Wenn ich richtig gerechnet habe, war Bruno Labbadia der 39. Bundesligatrainer in der Geschichte des Hamburger Sportvereins und wohl noch nie zuvor ist ein Übungsleiter derart schäbig, hinterhältig und link gefeuert worden wie er.
Spätestens seit gestern dürfte nun auch dem Dümmsten ein Licht aufgegangen sein – nicht nur die Legende vom “Dukaten-Didi” ist eine Boulevard-Erfindung, nein, auch den angeblich “lieben” Didi gibt es nicht, es hat ihn nie gegeben. Dieser Mann hat während seiner gesamten Nach-Profi-Karriere von den Fähigkeiten anderer profitiert, jedesmal dann, wenn er selbst “in die Bütt” musste, hat er kläglich versagt.
Ich habe den gestrigen Tag einmal ganz bewusst auf mich wirken lassen, weil ich genau beobachten wollte, was denn nun tatsächlich passiert. Diese Beobachtungen möchte ich nun mit euch teilen.
#Beiersdorfer zur Frage, ob er sich Vorwürfe machen würde: “Überhaupt nicht”
Das muss man sich einmal bildlich vorstellen. Ein Mann, der seit seiner Amtsübernahme wirklich jeden Fehler begangen hat, den man begehen konnte, der nichts, aber wirklich überhaupt nichts richtig gemacht hat, zeigt aber auch nicht die Spur von Selbstkritik. Er macht nichts verkehrt, die Fehler machen andere. Ein Mann, der ein solch krankes Weltbild und jede Form der Selbstreflexion vermissen lässt, gehört normalerweise in Behandlung.
Samstag nach dem Spiel:
#Labbadia nächste Woche auf der Bank?#Beiersdorfer: “Das kann ich nicht sagen.Aussage #Beiersdorfer: “Bayern-Spiel hatte keinen Einfluss mehr auf die Entscheidung”
Auch hier wieder, ein einziges Lügenmärchen, eine einzige katastrophale Außendarstellung und Kommunikation. Obwohl Beiersdorfer am Samstag genau wusste, dass Labbadia das Bayern-Spiel nur noch als Prellbock würde absolvieren dürfen, damit sein Nachfolger nicht gleich mit einer Klatsche starten würde, lügt er der Presse und den Fans ins Gesicht.
Entlassung am Telefon – Stilloser geht es nicht mehr
Jaja, ich weiß, es soll Bruno’s persönlicher Wunsch gewesen sein. Sorry, aber das ist mir zu dünn. Angeblich waren die Herren doch so dick befreundet, da ist es wohl das Mindeste, dass man einem Trainer, der einem selbst sowohl Job wie auch Arsch gerettet hat, seine Gründe ins Gesicht sagt. Telefonische Kündigung: Typischer Beiersdorfer.
Und Beiersdorfer? Wenn er sein eigenes HSV-Leitbild ernst nimmt, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, kann es für ihn nur heißen: Rücktritt – und zwar sofort. (Quelle: http://www.ndr.de/sport/fussball/Beiersdorfer-beim-HSV-Wenn-aus-Leiten-Leiden-wird,hsv17246.html)
Beiersdorfers Zeit ist abgelaufen, das weiß jeder. Die Presse hat sich eindeutig und zu recht gegen ihn gewandt, obwohl kaum einer an der Richtigkeit der Trainer-Entlassung zweifelt. Es geht um das Wann und das Wie und hier gibt der HSV in Person Beiersdorfer das schlimmste mögliche Bild ab, man schadet dem Verein nachhaltig.
Abschiedsworte von Bruno Labbadia:
“Es ist mir sehr wichtig, an dieser Stelle noch ein paar Dinge loszuwerden. Zunächst möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich in den vergangenen 18 Monaten unterstützt haben. Bei unseren Fans, den Mitarbeitern des HSV, meinem Trainerteam, dem Team ums Team, der medizinischen Abteilung und natürlich bei der Mannschaft. Es war eine wahnsinnig intensive Zeit mit vielen Erlebnissen, die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Es hat mir sehr viel bedeutet, Trainer des HSV sein zu können. Ich habe mich jeden Tag mit dieser Aufgabe identifiziert. Es ist schade, dass wir jetzt zu Beginn der Saison nicht die nötigen Ergebnisse erzielen konnten. Dafür übernehme ich als Trainer die Verantwortung. Ich wünsche mir, dass die Mannschaft weiter so mutig agiert wie jetzt im Spiel gegen die Bayern, so wieder in die Erfolgsspur findet und die Saison einen positiven Verlauf nimmt. Meinem Nachfolger wünsche ich alles Gute für die Aufgabe”
Wer in der Lage ist, einen Text richtig zu lesen, wird es bemerkt haben – interessant ist, bei wem sich Labbadia nicht bedankt. Bruno erklärte in seinen letzten Tagen während einer Pressekonferenz, dass er nach seiner Amtsübernahme alles machen musste. Er war für das Training, für die Außendarstellung, für die Presse zuständig, er musste sogar den Spielern erklären, wenn ihre Verträge nicht verlängert werden würden. Dies ist normalerweise eindeutig die Aufgabe des Sportchefs, aber auch hier stielt sich der feige Herr B. natürlich wieder aus der Verantwortung.
