In der ersten Pokalrunde bezwingt der Hamburger Sportverein den Drittligisten aus Zwickau mit 1:0, Pflicht erfüllt. Aber eben auch nicht mehr. Selbstverständlich war der HSV zu Beginn die aktivere und technisch bessere Mannschaft, wäre ja auch traurig, wenn es anders wäre. Selbstverständlich war die Maßgabe von Übungsleiter Labbadia, gleich von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen, um dem Gegner gar nicht erst Hoffnung zu geben. Nur: Dann muss man das auch irgendwann man in Zählbares umsetzen und hier hakt es beim HSV auch nach den Verpflichtungen der Offensivspieler Kostic, Wood, Halilovic und Waldschmidt immer noch.

Ich erspare uns jetzt eine chronologische Auszählung jeder Halb-Chance, was ich davon halte, habe ich oft genug erklärt. Als Fußballfan fand ich es nur schade, dass die Jungs aus Zwickau derart mutlos und ängstlich in die Partie gingen, so dass dem HSV einen überaus durchschnittliche Leistung genügte, um Überlegenheit zu demonstrieren. Dennoch fiel einiges auf.

Michael Gregoritsch ist kein Spielmacher und er wird in diesem Leben keiner mehr werden. Wie Labbadia der Auffassung sein kann, dass sich der Österreicher mit Hunt, Waldschmidt und am Ende auch mit Halilovic um die Rolle hinter den Spitzen duellieren würde, bleibt mir ein Rätsel. Das „Experiment“ ging schon gegen einen Drittligisten schief, gegen ein Team aus der Bundesliga wird es zur Lachnummer.

Eigentlich bin ich müde, aber ich kann Herrn Ostrzolek einfach nicht mehr ertragen. Der „Master of Querpass“ spielt selbst gegen einen Gegner zwei Klassen tiefer seinen Rückpass-Stiefel durch und sonst nichts. Erschütternd.

Als in der zweiten Hälfte die Zwickauer etwas mutiger wurden, konnte man beobachten, wie schnell eine Innenverteidigung mit Cleber und Djourou ins Schwimmen gerät. Gegen einen Gegner aus der 1. Liga kann das zum Desaster werden.

Insgesamt muss man sagen: Glanzlos die Pflicht erfüllt und das war es. Wenn sich jetzt natürlich einige Strahlungsopfer an den Erstrunden-Pleiten anderer Bundesligisten (besonders Werder) aufgeilen wollen, müssen sie das tun. Sagt aber mehr über ihre eigene Schwachköpfigkeit aus als über die Leistungsfähigkeit „ihres“ Vereins.

Kapitän Johan Djourou: „Dieser Sieg war verdient. Er war wichtig für unser Selbstvertrauen. Wir wollen nach Berlin, das ist unser Ziel“