Deshalb bin ich kein Fan mehr

Liebe Leser von HSV-Arena,

eines habe ich spätestens seit gestern begriffen: HSV-Fan ist man nur dann, wenn man tatsächlich alles glaubt, was einem die Exzellenzen an Ammenmärchen und Lügengeschichten auftischen. HSV-Fan ist man nur dann, wenn man widerspruchslos alles das schluckt, was seitens der HSV-Führung veröffentlicht wird. HSV-Fan ist man nur dann, wenn man in der Lage ist, die Nachrichten und Meldungen kreativ zu selektieren. Grundsätzlich alle News, bei denen der Verein gut aussieht, stimmen und entsprechen 1:1 der Wahrheit. Alle Meldungen, die die zahllosen Fehler und Lügen der Vereinsführung aufdecken und anprangern, sind nichts anderes als pure Erfindungen und hinterhältige Maßnahmen, um den Verein schlecht zu machen und „Unruhe in den Verein zu bringen. HSV-Fan ist man auch nur dann, wenn man als einziges und wichtigstes Ergebnis von HSVPLUS erkennt, dass endlich Hunke und Ertel weg sind. Alles andere ist doch primär.

Nur, wenn man das alles verstanden hat und lebt, nur dann darf man sich als wahren HSV-Fan bezeichnen.

Die Idiotenseite „HSV1887TV“, betrieben von frühpubertierenden Fan-Boys, hat es gestern bereits festgestellt. Sie haben einen meiner Tweets mit dem Hinweis: „Es gibt Personen, die haben es einfach nicht verdient HSV Fan zu sein“ versehen. Jungs, ihr habt so recht. Leider begreift ihr nicht, dass ihr euch selbst meint.

Twitter

Ich habe während der letzten 40 Jahre einiges an Präsidenten, Vorständen und Räten erleben müssen/dürfen, aber ich muss ehrlich sagen: So verarscht wie jetzt habe ich mich selten gefühlt. Ich habe Dr. Krohns, Dr. Kleins, Uwe Seelers, Jarchows, Wulfs, Hunkes, Ertels, Berghoffs, Karans und und und erlebt, aber so offensichtlich gelogen wie die Herren Beiersdorfer und Gernandt hat keiner.

Gernandt: „Keiner hat ein Interesse daran, sich selbst und anderen etwas vorzumachen. Haben die finanzielle Sache aber im Griff.“

Gernandt: „Ohne Hilfe schaffen wir es nicht“

Ohne Worte.

Beiersdorfer: Im Stadion wird mehr Bier konsumiert. KöPi kommt gut an im Volksparkstadion

Beiersdorfer: „Wir werden auch im aktuellen Geschäftsjahr ein negatives Ergebnis erzielen.“

Beiersdorfer:  …verweist erneut auf schwierige Bedingungen. Es wird noch Jahre dauern. Geduld ist gefragt.

Beiersdorfer:  „Wir haben mit dem HSV den Weg der Stabilisierung und Konsolidierung fortgesetzt.

Beiersdorfer: „Wir befinden uns nicht im Angstzustand. Wir gehen sorgsam mit unserem Geld um“

Olic, Behrami, Diaz, Hunt, Ostrzollek, Holtby, Lasogga, Cleber, Schipplock, Müller, SportFive, MatchIQ, Schipper Company, Aramark, Rucksäcke, Pflaumenkuchen. Willst du mich eigentlich verarschen, Düdü???

Heiße-Luft-und-Bahlsen-Kekse. Mehr nicht!

Gernandt gab am Sonntag Einblicke in die schwierige Suche. Angesichts des Fifa-Skandals, der VW-Krise oder der gescheiterten Olympiabewerbung seien viele Unternehmen bei Investitionen in den Sport zurückhaltend..