Ein anderer Gedanken schoss mir sofort durch den Kopf, als ich las, dass sich der gerade entlassene Trainer über einen Vereins-eigenen Kanal verabschiedet hätte oder anders: Hat es das eigentlich schon mal gegeben? Meines Wissens nach nicht und es wird garantiert nicht im Sinne des Vorstandsvorsitzenden gewesen sein, der nach der Verlautbarung noch dämlicher dasteht. Diese Abschiedsworte waren zu 100% ein “Abschiedsgeschenk” von Labbadia-Freund und Mediendirektor Jörn Wolf und dieser Vorgang zeigt deutlich auf, wie zerrissen das Innenverhältnis im Verein zur Zeit ist.
Zum Schluss sah ich dann gestern Abend SKY 90 mit den “Experten” Jansen (HSV-Angestellter) und Stefan Schnoor und irgendwann im Verlaufe der Sendung platzte mir dann so der Kragen, dass ich bei Twitter einen Tweet absetzte, der auch in der Sendung eingeblendet wurde.
NEIN Schnoor, Beiersdorfer war eben KEIN guter Sportdirektor. Diese Legende ist doch einfach nicht wahr
#sky90
Stefan Schnoor hatte, wie es auch der Welt-Redakteur während des Sport1-Doppelpasses getan hatte, erklärt, dass Beiersdorfer beim HSV lediglich den falschen Job hätte und doch eigentlich als Sportchef immer gute Arbeit verrichtet hätte. Schnoor führte dann natürlich traditionell die Transfers de Jong, van der Vaart, Kompany, Boateng und van Buyten an.
NEIN, verdammt nochmal, eben nicht!
Beiersdorfer war nie ein guter Sportchef, weder in seiner Zeit von 2002 bis 2009 noch in den letzten beiden Jahren, in denen er als quasi Ober-Sportchef jede Transfer-Entscheidung gefällt hat. Oder denkt wirklich jemand ernsthaft, dass Peter Knäbel all diese Spieler in Eigenregie verpflichtet hätte.
Ich zähle sie hier und heute ein letztes Mal auf, damit es vielleicht auch der letzte Journalist und Herr Schnoor endlich begreift.
Ledesma, Takahara, Kling, Rahn, Kitzbichler, Baur, Schlicke, Reinhardt, Hleb, Starke, Lauth, Mpenza, Moreira, Berisha, Brecko, Carlos, Ailton, Ziegler, Fillinger, Karl, Ziebig, Sanogo, Sorin, Ljuboja, Abel, Zidan, Castelen, Chrisantus, Putsila, Kuhnert, Langkamp, Odjiidja-Ofoe, Thiago Neves, Alex Silva, Gravgaard, Streit, Tavares, Ndjeng, Lasogga, Behrami, Ostrzolek, Diaz, Olic, Green, Hunt, Schipplock, Altintas.
Nach seiner ersten Amtsperiode von 2002 bis 2009 verließ Beiersdorfer den HSV eben nicht mit einem satten Gewinn, sondern mit einer Abfindung von einer Million Euro und einem Transferminus von € 12 Mio. Das Transferminus ab 2014 wird sich jeder selbst ausrechnen können, es wird ein Vielfaches sein. Außerdem vernachlässigte Beiersdorfer den ihm unterstellten Nachwuchsbereich in seiner Zeit als Sportchef derart eklatant, dass sich der Verein bis heute davon nicht erholt hat. Die von Schnoor (und einigen anderen) immer wieder genannten Spieler wurden Beiersdorfer im Übrigen vom damaligen Benelux-Chefscout Bernd Legien empfohlen, er selbst hat sie eben nicht “entdeckt” und hätte der damalige Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann nicht irgendwann den Deckel auf den Vertrag gemacht, hätte nicht einer dieser Spieler aufgrund des Zauderers den Weg nach Hamburg gefunden.
