Wer viel hat, kann viel ausgeben. Siehe Bayern München über viele Jahre, siehe Borussia Dortmund seit ca. 4 oder 5 Jahren. Und siehe den HSV, nur das hier der erste Fehler beginnt. Denn Erstens hatte der HSV nie wirklich viel, gab aber immer reichlich aus und Zweitens war der sportliche Gegenwert der getätigten Investitionen im Vergleich mit dem Krösus aus Bayern und den sportlich-attraktiven aus Dortmund nicht nur mäßig, er war im Grunde unterirdisch. Unglücklicherweise hat sich dies durch die Ausgliederung, die Gründung einer AG und die Installation des „Dukaten-Didi“ nicht verbessert, im Gegenteil.

Betrachtet man die nackten Zahlen (und dies sind nun mal die Fakten, meine Herren), so ist die Bilanz unter Beiersdorfer desaströs, aber das wissen wir ja bereits. Wie desaströs sie ist, erkennt man aber eigentlich erst im direkten Vergleich, weil man dann erkennen kann, was man mit Geld und Plan tatsächlich erreichen kann. Was man ohne (eigenes) Geld und ohne jegliche Strategie dagegen verbrechen kann, sieht man seit nunmehr über 2 Jahren in Hamburg.

€ 83,10 Mio. Dies ist die Summe dessen, was Beiersdorfer in seinen bisher 5 Transferperioden in die Mannschaft des HSV investiert hat und das aktuelle Transferfenster ist noch einen Monat geöffnet. Dem gegenüber stehen Einnahmen in Höhe von zusammen € 38,05 Mio., macht ein Transferminus von € 45,05 Mio. Bis jetzt. Betrachtet man allerdings die Einnahmen, so erkennt man unschwer, dass sich der größte Teil aus den Verkäufen von Jonathan Tah (€ 7,5 Mio.) und Hakan Calhanoglu (€ 14,5 Mio.) zusammensetzt. Bedeutet: Mehr als die Hälfte aller Transfer-Einnahmen (€ 22 Mio.) aus mehr als 2 Jahren Beiersdorfer machte der HSV mit zwei Spieler, insgesamt aber verließen zusammen 50!!! Spieler den Verein. Eine Katastrophe.

Zum Vergleich. Im gleichen Zeitraum (Saison 14/15 bis Saison 16/17) gab beispielsweise ein Verein wie Schalke 05 „nur“ € 70 Mio. für neue Spieler aus, machte dabei aber lediglich ein Transferminus von € 5,9 Mio. Wer nun anmerkt, dass der HSV (und somit seine Kaderzusammenstellung und seine Transferbilanz) unter einem ständigen Trainerwechsel zu leiden hätte, wende seinen Blick Richtung Gelsenkirchen. Danke.

Anderes Beispiel: Die TSG 1899 Hoffenheim, gern als Plastik-Klub verhöhnt,  welcher von einem Investoren abhängig ist, gab im gleichen Zeitraum insgesamt € 64,74 Mio. für neue Spieler aus, erwirtschaftete allerdings durch Spielerverkäufe (€ 92,17 Mio.) einen Transferüberschuss von insgesamt € 27,43 Mio.

Oder der gruselige Erzfeind aus Bremen? Die Werderaner kauften in den letzten 2 Jahren 53 Spieler (HSV 54 Spieler) für zusammen € 24,23 Mio., verkauften aber Kicker für € 47,65 Mio. Gewinn: € 23,42 Mio.

Dies alles wäre bereits ein Problem, wenn man denn das Geld gehabt hätte, welches man rausknallt, aber das ist beim HSV nicht der Fall gewesen, im Gegenteil. Die Maßgabe der Initiative HSVPLUS lautete SPAREN, Beiersdorfer tat das genaue Gegenteil, ohne jeglichen sportlichen Erfolg.

Aber vergleichen wir doch den Verein einmal mit sich selbst bzw. mit seiner Vergangenheit. In den Jahren zwischen zwischen 09/10 und 13/14, also den „unsäglichen“ Hoffmann- und Jarchow-Jahren, investierte der HSV insgesamt € 85,9 Mio. in allerdings insgesamt 77 neue Spieler. Dagegen verkaufte man für € 59,25 Mio., erwirtschaftete also „nur“ einen Verlust von € 26,65 Mio., wobei in diese Zeit die leidige Rückhol-Aktion von Rafael van der Vaart fiel. Die sportliche Bilanz während dieser Zeit:

7, 8, 15, 7, 16.

Auch nicht wirklich berühmt, aber dagegen steht Didi’s Katastrophen-Bilanz von einmal Relegation und einmal am 33. Spieltag gerettet.

Fazit: Stellt man die Frage „Was hat sich eigentlich verändert bzw. verbessert und nimmt man als Bewertungsgrundlage ausschließlich die verfügbaren Fakten, so kommt man zu einem erschütternden Ergebnis.

