So, Freunde der Sonne, genug jetzt mit den trüben Gedanken. Der Herbst steht ebenso vor der Tür wie die Bundesliga-Saison 2016/17 und als HSVer hat man allen Grund, der nächsten Spielzeit voller Optimismus entgegen zu sehen. Denn: Alles, wirklich alles, spricht für eine herausragende Saison voller Offensiv-Fußball und ich bin der festen Überzeugung, dass wir ab August ein Feuerwerk am nächsten erleben und Fußball-Feste am laufenden Meter zelebrieren können. Warum? Ganz einfach…

Da wären zuerst einmal die Fans. Nach wie vor stehen sie wie eine Eins hinter Mannschaft und Verein, die Dauerkarten gehen weg wie warme Rundstücke und sogar das gewöhnungsbedürftige pinke Mädchen-Nachhemd aka Auswärtstrikot wird von den Ladentischen gerissen. Alter Schwede, 1000 Stück in nur 6 Stunden, der Wahnsinn. Das macht also einen Umsatz von € 80.000 und einen Gewinn von ca. € 50.000. Dafür kriegt man fast schon einen halben Jatta im Jahr. Läuft.

Der Campus blüht und gedeiht und bereits im Sommer 2017 werden dort im Volkspark die zukünftigen Weltstars gebaut. Mastermind Bernhard „the Badelatsche“ Peters hat es sich nämlich nicht nehmen lassen und den von amateurhaften Architekten erdachten Bauplan persönlich mit dem Hintern umgestoßen. Alles neu macht der Bernie und selbst Alex Otto musste zweimal schlucken. Wer hatte auch schon an eine dritte Dusche gedacht, Bernie muss wirklich alles selbst machen. Läuft.

Der Vorstand. Didi ist back, die Dukate lebt. Endlich hat der HSV wieder einen Vorstandsvorsitzenden, der diesen Namen auch verdient. Didi geht voran, Didi führt. Wenn er spricht, brennt die Luft, er ist in der Lage, eine ganze Stadt, sogar ein ganzes Bundesland, mitzureißen. Endlich wird in Hamburg wieder verhandelt, möchte man sagen, denn nur aufgrund seiner Geschicklichkeit war es möglich, die knauserigen Deutsch-Schotten aus Stuttgart runterzuhandeln. Die spießigen Schwaben wollten € 15 Mio. für Filip Kostic, aber nicht mit Dukaten-Didi. Der zähe Vogel lässt die Süddeutschen wochenlang zappeln und am Ende knicken sie bei € 15 Mio. plus Prämien ein. Klau-Mi Kühne hat vor lauter Begeisterung einen zweiten Doornkaat gekippt und Volker Struth beantragt eine grenzenlose Leere in der Arena. Didi, bring es mir bei. Läuft.

Endlich. Der große Unsichtbare, der findige, ewig-44jährige Marketing-Hilki ist endlich angekommen, was lange wärt, wird endlich erträglich. Nach nur 5 Jahren Anlaufzeit hat Match IQ-Joe seinen Platz im Verein gefunden, endlich kann er das machen, wofür er bezahlt wird. Einen HSV-Schal umbinden, debil in Kameras grinsen, wenn es etwas zu feiern gibt (selten genug) und ansonsten gewohnt unsichtbar zu bleiben. Der Mann ist und bleibt eine Stütze von SportFive…äääähhh..eine Stütze des HSV natürlich, wo war ich nur mit meinen Gedanken. Läuft.

Der Trainer. Nach der geglückten Relegation in Karlsruhe hatte Herr Buyersdorfer noch verkündet, dass es umgehend ein Denkmal für den Wundertrainer geben würde, das Teil ist in Planung. Bedauerlich nur, dass keine müde Mark für das Projekt vorhanden ist, aber eine Sammelaktion für die Fans ist in Arbeit, wie man hört. Bruno selbst kratzt das alles nicht, er hat Bock auf die neue Saison. Und das Gute: Demnächst muss er auch nicht mehr so viel Zeit mit seinen ehemals dunklen Locken verschwenden, denn ich prophezeie: am Ende der Hinserie ist Bruno Europapokahl. Dann bleibt auch mehr Kapazität für das Erarbeiten einer Taktik, wäre auch mal ganz nett, oder?

Zum Kernstück, der Mannschaft. Ganz klar, Rene Adler wird eine großartige Saison spielen. Nach wochenlangen Einzelgesprächen hört der sensible Tormann nun auch keine Stimmen mehr im Kabinentrakt, alles wird gut. Sollte dennoch etwas nicht klappen, hat der HSV mit Christian „Schrauben-Chrischan“ Mathenia einen zweiten Mann engagiert, der weiß, wie das moderne Torwartspiel funktioniert. Läuft.