Ach Gottchen, im-mer die-sel-be Laier, die anderen sind Schuld. Diesmal sind es Blatter, Platini und die Hamburger Bürger, die dafür gesorgt haben, dass man nach 1 1/2 Jahren und trotz der „Hilfe“ eines externen Bankhauses und der eigenen „Netzwerke“ immer noch keinen strategischen Partner gefunden hat. Ist ja geil. Schade nur, dass überall anderes fleissig investiert und geworben wird, nur will niemand den unfähigen Exzellenzen sein Geld anvertrauen. Warum auch?

Wenn es aber ein Mitglied wagt, nach Inhalten zu fragen, dann erklärt Herr Gernandt, dass man nicht jede Kleinigkeit in der Öffentlichkeit diskutieren möchte.

Okay. Wenn man nur dann HSV-Fan ist, wenn man das alles schluckt, dann bin ich kein HSV-Fan mehr.

Am Mittwoch, den 13.01.2016 habe ich folgenden Blog geschrieben. Mitglieder, die gestern im CCH anwesend waren, können nun gern vergleichen. Aber bitte nicht die umstehenden Personen erschrecken, wenn man alle 4 sec. „BINGO“ schreit.

P.S. By the way – einen lieben Gruß an all diejenigen, die meinen, mich dadurch bestrafen zu können, indem sie mir bei Facebook oder Twitter nicht mehr folgen. Leute, wenn ihr es scheiße findet, was ich schreibe, bitte. Aber dann seid doch bitte auch so konsequent und lest es nicht mehr. 🙂

So lief die Mitgliederversammlung am 17.01.2016

Früher war mehr Lametta. Früher war auch mehr Mitgliederversammlung. Und früher waren auch mehr Mitglieder, die sich für diese Freakshow interessierten. Heute haben tatsächlich nur noch diejenigen den Weg ins alt-ehrwürdige CCH gefunden, die nun wirklich nichts besseres zu tun haben. Denen die eigenen Gören auf den Zeiger gehen, die einer Familienfeier entgehen wollen oder die keine Lust haben, erneut die 70er-Jahre-Tapeten in ihrer Sozialwohnung anzustarren. Alle anderen haben längst die Schnauze voll bzw. die Faxen dicke. Warum auch sollte man als Mitglied von weit her anreisen, wenn nicht einmal der Aufsichtsrat der HSV Fußball AG es für wichtig genug erachtet?

Und so geschah es an diesem verregneten Sonntag, dem 17.01.2016, dass die Gegend zwischen Bahnhof Dammtor und dem Congress Centrum Hamburg noch öder als normal erschien. Einlass ab 9.00 Uhr hieß es, aber um 9.52 Uhr warteten die Ordner, Freiwilligen und Sicherheitskräfte immer noch auf das erste Mitglied. Als um 11.00 Uhr die Tore zum großen Sitzungssaal geschlossen wurden und der Sitzungsleiter die Anzahl der Anwesenden bekanntgab, ging kein Raunen durch den Saal, für ein „Raunen“ waren nicht genügend Mitglieder anwesend. Ganze 141 Personen hatten sich eingefunden, ca. 72% trugen Trikot, die Ordner waren in der Überzahl. Die Show begann.

