Liebe Leser,

heute möchte ich euch einmal allein lassen. Allein mit einigen Aussagen und Stellungnahmen, die teilweise schon 5 Jahre zurückliegen, aber auch heute noch durchaus Gültigkeit besitzen. Und allein mit den „Visionen“ (ach verdammt, das war ja schon eine Art Wertung) dessen, der mit einige dieser alten Aussagen gemeint war.

Die ersten Aussagen stammen aus einem Interview des Hamburger Abendblatts mit Bernd Hoffmann vom 18.05.2011. Ich zitiere.

Vor dem Hintergrund, dass ein Spieler, der zwar ein durchaus wichtiges Tor erzielt hat, der aber lediglich 17 Bundesliga-Spiele für den Hamburger Sportverein absolvierte und nach einem Jahr wieder verscherbelt wurde, eine Abschieds-Zeremonie erhält.

„Ich hatte die zweitlängste Amtszeit aller HSV-Präsidenten. Ich denke, das hätte eine angemessene Verabschiedung verdient.“

Über Fehler der Vergangenheit und die unmittelbar Beteiligten.

„Die größten Fehler in einem Unternehmen macht man nach meiner Erfahrung immer dann, wenn es einem gut geht. Das galt für meine Zeit beim HSV für das Jahr 2006. Ich habe damals die sportlich Verantwortlichen gefragt, was wir aus der WM lernen und für uns umsetzen können. Mir wurde die Antwort gegeben: Daraus kann man nichts lernen. Stattdessen haben wir drei Tage vor Transferschluss die Spieler Sorin, Sanogo und Ljuboja für viel Geld verpflichtet.“

Über den entscheidenden Fehler in der Vereinsgeschichte der letzten 30 Jahre.

„Klopp war im Aufsichtsrat und im Vorstand nicht mehrheitsfähig. Ich wollte keinen Krawall, habe zu früh eingelenkt. Stattdessen hätte ich diese Entscheidung durchsetzen müssen.“ Auch wäre es besser gewesen, konsequenter auf eine Nachfolge-Regelung nach dem Abgang von Sportchef Dietmar Beiersdorfer zu drängen.

Über die Mitglieder und Visionen, die Andere knappe 10 Jahre später reanimierten.

„Allen Mitgliedern von Flensburg bis Memmingen sollte erlaubt sein, über Brief oder auf elektronischem Weg bei wichtigen Entscheidungen mitzubestimmen.“

Im Anschluss an das, was viele Mitglieder und Fans verdrängt bzw. vergessen haben oder vergessen wollten, eine andere Baustelle, auch hier wieder ohne Wertung und Interpretation.

Gestern veröffentlichte die BILD (die ja bekanntlich dem HSV immer nur Schlechtes und den Verein in den Abgrund stoßen will), ein Interview mit Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer. Überschrift:

Beiersdorfer – das ist sein Plan mit dem HSV! 

Hier nun die Zitate.

„Wir wollen jeden Tag darum kämpfen, mehr Punkte als in der Vorrunde zu holen.“

„Bruno lebt es täglich in der Kabine vor, sich immer verbessern zu wollen. Genau dasselbe versuche ich ein Stockwerk höher.“

„Wir können unsere Stärke zurzeit nicht aus 10-Millionen-Transfers gewinnen, die Stärke muss aus uns selber kommen. Mit Leidenschaft und Energie wollen wir unseren Weg weiter gehen. Der ganze Klub muss eng zusammenstehen.“

„Der nächste Schritt muss sein, dass wir die Stabilität, die wir teilweise in der Vorrunde hatten, jetzt bestätigen. Das Konstrukt zwischen Spielern, Verantwortlichen und Verein muss stabil und belastbar sein.“

Das ist also „der Plan“.

Ende…..