Am gestrigen Abend wurden zwei scheinbar richtige Entscheidungen getroffen.

1. Ich war auf der Geburtstagsfeier eines Freundes und habe vom Spiel gegen Gladbach nicht eine Sekunde gesehen, entsprechend wenig kann ich über das Spiel sagen oder schreiben. Es gibt zwar Menschen, die das können, ich kann das nicht und ich will das auch nicht. Aber offenbar war die Wahl Pro Geburtstag, Contra HSV die absolut richtige und wahrscheinlich sollte ich in Zukunft öfter mal ein Spiel schwänzen, vielleicht wird dann auch öfter mal gewonnen.

2. Gestern Nachmittag gegen 16.00 Uhr postet ich auf Facebook „meine“ Aufstellung für das Spiel in Gladbach.

Drobny – Diekmeier, Djourou, Clèber, Sakai – Kacar, Ekdal – Gregoritsch, Hunt, MüllerLasogga. Auf die Frage eines Lesers, warum denn Lasogga und nicht Schipplock antwortete ich: „Ein Gefühl“. Nun denn, obwohl ich nicht mit allen Vorschlägen bei Trainer Labbadia auf Gegenliebe gestoßen bin, scheine ich mit Lasogga und Müller das richtige Näschen und sowas macht Spaß 🙂

Wie gesagt, ich habe vom Spiel selbst nichts gesehen, insofern kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich eine tiefe Abscheu für Vollidioten empfinde, die nur Sekunden nach dem Abpfiff nichts besseres zu tun haben, als solchen Dünnpiff zu twittern:

0:3 aber wird uns bestimmt bald erklären, warum der trotzdem ist.

Ich kann gar nicht erklären, wie unendlich dämlich ich solche Typen finde. Ein Sieg und spontan wird die Kältestarre der letzten 5 Jahre vergessen und es sird versucht, „abzurechnen“. Wie sagte ein kluger Mensch einmal so richtig:

Für einen Menschen zu blöd und für ein Schwein zu kleine Ohren!

Solche Patienten sind der Grund dafür, dass es Deutschland-weit so viele Fußball-Fans gibt, die dem HSV jede Niederlage von Herzen gönnen und ich gebe zu, ab und zu bin ich einer von ihnen.

Und dann war da noch……

Als ich heute morgen das iPad öffnete und mir genüsslich die Ergüsse des Blogbetreibers von Schmocks Einöde zu Gemüte führen wollte, blieb ich nach dem ersten Absatz hängen, weil es einfach nicht mehr erträglich war.

Augen wischen und durch. Einen so guten HSV gab es seit Jahr und Tag ja nicht mehr zu bewundern! Das war Fußball zum Verlieben, HSV! Gegen den Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach gab es für die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia einen nie für möglich gehaltenen 3:0-Auswärtssieg. Grandios an diesem Erfolg: Der HSV trat als Einheit auf, es kämpfte ein jeder, es kämpfte auch ein jeder für den Nebenmann, jeder opferte sich für die Truppe auf. Das sah wirklich sehr, sehr schön aus – und wenn man jetzt noch an das 1:2 von Köln denke . . . Mein Gott, wo könnte der HSV stehen? Das war eine tolle und beeindruckende Vorstellung des HSV, die Mut gibt für die nächsten Wochen – und die Hoffnung macht, dass es in dieser Saison doch besser wird, als nur Relegation. Diese Hamburger Mannschaft spielt richtig schönen und zweckmäßigen Fußball, und dazu kann man Bruno Labbadia nur gratulieren – es ist sein Verdienst.

Ich habe dann nochmal genau nachgeguckt und rausgefunden – es stimmte tatsächlich. Der HSV hatte nicht den FC Barcelona im Halbfinale der Champions League mit 4:1 vom Platz geschossen, sondern „nur“ einen vollkommen verunsicherten und von Verletzungen und namhaften Abgänge gepeinigten Tabellenletzten geschlagen. Die Art und Weise, wie sich der Mann mit fragwürdigen Frisur, der sich ein Leben ohne den HSV und ohne Spenden nicht vorstellen kann, hier wieder einmal äußert, ist nur mit einem Begriff zu würdigen:

Journalismus für geistig Behinderte.

So. Um 7.30 Uhr wiederholt SKY das gestrige Spiel, ich hole jetzt mal nach. Vielleicht kann ich hinterher sagen, wie es zu dieser Weltklasse-Leistung kommen konnte.