  1. Eröffnung und Begrüßung der Mitglieder. Dr. Peters stellte sich wohl die Frage, ob er jeden Anwesenden per Handschlag begrüssen sollte, die Rede dauerte exakt 3.46 min.
  2. Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit. Jo, alles sauber (0.45 min)
  3. Gedenken an die Verstorbenen. Einige Mitglieder mit mehr Resthirnzellen als 14 stellten fest, dass deutlich mehr Mitglieder im vergangenen Jahr verstorben waren, als heute im CCH anwesend sind. (6.14 min.)
  4. Feststellung der Anwesenheit. 141, wie bereits erwähnt (0.17 min.)
  5. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 14. Juni 2015. Ach klar, ist genehmigt. Erinnert sich doch eh keiner mehr dran, was damals für ein Mumpitz gelabert wurde (2.32 min.)
  6. Bericht des Präsidiums. Erster Höhepunkt des Tages, Hafen-Meier zeigte sich. Er erzählte davon, wie atom-harmonisch das Verhaltnis zwischen AG und e.V. sei, wie viel Vertrauen man von Seiten des Hauptanteils-Eigners in die handelnden Personen hätte und dass man in Ochsenzoll zwei neue Tischtennisplatten aufgestellt hätte. Vereinzelter Applaus (12.39 min.)
  7. Bericht der HSV Fußball AG. Zweiter Höhepunkt des Tages. Nachdem man den Vorstandsvorsitzenden Beiersdorfer am Getränkestand gefunden und ihm erklärt hatte, dass er jetzt dran sei, kamen endlich die Wahrheiten auf den Tisch. Ja okay, das Bilanz-Minus von € 16,9 Mio. ist nicht schön, aber das haben die Vorgänger versaut. (Didi liest wie immer vom Blatt ab, die Pausen zwischen den Sätzen sind noch länger als gewohnt).  Ansonsten ist man auf dem richtigen Weg, hat diverse Prozesse angeschoben und die Weichen für die Zukunft gestellt. Es gibt aber auch Triumphe zu feiern. Man hat es geschafft, den Welttrainer des Jahres 2021, Bruno Labbadia, langfristig (für ein Jahr) an den Verein zu binden (heftiger Applaus aus der Menge, besonders eine stark blondierte „Dame“ im mittleren Alter im Jarolim-Trikot kriegt sich kaum wieder ein). Außerdem haben die Nachwuchs-Hoffnungen Porath und Feka ihre ersten Profi-Verträge bekommen, Bernhard Peters ist ein Segen für den Verein (Die blondierte Dame hat sich kaum noch unter Kontrolle). Ansonsten ist alles in Butter, Didi ist extrem positiv, Knäbelpeter ist noch positiver und Bruno hat tierischen Bock auf den Verein. Der Campus kommt, erste Bäume wurden bereits gefällt. (Ein Orkan aus 57 Kehlen brandet durch den Saal). Aussprache. Traditionell erscheint Dr. Rogalla auf der Bühne und stellt unbequeme Fragen. Finanzen, Größe und Besetzung der Geschäftsstelle, Frage nach Verträgen usw. An Didi und den Exzellenzen perlt das alles ab, die Mitglieder können ihnen eh nichts mehr und das wissen sie. Anschließend kommt noch der gewohnte ältere Herr im dunkelblauen Zweireiher, der die Arbeit des Präsidiums lobt (leider sind während seiner Rede keine 20 Personen mehr im Saal. Didi sieht aus, als würde er jede Sekunde bewusstlos werden, Bernhard Peters macht den Eindruck, als wolle er dem alten Herren eine Hasenscharte ziehen). Für die übliche Unterhaltung sorgt der Truckerfahrer, der Inhalt seiner 7 min-Rede bleibt jedoch wie immer unbekannt, eben weil ihn keiner versteht. (46.08 min.)
  8. Bericht der Rechnungsprüfer. Die Zahlen sind scheiße, aber was soll’s? (8.41 min.)
  9. Entlastung der Rechnungsprüfer. Klar, ihr könnt ja nichts dafür (1.26 min.)
  10. Entlastung des Präsidiums. Macht es einen Unterschied, wenn die nicht entlastet werden? Irgendwie nicht, oder? Also entlasten. (Vereinzelte HSV-Rufe) (2.29 min.)
  11. Bericht des Beirates. Eindrucksvoll gibt der Beirat den Beweis ab, dass es ihn gibt (8.09 min.)
  12. Entlastung des Beirates. Kein Thema, Jungs (2.47 min.)
  13. Berichte des Amateurvorstands, Ehrenrats, Seniorenrats und der Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder. Total spannend, was da erzählt wird. Leider hat Vorstands-Didi die letzten 65 anwesenden Mitglieder mit seiner Brandrede derart sediert, dass die Ordner überlegen, Sauerstoff-Flaschen auszugeben und mit großflächiger Reanimation zu beginnen. Was einmal eine Art Jubel war, ist einem Schnarchkonzert gewichen. Schade drum. (48.07 min.)
  14. Entlastungen von Amateurvorstand, Ehrenrat, Seniorenrat und Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder. Da niemand mehr anwesend ist bzw. da niemand mehr genügend bei Bewusstsein ist, um irgendwas zu beschließen, beschließen die Gremien einfach, sich selbst zu entlasten. Gute Idee. (4.35 min.)
  15. Anträge a) Antrag des Präsidiums auf Änderung der Satzung (Anlage 1) b) Anträge von Torsten Frehe (Anlage 2). (a) angenommen. (b) abgelehnt. Anzahl der abgegeben Stimmen: 17 (14.57 min.)
  16. Verschiedenes. Gibt’s nicht (1.25 min.)
Von |2016-01-18T12:09:41+01:0018. Januar 2016|Allgemein|4 Kommentare