In der Abwehr stimmt es jetzt endlich, mit Diekmeier, Oster-Zollek und Sakai hat man geballte Bundesliga-Erfahrung, dahinter drängen Talente wie Ashton Götz und Jonas Behounek in die Mannschaft. Die flexible, junge und blitzschnelle Innenverteidigung mit EM-Fahrer Djourou, demnächst-Nationalspieler Clèber und Talent Spahic wird das Fürchten lernen, fragt sich nur, wem. Auch nach der Verletzung vom Emir bricht beim neuen HSV keine Panik mehr aus, schließlich hat man in der U21, die am ersten Spieltag höchst unglücklich mit 0:3 in Havelse verlor, Alternativen ohne Ende. Läuft.

Das Mittelfeld des HSV entwickelt sich mehr und mehr zum Prunkstück, nicht wenige der Konkurrenten blicken mit Neid und Missgunst gen Norden. Aaron Hunt wird nochmal so richtig durchstart, also zwischen den Verletzungen und dann wird man Tempo-Kreisel am Stück bewundern können. Zum Glück ist man Quertreiber und Leistungsverweigerer Demirbay losgeworden und hat dafür die Hoffenheimer über den Tisch gezogen. Super gemacht, Düdü. Wundertüte/knabe Hallihallovick ist bereits nach der zweiten Trainingseinheit verletzt, aber Aaron wird ihm erklären können, dass das eigentlich gar nicht so wichtig ist, also das Training. Schweden-Albin kam nüchtern und voller Vorfreude nach Hamburg zurück, von ihm erwarten sich sowohl Bruno Labbadia wie auch Hamburger Nachtclubs noch mehr als in der abgelaufenen Saison. Wenn denn erst DJ-ADS Lewis Harry Holtby zurückkehrt und die Mitspieler mit seinem aktionistischen Gerenne crazy macht, dann geht das Ding durch die Decke. Läuft.

Das Hamburger Sahnestück, der Sturm. Wohl kaum eine andere Bundesliga-Mannschaft hat so viele – Mittelstürmer. Und wohl so wenige Außenstürmer. Jedenfalls welche, die auch im bezahlten Fußball nicht negativ auffallen. Unser Saudi-Schwede Hui Buh will dieses Jahr nochmal richtig durchstarten und den Pfeifen von Al Ahli zeigen, dass es ein Fehler war, ihm den Spint zuzunageln. Nico Müller wird nochmal eine Schippe drauflegen, es sei denn, er wird gefoult. Dann ist Nico immer so furchtbar beleidigt, dass er erstmal 20 Minuten mit dem Schiri diskutieren muss. Beim teuerste Transfer in der Geschichte des HSV bleibt zu hoffen, dass sich Filip Kostic erst im Jahr 2017 dem Niveau seiner Mitspieler anpasst, denn auch diese Saison braucht man mehr als 35 Punkte, um drin zu bleiben.

Und dann die Goal-Getter. PML10-Maschine ißt nur noch Lachs (hihi) und Thunfisch, den er selbst zubereitet, Kerstin ist so stolz. Außerdem ist er jetzt dünn wie Bäron, leider aber nicht so gut. Egal, wir haben ja noch Schippe. Der schreckliche Sven besticht als weltbester Anläufer durch seinen lustigen Laufstil, dafür musste Bobby Woodpecker bereits zum ersten Gespräch mit dem gestrengen Bruno. Ne Bob, einfach so aus 43 Meter abziehen, das geht nicht. In Hamburg wird gepflegter Ballbesitz-Fußball gespielt, wir sind hier hier weder in Berlin noch auf Hawaii. Sollten alle Stricke reißen, springt eben Dynamo Gregoritsch ein, der Mann kann Freistöße. Schade nur, dass er ansonsten wenig kann, aber trotzdem. Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle Granate Luca van Persie-Waldschrat, ebenfalls ein Mittelstürmer. Naja, zumindest so lange, bis er von Big Bruno umgeschult wird, die Parade-Disziplin des Übungsleiters.  Läuft.

Freuen kann man sich in Hamburg im Übrigen auch auf die sogenannten Last-Minute-Käufe. Ende August kommen die Kracher und warum? Damit die fiese Konkurrenz nicht mehr kontern kann, ist doch klar. Didi ist so ein Fux.

Also wirklich, ich freue mich auf die neue Saison. Beim HSV ist alles neu, für kleines Geld hat man echte Verstärkungen geholt. Die wahrscheinliche Aufstellung für das erste Saisonspiel wird wohl lauten:

Adler – Sakai, Djourou, Clèber, Ostrzolek – Ekdal, Hunt-Kostic, Gregoritsch, Müller – Lasogga.

Man sieht, alles neu. Mit „uns“ rechnet keiner und womit? Mit Recht. Ist das geil 🙂

P.S. Kennen wir den nicht, den „Mann aus den Bergen“? 🙂

http://www.mopo.de/hamburg/-problem-fan—vorbestrafter-hsv-hooligan-erneut-vor-gericht-24494464

ehrlich