18. Spieltag der Bundesliga. Die Ergebnisse um 17.27 Uhr.

Köln – Stuttgart 1:3

Hannover – Darmstadt 1:2

Hertha – Augsburg 0:0

Hoffenheim – Leverkusen 1:1

Ingolstadt – Mainz 1:0

Vor den heutigen Partien zwischen Frankfurt gegen Wolfsburg bzw. Schalke gegen Bremen kann man erkennen: Die Konkurrenz punktet.Natürlich war vor dem Spiel gegen den FC Bayern nicht davon auszugehen, dass man den Abstand nach unten weiter würde vergrößern können, aber man sieht: Zu sicher darf sich der HSV nicht fühlen. Wie sagte doch Profifußball-Direktor Peter Knäbel vor einigen Monaten noch?

Wie können endlich wieder ohne Angst ins Stadion gehen.

Nun, diese Angst kann zurückkehren. Beide Aufsteiger punkten zu Beginn der Rückserie (Ingolstadt 23 Punkte, Darmstadt 21 Punkte), der VFB gewinnt in Köln, Hoffenheim holt einen Punkt gegen Champions League-Anwärter Leverkusen, Augsburg ergattert einen Zähler in Berlin. Die 22 Punkte aus der Hinserie können trügerisch wirken, ebenso wie die knappe Niederlage gegen die Münchner zu falschen Schlüssen führen kann. Frei nach dem Motto: „Wenn wir schon so gut gegen die Über-Bayern aussehen, sollten doch Stuttgart und Köln in den nächsten Spielen nicht die Hürden sein“.

Weit gefehlt, Freunde, denn der HSV hatte gegen den deutschen Meister einen großen Vorteil: Er war kaum in Ballbesitz. Die bisherige Saison 2015/16 zeigt doch eines deutlich: Immer dann, wenn der HSV das Spiel machen muss, ist das Team überfordert. Spielt man auswärts, überlässt der Heimmannschaft die Spielgestaltung und kann die eigenen Stärken einbringen (Geschlossenheit, Laufbereitschaft, defensive Disziplin), sieht man grundsätzlich besser aus. Nun hat man aber die wiedererstarkten Stuttgarter vor der Brust, bevor anschließend erst der 1. FC Köln und danach Borussia Mönchengladbach ins heimische Volksparkstadion kommen.

Nach vier Spielen in Folge ohne Sieg  (den letzte Dreier gab es am 28.11.2015 beim 3:1 in Bremen) und einer zu erwartenden Niederlage in Stuttgart, könnte sich am nächsten Sonntag der Abstand zum Relegationsplatz auf 2 bis 4 Punkte reduziert haben, dann kommen die beiden Heimspiele.

In insgesamt 9 Heimspielen erzielte der HSV ganze 9 Tore (9:12) und holte ganze 8 Punkte. Nicht eben Werte, die hoffnungsvoll stimmen. Möchten die Hamburger nicht in einen fatalen Abwärtsstrudel geraten und innerhalb weniger Wochen das schöne 22-Punkte-Polster verspielen, könnte das Heimspiel gegen den FC aus Köln schon sowas wie ein Schlüsselspiel sein.

Außerdem gefährlich, die Verletztenliste und der ausgedünnte Kader. Beispiel: Sollte sich Pierre-Michel Lasogga erneut und dann längerfristig verletzen, hat der HSV keine nennenswerte Alternative. Rudnevs wurde über Jahre demontiert und demoralisiert, das Gleiche passiert jetzt mit Olic, den mal wohl unbedingt noch von der Pay-roll streichen möchte – die lieben Finanzen. Sven Schipplock ist bisher jeglichen Erstliga-Nachweis schuldig geblieben. Ähnlich gestaltet es sich auf den offensiven Außenbahnen. Mit Zoltan Stieber hat man die letzte Alternative zu Ivo Ilicevic verliehen, sollte Nicolai Müller irgendwann einmal ausfallen, würde es mich nicht wundern, wenn wir Dennis Diekmeier auf seiner Position sehen würden/müssten. Weiter geht’s über die Innenverteidigung. Spahic fällt auf unbestimmte Zeit aus, mit einer Bauchmuskel-Verletzung kann man als Sportler überhaupt nichts machen, nicht einmal Kardio-Training ist möglich. Sollte jetzt noch Djourou oder Clebèr etwas passieren, wird es dunkel.

Man sieht – sicher ist anders. Der HSV 2016 ist dünn besetzt, alles eine direkte Folge der sportlichen und finanziellen Misswirtschaft der letzten Jahre, aber auch und besonders der aktuellen Führung.