Nur noch wenige Tag, dann darf der HSV bzw. die HSV Fußball AG wieder einmal ihre Bilanz veröffentlichen und es wird (wieder einmal) ein Schlag ins Kontor werden. Das Minus für das Geschäftsjahr 2014/15 wird höher als je zuvor ausfallen, von einer zweistelligen Millionensumme ist die Rede. Wie hieß es doch gleich bei HSVPLUS? Entschuldung! Davon ist in Zeiten, in denen sich ein Vorstandsvorsitzender nicht einmal mehr an die Inhalte der Initiative erinnern kann, natürlich keiner Rede mehr, im Gegenteil. Man schmeißt locker mit Geld, welches man nicht hat, um sich.

Die Erklärung, die Aufsichtsratschef Gernandt zur Hand hat, ist ebenso abenteuerlich wie die Versuche der Vorjahre, in denen stets der Amtsvorgänger für das eigene Desaster herhalten musste. 1 1/2 Jahre Zeit sind für den Herrn somit ein „Fingerschnipsen“.

Mich beunruhigt es nicht, denn es war zu erwarten“, erklärt der 55-Jährige. „Der Verein konnte über Jahre hinweg keine finanzielle Solidität vorweisen. Da kann man jetzt nicht mit einem Fingerschnipsen alles ändern. Insbesondere der jahrelange Abstiegskampf hat nicht für gesteigerte Einnahmen gesorgt. Es braucht Zeit, bis wir auch unsere finanziellen Ziele erreichen.“ Gernandt vermutet sogar, „dass wir noch ein, zwei weitere Jahre brauchen, in denen ein Minus möglich ist. Das war vorhersehbar.“ (Mopo)

Gernandtrot

Ach so, ihn beunruhigt das alles nicht. Natürlich nicht, ist ja auch nicht sein Geld. Und wenn seine Amtszeit abläuft und er sich ausschließlich auf die Verwaltung der Kühne-Milliarden konzentrieren kann, können die Nachfolger zusehen, wie sie dann mit Schulden von € 150 Millionen klarkommen. 120%-Kuddel, Düdü und die Exzellenzen werden dann längst über alle Berge sein.

Wie soll sich das ändern? Gernandt dazu: „Wir werden kein Geld mehr rauswerfen können.“ (Mopo)

Mehr rauswerfen können!!! Also hat selbst der eloquente Herr Gernandt begriffen, was in den Jahren unter Beiersdorfer passiert ist.

Mehr als € 56 Mio. für neue Spieler

Die besten eigenen Spieler verramscht

Außer einem Bauern keinen strategischen Partner

Keine neuen Sponsoren, nur Verlängerungen von Hoffmann-Verträgen

Aufblähung der Geschäftsstelle bis zur Unkenntlichkeit

Für jeden Scheißdreck einen externen Dienstleister bzw. eine aushäusige Agentur

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Eine Frage allerdings wird Gernandt beantworten müssen: Wie konnte es sein, dass dieser mit Weltfinanz-Experten gespickte Aufsichtsrat diese Geldverbrennung a la Düdü zulassen konnte, ohne regulierend und kontrollierend einzugreifen? So gesehen hat sich auch der Kollege, der jetzt behauptet, er würde sich weniger als Null sorgen machen, die Finger verbrannt. Aber, wie gesagt, verantwortlich machen kann man sie alle nicht. Aber sie hinterlassen einen Verein, der einem Trümmerfeld gleicht.

Ein Konzept, wie man den Verein mittel- und langfristig auf solide finanzielle Beine stellen kann, ist nicht im Ansatz zu ersehen. Also werden weiterhin Anteile verkauft (wenn sie denn jemand haben möchte), die besten Spieler verschleudert, die Ticketpreise erhöht und das Ganze mit Hilfe der Hofberichterstatter als Meisterleistung verkloppt.

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Bis dahin verfährt der „Verbrennungsrat der Exzellenzen“ ungefähr so:

Man bewohnt eine Wohnung, die € 1.200 im Monat kostet, hat aber nur ein monatliches Einkommen von € 1.000. Am Monatsende wundert sich Düdü dann immer, warum er wieder Minus gemacht hat. Aber anstatt sich eine Wohnung für € 500 zu suchen, siedelt der Zauderschlumpf in eine Bude um, die € 1.100 im Monat kostet. Jetzt muss doch alles gut werden, oder?

Aber, wen interessiert das alles, wenn man doch gerade den BVB mit 3:1 besiegt hat.

Nur die Ahnungslosigkeit!

Was übrigens auch interessant ist: Warum gibt der Aufsichtsratsvorsitzende des HSV eigentlich ausgerechnet der Morgenpost ein Interview über eine Bilanz, die noch gar nicht veröffentlicht wurde. Zum Glück dringt ja nichts mehr nach außen, gell?

Lest zu diesem Thema bitte auch:

http://www.goal.com/de/news/1025/kolumne/2015/11/24/17637722/jovanovs-hsv-die-bilanz-und-ihre-folgen?ICID=HP_BN_1