Zum Schluss, das Letzte. Gestern Abend wurde nun bekannt, dass Markus Gisdol das lustige Erbe Labbadias antreten würde, auf Wunsch des Trainers erhält er einen Vertrag bis Saison-Ende. Die nächste Ohrfeige für den Vorstandsvorsitzenden, denn die Absicht Gisdols dürfte eindeutig sein. Er will sich das Theater erstmal eine Saison lang angucken und dann entscheiden, wie und ob es für ihn in Hamburg weitergeht. Schlau, der Mann.
Um es noch einmal ganz unmissverständlich klar zustellen: Es geht in keinster Weise darum, Bruno Labbadia von Fehlern freizusprechen oder ihm einen Heiligenschein zu verpassen. Der Trainer hat Fehler gemacht, er hat die Verantwortung dafür übernommen und er kennt das Geschäft. Wer nicht liefert, muss früher oder später gehen. Nur – dies sollte für alle gelten und nicht nur für die Trainer.
Und nein – Beiersdorfer muss nicht von der Bürde seinen Vorstandsamtes erlöst werden, der Hamburger Sportverein muss endlich von diesem Mann erlöst werden.
Ein letztes Wort an die “Kollegen” der Presse sei mir gestattet. Ihr, die ihr alle bis vor ca. 2 Wochen noch rosa Wölkchen um den Volkspark gemalt habt, die alles supi-endgeil fandet und meintet, dass jeder Beiersdorfer-Transfer sowas von Sinn machen würde, ihr springt jetzt alle Publikums-wirksam auf den Endzeit-Zug mit auf, um das letzte bisschen Applaus eurer Leserschaft ab zu greifen. Jetzt kommt ihr alle aus euren Löchern und lasst euch abfeiern. Sorry, aber ihr seid genau so feige und unfähig wie der Vorstandsvorsitzende des HSV.
Geiler Blog. Dazu ungewöhnlich früh, Dir muß der Kessel geplatzt sein;)
Und bezüglich deines Schattenkabinetts würde ich Dich gerne als Mediendirektor sehen, der Daniel einarbeitet (auch wenn er das nicht nötig hat). HH-Medien (NDR) fordern schon Beiersdorfer´s Rücktritt! Offenbar haben die bei Dir zuviel mitgelesen. Du bist die einzige Bremse, die diesen Selbstbedienungsladen inkompetenter Minusperformer aufhalten kann.
Never! Ich habe niemals einen Job beim HSV angestrebt und ich werde niemals einen Job beim HSV anstreben.
Wann begreift der Statthalter von Herrn Kühne, daß Beiersdorfers Öffentlichkeitsbild allmählich Kühne & Nagel schadet.
Wenn die Konzernführung nebst Inhaber das Zögern, Zaudern, Lügen, die Führungsschwäche und Planlosigkeit Ihres Abhängigen weiter toleriert, wirft es ein bezeichnendes Licht auf dieses Schweizer Weltunternehmen.
Hallo Olaf, was HSV macht, interessiert die Partner/Kunden von K&N vermutlich nicht die Bohne. Das wäre sicher anders wenn K&N als Sponsor international omnipresent wäre. Ist es aber nicht. Welche Spielzeuge Herr K. kauft sind seine Sache. Die Kunden schmunzeln vielleicht darüber und schicken 1.000 Container von Shanghai nach Hamburg. 😉
Danke Grave.
Ich lese gerade in der FAZ
[…]Längst hat der Bundesliga-Dinosaurier ja die Rolle der Skandalnudel angenommen, bei der kein Fettnapf ausgelassen wird. Was immer in Stuttgart oder auf Schalke passiert, wird vom HSV umgehend übertrumpft. Für die gesamte Liga und die vielen Fußballfans gehört es längst zur täglichen Folklore, über den tölpeligen Hamburger SV zu lästern. Der ständige Befund der vielen Spötter, aber auch der ernsthaften Analysten ist, dass dieser Verein, der letztmals 1987 einen Titel holte, im ständigen Rückgriff auf vergangene Größe lebt, im Alltag aber längst ein sportliches Fliegengewicht der Liga geworden ist – allen waghalsigen Finanzkonstruktionen zum Trotz.[…]
Klasse Blog.
“Er will sich das Theater erstmal eine Saison lang angucken und dann entscheiden, wie und ob es für ihn in Hamburg weitergeht.”
100% agree.
Das Schöne für Gisdol, hat er Erfolg, kann er bis in den Januar eine Vertragsverlängerung als zu früh zurückweisen.
