Liebe Leser,

im März 2013 endet die Amtszeit von Bernd Hoffmann beim HSV bzw. sein Vertrag wurde nicht verlängert. Um es einmal klar zu stellen: Es geht hier nicht darum, irgendwen in ein Amt (zurück) zu schreiben, sondern es geht um eine möglichst objektive Betrachtung der Tatsachen.

Vor diesem Hintergrund habe ich mir mal die Mühe gemacht, ein Art Liste aufzustellen, was beim Hamburger Sportverein in der Folgezeit passiert ist, aber besonders, was den HSV die letzten 4 Jahre gekostet haben und in welcher Relation dieser finanzielle Aufwand zum einem eventuellen Ertrag steht.

Ich habe also einfach einmal sämtliche Gehälter der seit 2011 angestellten Vorstände, Direktoren, Trainer, Sportchefs, weitere Trainer etc. zusammengefasst, habe die kolportierten Abfindungen für Trainer und Sportchefs addiert, habe die Kosten für eine aufgeblasene Geschäftsstelle ( 13,5 Mio./Jahr) hinzugefügt und habe am Ende das Transfer-Saldo drauf gepackt. Dann habe ich mir den sportlichen Ertrag angesehen, zum Thema Außendarstellung, Peinlichkeiten, Rucksäcke etc. schreibe ich heute mal nichts, das weiß eh jeder und jeder kann den Schaden (image-mäßig und finanziell) ermessen.

Wie gesagt – viele Daten sind geschätzt oder den Medien entnommen, aber die Größenordnung dürfte schon einigermaßen stimmen.

Am Ende komme ich bei einer Betrachtung der letzten 4 Jahre auf Ausgaben für Personal inkl. Abfindungen ohne Kaderkosten!!! auf eine Summe von knapp € 100 Mio., der sportliche Ertrag beläuft sich dabei auf die Tabellenplätze 15, 7, 16, 16.

Nimmt man die Kaderkosten pro Jahr noch hinzu (im Schnitt über die 4 Jahre kalkuliere ich freundlich mit €  45 Mio.), kommt man auf ca. € 280 Mio.

Ich würde das gern etwas aufschlüsseln.

Nach der Demission Hoffmanns hatte der HSV bis heute folgende Vorstände:

Jarchow (3 Jahre), Hilke (3 Jahre), Scheel (3 Jahre), Beiersdorfer (zwei Jahre), Wettstein (ein Jahr). Die Gehälter dieser Herren veranschlage ich mit zusammen 

€ 10 Mio.

Dazu kommen die Kosten für die Geschäftsstelle von jährlich € 13,5 Mio (Vorstands- und Direktoriums-Gehälter exklusive), macht zusammen:

€ 54 Mio.

Die Trainer seit 2011 (Oenning, Fink, Slomka, van Marwijk, Zinnbauer, Labbadia) kosteten zusammen ca.:

€ 7,5 Mio.

Die Abfindungen für Trainer (Oenning, Fink, Slomka, van Marwijk, Vidovic) und Sportchefs (Arnesen, Kreuzer) sowie die Gehaltserhöhung für Zinnbauerdürften sich auf ca.:

€ 7 Mio. belaufen.

Die exzellenten Direktoren (Peters, Knäbel, Wolf) dürften mit ungefähr

€ 4 Mio. (seit 2011) zu Buche stehen.

Was haben wir sonst noch?

Seit 2011 tätigte der Hamburger Sportverein Einkäufe für zusammen:

€ 93,3 Mio.

Dem entgegen stehen Spieler-Verkäuft in Höhe von zusammen:

€ 69,55 Mio.

Ergibt ein Transferminus in 4 Jahren in Höhe von 

€ 23,75 Mio.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass der HSV leider nicht nur ein Transferminus erwirtschaftet hat (obwohl man all die Jahre erklärte, dass man doch eigentlich sparen müsse), nein, man verkaufte auch noch seine sportliche Zukunft (Son, Calhanolgu, Tah, Töre, Badelj, Bruma (war geliehen), Sala etc. ) für zusammen € 35,1 Mio.  und ersetze diese durch Spieler wie Djourou, Lasogga, Holtby, Spahic, Olic etc.

Wie bereits erwähnt, viele Summen sind geschätzt, aber wahrscheinlich habe ich bei der Betrachtung eher unter- als übertrieben. Meiner Meinung nach ist diese Bilanz, die (finanzielle) Kosten und (sportlichen) Ertrag gegenüberstellt, ein Desaster ohne Gleichen. Nimmt man hinzu, dass es den hochbezahlten Vorständen und Direktoren in den letzten 4 Jahren gelungen ist, den Wert der Mannschaft systematisch abzuwirtschaften (der HSV hat mittlerweile die dritt-„billigste“ Mannschaft der Liga), könnte man zusammenbrechen.