Wenn’s nichts gibt, sollte man auch nichts schreiben. Denke ich mir gerade so und trotzdem juckt es in den Fingern. Das liegt weniger am HSV, denn der langweilt mich in letzter Zeit nur noch. Zwei Siege in Folgen? Nicht möglich. Zwei halbwegs gute Spiele hintereinander? Seit Jahren nicht gesehen. Die Geschichte einer Saison ist schneller erzählt, als man denken möchte, weil die Vorgänge so vorhersehbar sind. Es wird wieder in Bremen verloren, es geht wieder gegen den Abstieg, es wird wieder (ohne Not) der Vertrag mit einem Trainer verlängert. Dieser Trainer wird wieder vor Ablauf der Vertragslaufzeit gekündigt, es wird wieder eine Abfindung fällig.

Dann werden wieder die gleichen üblichen Verdächtigen den gleichen inhaltsfreien Müll daherreden und der Zirkus beginnt von vorn. Atom-Gähn.

„Zum Glück“ ist aber immer noch das Stadion jedes zweite Wochenende gut gefüllt, insofern müssen sich die Underperformer auf der Haupttribüne auch keine Gedanken darüber machen, ob sie die Unterstützung im Fanlager verlieren könnten oder nicht. Immer weiter, immer weiter.

Bei den durchaus dünn-angerührten Facebook-Brüllern herrscht immer noch eitel Sonnenschein, ein 12. Tabellenplatz mit drei Punkten mehr als im Vorjahr wird dort wie eine Herbstmeisterschaft gefeiert. Wenn die Exzellenzen eines geschafft haben, dann die Erwartungen unter die Null-Linie zu verschieben. Trotz Investitionen von mehr als € 56 Mio. in zwei Jahren. Soll ich mich jetzt darüber aufregen? Nö, die kann ich weder ernst nehmen noch bedauern, denen fehlt es einfach an der nötigen Portion Resthirn.

Diejenigen, die etwas ändern könnten, sind abgetaucht, sitzen auf ihren belastenden Unterlagen und entwickeln Paranoia,weil sie Schiss haben, dass man auf sie als Informations-Urheber schließen könnte. Komisch, als es ihnen in den Kram gepasst hat, hatten sie andere Ängste. Soll ich mich darüber ärgern? Nö, nur meinen Respekt haben diese Leute verloren.

Natürlich könnte ich auch in diesem Blog etwas zum Tod von Helmut Schmidt schreiben, aber was könnte ich schreiben, was nicht irgendwo anders schon geschrieben wurde? Natürlich ist es traurig, wenn jemand stirbt, aber der Mann war 96 Jahre alt. Ich kannte ihn nicht persönlich, also kann ich mir auch kein Urteil über sein Lebenswerk oder seine Persönlichkeit erlauben. In Hamburg ist nun alles in schwarz, aber die edlen Hamburger sollten einmal darüber nachdenken, ob sie auch so vehement trauern würden, wenn Schmidt nicht in Barmbek, sondern in Bargteheide, Buxtehude oder Bad Bramstedt geboren wäre.

Irgendwas zum DFB-Gate? Ach, wozu denn? Ist doch fast so öde wie der HSV. Wer hatte eigentlich ernsthaft gedacht, dass zwar die Weltmeisterschaften 1998, 2002, 2014, 2018 und 2022 gekauft waren bzw. wurden, die „deutsche WM 2006“ jedoch nur wegen Konzept, Kreativität und Kaiser nach Deutschland vergeben wurde. Hat das wirklich jemand gedacht? Hat jemand ernsthaft geglaubt, Bestechung, Betrug, Vetternwirtschaft und Manipulation gibt es nur in West-Afrika, in Kalabrien und in der Türkei? Warum? Weil die Deutschen mit einer weißen Weste geboren werden und mit einer weißen Weste in die Kiste springen?

Die Zeit des Träumens ist vorbei. Das gilt für deutsche Autos, für deutsche Bewerbungen und für Hamburger Fußballvereine.

Ich habe fertig.