Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie oft ich diesen Spruch im Verlauf meiner Mitgliedschaft und bei der Vorstellung neuer Kandidaten für den Aufsichtsrat des Hamburger Sportvereins gehört habe – „Ich würde gern mein umfangreiches Netzwerk einbringen“. Große Freude bei den Anwesenden und je namhafter der Kandidat war, umso größer war die damit verbundene Hoffnung, dass eben dieses Netzwerk dazu beitragen könnte, den HSV wieder ans Licht zu führen. Ob es nun die Hartmanns, Sattelmairs oder Eghbals waren, die mit ihren Wahnsinns-Verbindungen zu punkten versuchten, sie alle blieben später den Nachweis einer Tauglichkeit ihres Netzwerks schuldig und man wäre nicht böse, würde man das Ganze als Etikettenschwindel bezeichnen.

Unglücklicherweise hat sich seit 2014 daran weniger als nichts geändert, denn aus dem „Rat der Ahnungslosen“ wurde der „Rat der Untoten“. Damit meine ich keinesfalls, dass es nicht positiv wäre, dass man aus dem AR des HSV keine täglichen Wasserstandsmeldungen in der BILD erfahren kann, aber es gibt ein lustiges kleines Wort im Begriff „Aufsichtsrat“ und dieses Wort heißt AUFSICHT! Wie kann es eigentlich sein, dass dieser geniale Rat es zulassen konnte (trotz der Netzwerke), dass ein Herr Beiersdorfer diese AG an den Rand des Ruins führen konnte? Sitzen nicht deshalb die „Wirtschaftsgrößen“ Gernandt, Becken und Goedhart in diesem Gremium, um eben dies zu verhindern? Wo waren diese Herren in den letzten 2 1/4 Jahren?

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„Gern“ erinnere ich mich an die Vorstellung der Granden, damals im Haus des Sports, immerhin war ich livehaftig anwesend. „Dies sind die Herren Becken (Immobilien-Mogul) und Goedhart (erfolgreicher Unternehmer), sie werden dafür sorgen, dass in Zukunft mit den Finanzen des HSV kein Schindluder mehr getrieben wird“. Und natürlich bringen diese Herren ihre Netzwerke mit, man könnte also davon ausgehen, dass man die zukünftigen Aktien-Käufer mit der Schrotflinte vertreiben müsse. Ganz zu schweigen natürlich von Weltmann Karl „120%-Kuddel“ Gernandt, dessen Ruf allein in Deutschland und der Welt bisher verschlossen Türen öffnen wird, ich sehe Erdbeerfelder am Horizont.

Dann natürlich noch Klitschko-Kumpel Bönte, der den Schnarchnasen beim HSV umgehend beibringen wird, wie Kommunikation und Marketing funktioniert. Der weiße Bernie hat schließlich schon Mike Tyson umarmt, der kriegt auch den HSV in die Spur. Für den Sport haben wir das Beste vom Besten, die HSV-Legenden Thommy Heesen und Peter Nogly. Sie werden mit all ihrer Expertise auf jeden Transfer schauen und mit Hilfe ihrer Netzwerke dafür sorgen, dass in Zukunft nur noch Weltstars mit Raute am Hintern den Weg nach Hamburg finden werden, Halleluja.

Was ist davon übrig geblieben? Nichts. Weniger als nichts. Dieser Rat ist schlichtweg nicht existent. Die „Wirtschaftsgrößen“ Gernandt, Becken und Goedhart existieren nicht, ihre Netzwerke existieren nicht. Die Fußballkompetenz Thomas von Heesen machte als Aufsichtsrat!!! mit dem HSV ein kleines Geschäft (Altintas) und verzog sich dann durch die kalte Küche. Die zweite Fußballkompetenz Peter Nogly war nicht in der Lage, Transfers wie Hunt, Behrami, Olic, Schipplock und und und zu verhindern, wahrscheinlich wurde er nicht mal gefragt.

Wie sagt Karl der Große in seiner Antrittsrede vom 09.07.2014? „Wir werden alles daran setzen, dass wir keine Unruhe generieren“. Man möchte zwei Jahre später einfach nur zusammenbrechen. „Wir sind uns alle im Klaren, dass Dietmar Beiersdorfer den Verein führt und dass die Entscheidungen ausschließlich bei ihm liegen.Dafür stehe ich vom ersten Moment an“. Ach so. Zwei Jahre später kriegen Kühne, Calmund und Struth eine Lachanfall erster Klasse, wenn sie dieses Video anschauen. „Dieser Verein ist sehr stark geführt, dieser Verein ist sehr zukunftsorientiert“. Mal ganz ehrlich Karl, musst du heute nicht selbst über deine Worte lachen? Oder weinen?

Zieht man nach mehr als zwei Jahren ein (erneutes) Fazit, so kann man nur zu einem Schluss kommen: Diese HSV Fußball AG, gegründet im Jahr des Herrn 2014, ist eine einzige große Mogelpackung. Nichts, absolut nichts, was am Anfang zugesagt, versprochen oder in Aussicht gestellt wurde, wurde eingehalten und das gilt ausnahmslos für alle Gremien der AG. Jedes Ziel wurde verfehlt, jeder Cent wurde verbrannt, in jedes Fettnäpfchen ist man mit dem Gesicht zuerst geknallt. Alle Experten erwiesen sich als Platzpatronen, die nur ein einziges letztes Argumentchen immer wieder versuchen, aufs Tapet zu bringen: Geduld. Wir müssen Geduld haben. 7-10 Jahre. BLA BLA BLA. Ich habe die Schnauze sowas von gestrichen voll!