Kleiner Lesehinweis: Für alle, die noch nicht wussten, was für eine Horde von Menschen sich im Nachwuchsleistungszentrum tummeln.

http://cmsprod.hsv.de/fileadmin/user_upload/Bilder_HSV.de/Nachwuchs/NLZ_Organigramm.pdf

Man achte auf die Betreuer-Horde in Rot.

 

U19

 

 

 

 

 

Für die Statistik:

Saison 09/10 (Vorstand: Bernd Hoffmann). Transferausgaben: € 30 Mio. (Minus von € 21,95 Mio.) Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 2., Tabellenplatz am Ende der Saison: 7. (52 Punkte)

Saison 10/11: (Vorstand: Bernd Hoffmann). Transferausgaben: € 15,2 Mio. (Minus von 0,350 Mio.) Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 6, Tabellenplatz am Ende der Saison: 8 (45 Punkte)

Saison 11/12: (Vorstand Carl-Edgar Jarchow, Sportchef Frank Arnesen). Transferausgaben: € 10,9 Mio. (Plus von € 6,45 Mio.). Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 7, Tabellenplatz am Ende Saison: 15 (36 Punkte)

Saison 12/13: (Vorstand Carl-Edgar Jarchow, Sportchef Frank Arnesen): Transferausgaben: € 27 Mio. (Minus von € 20,4 Mio.). Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 4, Tabellenplatz am Ende der Saison: 7 (48 Punkte)

Saison 13/14 (Vorstand Carl-Edgar Jarchow, Sportchef Oliver Kreuzer). Transferausgaben: € 2,35 Mio. (Plus von € 8,9 Mio.). Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 19 (sogar Zweiligisten gaben mehr aus), Tabellenplatz am Ende der Saison: 16 (27 Punkte)

Saison 14/15 (Vorstand Dietmar Beiersdorfer). Transferausgaben: € 35,8 Mio. (Minus von € 12,65 Mio. Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 5, Tabellenplatz am Ende der Saison: 16 (35 Punkte)

Saison 15/16 (Vorstand Dietmar Beiersdorfer). Transferausgaben: € 21,8 Mio. (Minus von € 8,65 Mio.). Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 8, Tabellenplatz am Ende der Saison: 10 (41 Punkte)

Saison 16/17 (Vorstand Dietmar Beiersdorfer). Transferausgaben (bisher): € 25,45 Mio. (Minus von € 23,75 Mio.) Rangplatz der Investitionen in der Bundesliga: 7

Niederschmetternd ist übrigens die Sichtweise der Hamburger Schreib-Speichellecker, bei denen sich (wieder einmal) der lächerliche Pegel-Off hervortut.

Natürlich ist es müßig darüber zu diskutieren, wie die HSV-Mannschaft wohl verstärkt worden wäre, hätte es nicht die Vereinbarung mit Klaus-Michael Kühne gegeben.

Nein, du Schwätzer. Es ist nicht müßig, darüber zu diskutieren, es ist notwendig. Aber das tut ihr Versager ja immer erst dann, wenn der Wind sich dreht. Gelebte Feigheit!

Durch die Entlassung von Sportchef Peter Knäbel hat Beiersdorfer eigentlich erstmals in seiner Amtszeit deutlich nach außen sichtbar Verantwortung übernommen.

Beiersdorfer hat den sportlichen Bereich an sich gezogen und damit ein deutliches Führungssignal gesetzt. Dies ist ihm in den 22 Monaten zuvor nicht gelungen und viele fragten sich angesichts sportlicher Wellentäler und einer kaum wahrnehmbaren sportlichen Entwicklung: Wo ist eigentlich der Chef? Wohin führt der Weg des HSV wirklich? Was wollen Beiersdorfer und seine Vorstands-Kollegen? Mit einer personellen Entscheidung hat Dietmar Beiersdorfer signalisiert, dass der Bereich, an dem es vor allem hapert – nämlich die sportliche Situation der Bundesliga-Mannschaft – Chefsache ist.

Das muss man sich jetzt wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da verweigert ein zögerlicher Nichtskönner, der als der teuerste HSV-Vorstand aller Zeiten installiert wurde, jegliche Art von qualitativer Gegenleistung. Da labert sich dieser Stotter-Vogel tagtäglich um Kopf und Kragen, gibt ein Bild des Jammers ab, baut einen Wasserkopf ohne Gleichen mit all seinen Buddys aus grauer Vorzeit auf. Dann feuert dieser Loser den von ihm selbst mit großem Tamtam geholten Wunder-Sportchef auf Anweisung aus der Schweiz und jetzt ist dies ein Zeichen von Stärke????? Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun mit eurem Gekrieche.

Die Personalie Knäbel war der erste deutliche Schritt, Führung auszuüben im Sinne des HSV-Konzeptes.

Das macht mich absolut sprachlos.