Nun, auf diese Steilvorlage muss ich dann noch eingehen, denke ich. Da schreibt doch gestern tatsächlich ein Journalisten-Darsteller (Münchhausen „de Vrij Gondorf“ Scholz) eine Ehrenerklärung für all diejenigen, die

…zu faul zur Recherche sind

…ungehemmt voneinander abschreiben

…ihren Beruf, so sie ihn denn je erlernt haben, mit Füßen treten

…zu dämlich sind, eine Überschrift ohne Bindestrich zu fabrizieren

…ihre Leser seit Monaten belügen und betrügen (Spenden-Aktion, Blog-Relaunch, zugesagte „Abrechnungen“, Nachwuchs-Analysen und und und)

Diesem Vogel zufolge ist es absolut okay, wenn man – ganze besonders in der ach so hektischen Transferphase – ungebremst Falschmeldungen in die Landschaft hustet, weil man doch seine Leser befriedigen und als vermeintlich Erster irgendwelche lächerlichen Exklusivmeldungen verbreiten muss. Bullshit, Münchhausen.

Und bei dieser Meldung kann es sich um genau das handeln, was ein Großteil der Journaille jedes Transferfenster über veranstaltet: Man will schneller sein als die Konkurrenz und frisiert die Meldungen, weil es die Klubverantwortlichen und Berater so suggerieren.

Ich verstehe. Man berichtet einfach irgendwas bzw. man „frisiert“ eine Nachricht, weil es die Klubverantwortlichen so wollen. Ne richtig, ist klar. Der Typ wird wahrscheinlich nicht mal rot, wenn er solchen Dreck verbreitet.

Das Beispiel Mor zeigt, wie schnell Schlagzeilen entstehen können, die vielleicht schon bald revidiert werden müssen, obwohl der Journalist an sich gar nichts falsch gemacht hat. Er hat den Offiziellen des Vereines geglaubt, wie wir es damals mit Matthias Sammer gemacht haben. Damals hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Ernst Otto Rieckhoff zusammen mit seinem damals Stellvertretenden AR-Boss Alexander Otto den Transfer uns gegenüber als „sicher“ bezeichnet. Und wir haben es geschrieben. Leider. Aber dieser Fehler war – ebenso wie für die Dortmunder Kollegen in Sachen Mor – nachweislich schwer vermeidbar…

Oh doch, Münchhausen, diese Fehler sind vermeidbar. Allerdings nur dann, wenn man eben kein Mensch ist, der aus purer Eitelkeit (und weil er sonst nichts auf die Reihe bringt) gefühlte 42 Tage damit prahlt, dass er die Verpflichtung eines zweiten Torhüters ja so unfassbar exklusiv hatte.

Diese Ehrenerklärung für vorsätzlichen Kunden-/Leserbetrug ist nun wirklich der vorläufige Höhepunkt in der traurigen Karriere des Marcus S., der allerdings von sich behaupten kann, dass er vom Meister (The Frisur) gelernt hat, wie man beschissen arbeitet.

Das wirklich Schlimme ist jedoch, dass diese Typen nicht im Ansatz bereit sind, aus ihren Katastrophen zu lernen.