4 Kommentare

  1. Webgolfer101 18. Januar 2016 um 15:34 Uhr

    Einerseits freue ich mich, dass Freitag die BuLi Rückrunde neu beginnt.
    Andererseits habe ich größte Befürchtungen, dass der HSV mit 4-5 Niederlagen in die Rückrunde startet.
    Un dann dreht sich die Spirale wie die letzten Jahre weiter nach unten.
    Zu dem Auftreten der Exelenzen bei der HV fällt einem nichts mehr ein.
    Bei 16.9 Mio Miesen noch anzukündigen, dieses Jahr wird es auch noch einen einstelligen Mio Verlust geben ist schon heftig.
    Bei diesen Ergebnissen müsste jeder Vorstand ein Konzept vorlegen, wo man noch sinnvoll sparen kann.
    Das Wort „sparen“ kennen die aber wohl gar nicht

  2. Hoobs 18. Januar 2016 um 16:45 Uhr

    Also ich bin weiterhin HSV Fan, auch wenn ich (wie meistens) inhaltlich zu 90% mit der HSV Arena mitgehe. Auch gestern war ich genau über die Aussagen geschockt, die Du heute im Blog anprangerst. Es hätte deutlich viel mehr Größe gezeigt wenn man auf die qualitativ guten und richtigen Fragen von Dr. Rogalla eingegangen wäre. Aber diese Chance hat man erneut vertan. Extrem ärgerlich. Last but not least: Ich weiß ich werde Dich nicht mehr ändern (warum auch?), aber ich möchte dennoch sagen, dass es mir gut gefallen würde wenn Du Deinem heutigen Vorschlag an einige HSV Fans zukünftig selbst befolgen würdest. Du schriebst: „— Leute, wenn ihr es scheiße findet, was ich schreibe, bitte. Aber dann seid doch bitte auch so konsequent und lest es nicht mehr…“ Also Gravesen, ab sofort kein „Matz Ab“ mehr lesen…!!

  3. alfa 18. Januar 2016 um 21:56 Uhr

    Also Fan ist doch jeder für sich, ob man sich als Fan bezeichnen kann oder darf hat überhaupt keiner zu befinden außer man selbst. Jedoch muss man ja nicht sich jeden morgen einen Scheitel mit dem Vorschlaghammer ziehen nur weil man Fan ist.Man sieht ja was sich auf dem Platz und neben dem Platz abspielt, dies zu reflektieren muss jeder seinen Horizont zu rate ziehen. Daher bin ich weder mehr noch weniger Fan nur weil ich der Märchenstunde gestern live beigewohnt, habe. Kein Verein verkauft 2 versierte Fußballer ohne Not, wenn er ohnehin schon Probleme in der Offensive hat……

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