Hamburger SV:Bayern München 1:2

Am Ende wusste man nicht so richtig, woran es denn nun gelegen hatte. War es der läuferisch und taktisch gute Auftritt der Hamburger, die zu großen Teilen des Spiels in der Lage waren, die Münchner Bemühungen zu unterbinden. Oder war es der uninspirierte, langsame Auftritt des deutschen Rekordmeisters, der sicher mehr wollte, aber einfach nicht mehr konnte. Auf jeden Fall kam zum Schluss ein Spiel und ein Ergebnis dabei raus, welches viele (ich auch) so nicht erwartet hatten.

Dabei machten es die Hamburger clever. Der HSV spielte weder ein überzogen aggressives Pressing, welches von den Bayern nach Belieben überspielt worden wäre, aber sie igelten sich auch nicht mit 40 Mann im eigenen Strafraum ein, was zur Folge gehabt hätte, dass sich die München die Chancen im Minutentakt hätten erspielen können. Die Mannschaft von Trainer Labbadia formierte sich von Beginn an unmittelbar um die Mittellinie herum, sodass der deutsche Meister gezwungen war, sich durch das Hamburger Mittelfeld zu kombinieren. Dies gelang selten, weil auf Hamburger Seite hoher Lauf-Aufwand betrieben wurde, um die sich öffnenden Löcher zu stopfen. Darüberhinaus wurden die Außen Coman und Douglas ständig gedoppelt. Das Aufbauspiel der Bayern funktionieren auch deshalb nicht wie gewohnt, weil Xabi Alonso und Thiago Alcantara extrem langsam agierten und zudem ständig gestört wurden. Dadurch , dass die die zweite Kette des HSV tief stand, konnten die Bayern auch nicht mit den gefährlichen Diagonalpässen durch Boateng und Badstuber operieren.

Die Offensivbemühungen des HSV dagegen wirkten gegen übermächtige Bayern zumeist zufällig und überhastet. Ilicevic und Müller wirkungslos, Lasogga allein und fast ausschließlich dabei, die Münchner Innenverteidiger anzulaufen. Ballverschlepper Hunt ist sicherlich ungeeignet, wenn es darum geht, schnelle Konter einzuleiten. Hunt dreht lieber eine Pirouette extra, dann aber hat sich die gegnerische Defensive wieder formiert. So gesehen war es logisch, dass der Ausgleich der Hamburger durch einen Freistoß erzielt wurde, aus dem Spiel heraus hatte der HSV während der 90 Minuten eigentlich keine nennenswerte Chance.

Am Ende waren es dann zwei Tore, das 1:0 durch einen (völlig berechtigten) Elfmeter, das 2:1 durch eine abgefälschte Gurke, die dem HSV das Genick brachen. Das Zustandekommen der Treffer war für dieses Spiel irgendwie symptomatisch, wobei man eigentlich nie das wirkliche Gefühlt hatte, dass die Bayern dieses Spiel hätten verlieren können. Der HSV machte aus seinen Möglichkeiten das Beste, auffälligste Akteure waren für mich Cleber, Djourou, Kacar und Holtby.  Bei den Münchnern gefielen mir Lewandowski und Douglas am besten.

Las man nach dem Spiel, dass sich einige Hamburger und besonders Trainer Labbadia darüber ärgerten, weil angeblich „mehr drin gewesen“ sein soll, so kann ich diese Einschätzung nicht teilen. Der HSV belohnte seinen Aufwand zwar nicht mit Punkten,aber damit, ein für seine Verhältnisse gutes Spiel gemacht zu und sich vor allem nicht dir Tordifferenz vollkommen versaut zu haben.

Ein kurzes Wort noch zu einer anderen „Spielbewertung“. Das, was Fanboy Münchhausen „de Vrij“ Scholz im Anschluss seinen Leser anbot, würde selbst irgendwelchen Schreibern bei HSV.de mittlerweile zu peinlich sein. Keine Ahnung, was dieser Vogel beruflich macht, aber scheinbar hat man mittlerweile einen Weg gefunden, die eingenommenen € 30.000 zu verbraten. Lustreise nach Belek und das neue, seit Monaten angekündigte Layout zeigt täglich mindestens 4 hirnlose und kostenfreie Youtube-Videos und weniger Text als zuvor. Auch ne Art, seine Leser nachhaltig zu verarschen.