Und genau in diese Zeit muss auch die Entscheidung Kühnes fallen ob es mit Dukate weitergeht oder nicht.
Moin Grave und Mitleser,
super Blog wie immer + Kommentare!!!!
Ein erschüttertendes HSV Wochenende, einfach nur peinlich in der Außendarstellung!!!!
Hoffentlich werden wir bald von diesen Herren des Vorstandes erlöst – Herr KÜHNE bitte handeln SIE jetzt!!!!!
?Mittlerweile scheint sich die Presse aber auch auf Superdidi einzuschießen! Er müsste nur sofort abgesägt werden. Stell dir mal vor, wir gewinnen die nächsten zwei Spiele, dann wäre das Thema erstmal wieder vom Tisch. Dann wurschtelt und intriegiert der immer weiter rum!
Telefonkündiger Buyersdorfer weg!
Didi ruut! Mange tak!
Ich bin ja nun kein DB-Fan, aber zwischen “Das kann ich nicht sagen.” und “Bayern-Spiel hatte keinen Einfluss mehr auf die Entscheidung” könnte rein sachlich auch die feste Zusage Gisdols liegen, der er abzuwarten hätte. Aber dann sagt man lieber gar nichts.
Ich hab’s ja schon mal gefragt: Na Herr Kühne, wie wollen Sie in die Geschichtsbücher Ihres HSV eingehen? Auch als Zauderer? Irgendeinen Interims-VV werden Sie doch in Ihrem Imperium auftreiben können, der still zumindest das Kostensenkungsmanagement vorantreibt, bis ein neuer VV gefunden ist. Es kann nicht schlimmer werden. Versprochen!
Guten Morgen,
kurze Nachfrage:
Wie kann Kühne DB überhaupt “loswerden”?
Welche Möglichkeiten hat er überhaupt konkret?
.
a) Er redet DB gut zu – Pass mal auf du Nicht Hanseat – wir haben hier ein paar Umgangsformen. Ich habe keine Lust, dass du mir mein Spielzeug HSV kaputt machst. Nimm 2M Abfindung aus meiner Portokasse und äusser dich nie wieder über den HSV
-> Unwahrscheinlich: Bisher war jede Geldsendung immer an einen Rückkanal gekoppelt
b) Er setzt DB unter Druck: Pass auf DB, dein Vertrag läuft in X Jahren aus. Wenn meine beiden Buddies genug dunkle Gerüchte finden, wirst du nie wieder einen neuen Job bekommen.
-> Unwahrscheinlich, dass DB daraufhin geht. Er wird eh nie wieder einen Job bekommen
.
c) Er setzt den Gesamtverein unter Druck: Passt auf Jungs: Entweder meine Kohle versiegt, oder ich bekomm den Kopf auf einem Silbertablett.
-> Noch unwahrscheinlicher. Wenn die Kohle versiegt, ist sein Spielzeug auf immer kaputt. Aus der 7. Liga erholt sich der HSV nie mehr.
.
d) Als Mehreitseigner der Aktien: Hat er da Handlungsspielraum?
e) Wie kann man den VV der AG überhaupt chassen?
e) Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand(svorsitzenden) das Misstrauen aus und entbindet ihn von seinen Aufgaben. Beim HSV gilt: Aufsichtsrat=Gernandt=Kühne. Entsprechend müsste Kühne nur seinem Angestellten Gernandt einen Befehl erteilen und Beiersdorfer ist Geschichte.
Da frage ich mich dann, warum hat er das nicht schon längst getan?
Er führt ein Weltunternehmen, ihm sollte das doch wohl nicht schwer fallen, einen D.B. das Misstrauen auszusprechen?
Ein Kühne kann doch nicht blind und taub zugleich sein……..warum zögert er so lange……..???
Vielleicht hat er einfach die Befürchtung, dass er dann für den Abstieg am Saisonende verantwortlich gemacht wird. Dödeldidi hat ja seltsamerweise bei den rosarote Vereinsbrillen tragenden Hüpfboys auf der Nordtribüne immer noch den Kultstatus Dukatensch… und Raute-im-Herz-Träger. Was wird also passieren, wenn Kühne Dödeldidi absägt und das Schiff nicht mehr zu retten ist? Die Dolchstoßlegende von der Nordtribüne kann sich jeder ausdenken. “Hätte man den guten Didi doch nur weitermachen lassen, dann wären wir noch in der CL gelandet. Aber das böse Kapital hat ihn nicht mehr machen lassen usw. blabla Blödsinn.