Eigentlich dachte ich ja, mich könnte bzgl. der Hamburger Hofberichterstatter nichts mehr erschüttern, aber ich habe mich geirrt. Das, was dieser Journalisten-Darsteller dort in dem selbsternannten „einzig wahren HSV-Blog“ veranstaltet, macht mich einfach nur noch sprachlos. Nicht nur, dass der Vogel beständig großartige Dinge ankündigt und verspricht (Analyse der Jarchow-Zeit, Bilanz-Analyse, Nachwuchs-Report, Blog-Relaunch) und dann „vergisst“. Nicht nur, dass diese Karikatur Schwachsinnigkeiten von de Vrij bis zum nicht existierenden Bruder von Boban Rajkovic in die Welt setzt. Nicht nur, dass man dort über die Verwendung und letztendlich die Existenz von knapp € 30.000 Spendengeldern bis heute jegliche Erklärung schuldig geblieben ist. Nein, auch nur der Anflug von journalistischer Sorgfalt, von einem Auftrag als Nachfrager wird dort derart mit Füßen getreten, dass man das große Kotzen bekommt.

Ich fasse mal kurz zusammen.

Wir sind ein Sanierungsfall (Frank Wettstein)

Ohne fremde Hilfe geht es nicht (Karl Gernandt)

Wir sind wohl der einzige Verein in Deutschland, der im Winter Transfererlöse generieren muss (Peter Knäbel)

Der Kader ist viel zu teuer, wir leben über unsere Verhältnisse (Alexander Otto)

Hinzu kommt:

Eine überalterte, überteuerte Mannschaft

Ein Transferflop nach dem anderen (Behrami, Schipplock, Diaz, Olic, Ostrzolek, Altintas, Drmic und und und)

Immer noch knapp € 90 Mio. Verbindlichkeiten

Keinerlei sportliche Weiterentwicklung

Bis zur Unkenntlichkeit aufgeblähter Wasserkopf

Teuerster HSV-Vorstand aller Zeiten

Nach 1 3/4 Jahren nicht ein strategischer Partner

Erneuter Abstiegskampf

Gestern nun: Der NDR-Bericht, der aufdeckt, dass der HSV im Herbst 2015 insolvent war und lediglich aufgrund des nächsten Darlehns des Herrn Kühne überhaupt noch am Spielbetrieb teilnimmt. Und was kritzelt sich Münchhausen „de Vrij“ Scholz im Primatenblog #SchmocksEinöde zusammen?

„Kein Wunder also, dass die Pläne zur Konsolidierung – wirtschaftlich wie sportlich – auf sieben bis zehn Jahre ausgelegt sind“. (Das ist also kein Wunder? Das ist für dich okay, Scholz?)

„Und obwohl sie ein sehr schweres und in Teilen auch schon fast kaputtes Erbe angetreten haben, müssen sie anerkennen, dass sie die finanzielle Situation noch nicht verbessern konnten. Im Gegenteil.“ (Ich kann diese Scheiße nicht mehr lesen. Ständig wird auf die Vergangenheit verwiesen, dabei war es King-Didi, der in den letzten 1 3/4 Jahren knapp € 60 Mio. für Transfers verbrannte)

„Aber, um diesen Tag nicht zum Endzeitszenario verkommen zu lassen: Sportlich ist die Situation gegenläufig zu den Finanzen. Hier haben Labbadia, Knäbel, Beiersdorfer und Co. den HSV wieder auf den richtigen Weg gebracht“  (Soll das ein beschissener Witz sein? Wie sehr soll der Leser eigentlich noch verarscht werden? 9 Spiele, ein Sieg. Dann gewinnt man gegen indisponierte Berliner und jetzt haben „Labbadia, Knäbel, Beiersdorfer und Co. den HSV wieder auf den richtigen Weg gebracht“? Bist du krank?)

Geradezu niedlich kommt dann am Ende der „Hilferuf“ einer entbrannten Schalkerin rüber, deren Begehren im „einzig wahren HSV-Blog“ Raum findet. Ich nehme mal an, man ist auf der Suche nach einem Sponsor mittlerweile bei Parship gelandet. Absolut erschütternd.