Ich möchte an dieser Stelle aus einem Blog zitieren, den ich am 16.04.2015!!! verfasste, das ist jetzt 1 1/2 Jahre her.

Bei aller Liebe, Freunde der österreichischen Gebirgsmarine, ich kann über diesen Verein und besonders über seine Führung nur noch lachen und zwar laut und ausgiebig lachen. Das, was diese Herren dort in einem Jahr an sportlichem und kommunikativem Trümmelfeld angerichtet haben, ist selbst in der traurigen Geschichte des Hamburger Sportvereins einmalig und es ist im Grunde zutiefst erschütternd, dass man das so deutlich sagen muss. Denn – eigentlich waren es doch eben diese Herren, die den dahinsiechenden HSV aus dem Jammertal führen wollten. Jetzt aber demonstrieren die Ex-Exzellenzen mit jedem Wort eindrucksvoller, dass sie es nicht nur nicht können, nein, sie haben alles auch noch viel schlimmer gemacht.

Diesem Ziel wurde fortan alles, aber auch wirklich alles untergeordnet, obwohl man bereits damals so unendlich dämlich war, die Spielerverpflichtungen für die Saison 2014/15 auf einen Trainer auszurichten, von dem man bereits am 01.07.20124 wusste, dass seine Halbwertszeit maximal 34 Spieltage überdauern würde.

Nach nur 3 Spielen verloren die Granden die Nerven und feuerten Slomka. Bereits zu dem Zeitpunkt wurde mit Tuchel gesprochen, aber der Ex-Mainzer stand zu seinem Wort und wollte sein freies Jahr durchziehen. Man sprach also mit Bruno Labbadia, der aber wollte mehr als nur den Feuerwehrmann für 31 Spiel geben. Also, was tun? Man holt einen völlig unerfahrenen Mann aus der 4. Liga, weil man dämlicherweise der Auffassung war, dass die Mannschaft stark genug wäre, die Klasse auch ohne echten Trainer halten zu können. Banane.

Aus und vorbei, die Ex-Exzellenzen haben es versaut, wie sie im Grunde alles versaut haben, seit sie im Amt sind. In den letzten Monaten ist nicht EINE richtige Entscheidung getroffen worden und das Ergebnis kann nur eines sein:

Herr Beiersdorfer, Herr Gernandt, Herr Knäbel, Herr Hilke, Herr Peters, Herr Wolf – gehen sie und zwar sofort!

 

Meine Forderung, im Sinne des Hamburger Sportvereins:

Herr Beiersdorfer, gehen Sie. Sie haben nicht nur mit allen Transfers dieser Saison daneben gelegen, Sie haben auch ansonsten nicht eine richtige Entscheidung getroffen. Als Krisen-Manager haben Sie kläglich versagt, Sie sind nicht in der Lage, den Job des Vorstandsvorsitzenden des HSV auszuüben. Ich hätte nie gedacht, dass ich es einmal so deutlich sagen muss, aber gegen Sie ist ein Carl-Edgar Jarchow ein Charismatiker. Bitte gehen Sie, bevor sie noch mehr kaputtmachen.

Herr Gernandt, gehen Sie. Jeder weiß, dass ihre einzige Existenzberechtigung ihre Verbindung zu Herr Kühne ist. Sie haben als Vorsitzender des Aufsichtsgremiums versagt, weil Sie die Aktionen des Vorstandes nicht ausreichend kontrolliert haben. Sie haben aber auch als Mensch versagt, weil Sie sich aufgrund ihrer Eitelkeit nicht unter Kontrolle haben und gegen den Grundsatz, dass sich der AR nicht öffentlich äußern soll, mehrfach verstoßen und den Tuchel-Deal dadurch verhindert haben. Sie haben dem HSV massiv geschadet, wahrscheinlich mehr, als es der „Rat der Ahnungslosen“ jemals getan hat. Es schmerz extrem, das so sagen zu müssen. Dass Sie sich jetzt in Hamburg als „Erfinder und Triebfeder von HSVPLUS feiern lassen, ist Realsatire pur.

Herr Knäbel, gehen Sie. Sie sind eh nur der Assistent des Sportchefs Beiersdorfer und dafür sind Sie viel zu gut bezahlt. Dass Sie weder von Menschenführung noch vom Fußball ausreichend Ahnung haben, haben Sie allein in den letzten 4 Wochen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie sind verbrannt in diesem Verein.

Herr Peters, gehen Sie. Sie sind hier überflüssig.

Herr Hilke, gehen Sie. Sie haben in ihren 3 Jahren nichts gerissen, was den Verein nach vorn gebracht hat. Dafür haben Sie im Hintergrund Nummern abgezogen, die im Falle eines Abstiegs nach und nach ans Licht kommen werden und ich werde meine Beitrag dazu leisten, dass dies passiert.

Jörn, es ist Zeit. Man muss verstehen, wenn es genug ist.

Bruno, ich drücke dir alle Daumen. Du hast an der ganzen Entwicklung keinerlei Schuld. Ich wünsche dir viel Kraft, die wirst sie brauchen.

http://www.hsv-arena.hamburg/2015/04/16/herr-beiersdorfer-herr-gernandt-herr-knaebel-sie-haben-fertig/

Stand heute erweitere ich um die Herren Goedhart, Becken, Meier, Gernandt, Bönte und Nogly.

 

 

 

 

Blog 16.4.2015