„Mit einem Sieg am Freitag können wir Werder enteilen….“

So gesagt von Trainer Labbadia auf der PK am Montag. Nun kann man meinen „Was soll er auch auf die immer gleichen Fragen antworten?“ und das stimmt auch zum Teil. Dennoch wird immer deutlicher, dass auch der Trainer mit jedem Spieltag müder und müder wird. Immer die gleichen Phrasen, immer die gleichen Erklärungen, immer die gleichen Durchhalteparolen. Unterstützung bei der Bewältigung dieser Herkules-Aufgabe hat Labbadia dabei nicht zu erwarten, die Exzellenzen lassen ihn im Regen stehen. Der „Klub der Verpisser“ erscheint immer nur dann auf der Bildfläche, wenn es etwas zu feiern gibt und das ist auch in der zweiten Saison unter Didi ausgesprochen selten. Dabei ist es exakt das, was ein Unternehmen und eben auch ein Verein braucht: Eine klare Führung, ein klare Ansprache. Die aber sucht man in Hamburg vergebens.

Wo stecken sie jetzt eigentlich alle? Wo steckt Phrasendrescher Knäbelpeter und erklärt einmal, was dieser Verein eigentlich plant? Wo steckt Neu-Hippster Beiersdorfer und verdeutlicht, wer der Herr im Haus ist? Was ist aus der Exzellenz Gernandt geworden, der früher auch keiner Kamera aus dem Weg gegangen ist und jeden Furz durchdeklinieren musste? Verschwunden sind sie alle, denn sie wollen nicht mit einbezogen werden in den Abwärtsstrudel. Wer nichts sagt, sagt nichts Verkehrtes und in diesem Fall könnte man sich im Fall des Super-GAU auch glaubhaft vom verdienten Trainer trennen, einen selbst trifft ja keine Schuld. Labbadia ist kein Idiot, er merkt sehr wohl, dass die Granden verschwunden sind.

Aber auch den Trainer selbst kann man nicht von Schuld freisprechen, denn das nicht angewandte Leistungsprinzip (Ostrzolek, Ilicevic, Holtby, Diekmeier) und das tödliche Stürmer-Roulette sind auf seinem Mist gewachsen und dafür muss er sich verantworten. Die Art und Weise, wie in diesem Verein in der Vergangenheit (Rajkovic, Kacar, Rudnevs, Ilicevic etc.) und eben auch in der Gegenwart (Rudnevs, Olic) mit Angestellten umgegangen wurde/wird, ist einer der Gründe, warum es nicht läuft und nicht laufen wird. auch hier existiert offenkundig keine Führung, keine Linie und keine Idee.

Umso lächerlicher kommt dann der kurz aufflackernde Jubel einiger Patienten rüber, die sich über alle Maßen darüber freuen wollten, dass der HSV scheinbar die Lizenz für die Saison 2016/17 erhalten hätte. Für die erste Liga wohlgemerkt, von Liga 2 ist dabei keine Rede. Und es gibt auch nicht den mindesten Anlass, darüber in Ekstase zu verfallen, denn wie man sich die Liquidität wieder einmal erkauft hat, sollte doch jedem bekannt sein. Vorgriff auf zukünftige Zahlungen und Verkauf weiterer Anteile. Wie lange man das noch so machen kann ist nichts anderes als eine Rechenaufgabe, aber dazu reicht es bei einigen scheinbar nicht.

Gestern Abend las ich etwas Bemerkenswertes.

Eigentlich egal, ob Relegation und/oder Klassenerhalt oder eben auch nicht, denn der HSV ist bereits abgestiegen. Dabei ist die Ligazugehörigket nur sekundär.

Der Verein hängt an der Herz/Lungenmaschine und die kann nicht mehr lange bezahlt werden. Entweder, man operiert jetzt sofort oder man kann warten, bis die Rechnungen für den Apparat nicht mehr bezahlt werden können. Die Schonfrist ist abgelaufen!

Aber Hauptsache, die dafür Verantwortlichen bleiben in ihren Verstecken und kassieren lustig weiter.