison um die goldene Ananas rund um Platz 10-12 grenzt ja schon an Träumerei), weil ja auch Spieler, Trainer und Verantwortliche vom neuen Teamgeist und einer Weiterentwicklung der Mannschaft schwärmen und die souveränen Testspielsiege gegen Kreisligisten und Fanclubauswahlen ja auch tatsächlich vielversprechend erschienen.

Dann ist August und DFB-Pokal.
Zuallererst: Ich will nichts hören von „mittlerweile sind die Dritt- und Viertligisten auf einem körperlich ähnlichen Niveau“ oder „es gibt keine Kleinen mehr“!!!
Wenn ich mit meiner Kreisligatruppe auf einen Verbandsligisten treffe, kriegen wir, wenn es gut läuft, fünf Stück und sind froh, wenn wir uns „gut verkaufen“.
Wenn ein Bundesligist gegen einen Viertligisten spielt, dann hat der Bundesligist dieses Spiel zu gewinnen! Egal wie! Basta!
Ist ja schon fast tragisch, dass wir wieder überhaupt nur durch eineinhalb Fehlentscheidungen in die Verlängerung gekommen sind. Von vermeintlichen Führungsspielern hat man bis zur Auswechslung oder die kompletten 120 Minuten nichts gesehen. Was ist mit euch los? Das einzige, was bei euch gut läuft, sind die tollen Postings bei Facebook VOR den Spielen, bei denen ihr der Welt und scheinbar auch euch vorgaukeln müsst, wie motiviert und voller Vorfreude auf das Spiel ihr seid. Dann kommt der Anpfiff und es stehen 11 Pfeifen auf dem Platz. Der Auftritt in Jena war leblos, ohne Leidenschaft und einfach nur peinlich. Pokalaus in der ersten Runde, Saisonauftakt bei den Bayern und danach gegen den Angstgegner VFB daheim…der Verlauf der Saison scheint schon vorprogrammiert.

Das ist das eine.

Dann liest man heute Morgen auf allen Portalen von einem verschollenen Rucksack und Dokumenten mit Gehaltslisten, Prämiemzahlungen etc… In einem Park! IN EINEM PARK??? Was läuft bei euch falsch? GEHTS NOCH? Sitzt ihr bei euren Vorstandssitzungen und überlegt euch, wie ihr euch als nächstes wieder vollkommen lächerlich machen könnt?
Ganz egal wie dieser Rucksack samt Inhalt unseres Herrn Knäbel letztendlich dort gelandet ist! Vergeht nicht mal eine Woche, ohne dass man sich für seinen Verein schämen und wieder die Häme und den Spott von allen Seiten ertragen muss?
Reißt euch gefälligst zusammen!!! Funktionäre und Spieler – werdet euch eurer Verantwortung bewusst! Reißt euch für die Raute euren Allerwertesten auf! Zeigt, dass ihr es verdient, ein Teil des großartigen HSV zu sein!!!

Schlimm genug, dass trotz allem schon wieder Auswärtsfahrten zu diversen Spielen in Planung sind. Aber irgendwann ist selbst meine Geduld und ich denke auch die von vielen anderen am Ende…