Liebe Leser,

gern und oft (und immer wieder) wird von den kindlichen Beiersdorfer-Fans erwähnt, dass man doch im Herbst 2016 gar keine anderen Ergebnisse erwarten könnte. Zu groß war die Hürde, zu schlimm die Verfehlungen der zahllosen Vorgänger, zu viele Prozesse mussten gleichzeitig angeschoben werden. Das dauert nun mal 7-10 Jahre, der Mann kann schließlich nicht zaubern. Nun denn, da wir Hater von HSV-Arena grundsätzlich skeptisch sind, wenn es darum geht, Legenden zu schmieden, haben wir nachgeforscht. Und endlich, nach Monaten der aufwendigsten Recherche können wir euch die Ergebnisse präsentieren. Ohne das Fazit vorwegnehmen zu wollen (no Spoiler), kann ich jetzt schon sagen: Der arme Didi.

Womit beginnt im Regelfall der erste Arbeitstag? Richtig, man erscheint am Arbeitsplatz. Da Deadline-Didi einige Jahre durch Abwesenheit aus der schönen Hansestadt glänzte, war ihm der Weg zum neu ernannten Volksparkstadion nicht mehr geläufig. Aber Didi, schlau wie Schlange, wusste Rat. Er schmiss den firmen-eigenen Rechner in Olcays Dönerbude an und googelte AOL-Arena. Aber verdammt, kein Treffer. Hatten seine hinterhältigen Vorgänger etwa das schöne Stadion abgerissen? Was tun? Nach einigen Tagen des Grübelns kam der ehemalige Verteidiger auf die rettende Idee: Einfach bei der DFL anrufen und sich beschweren. Nach einem Anruf in Frankfurt erfuhrt er dann zu seiner völligen Überraschung, dass man das Stadion nicht etwa abgerissen, sondern lediglich umbenannt hatte, was für eine Erleichterung. Die anschließende Google-Recherche führte ihn dann nur 9 Tage nach eigentlichem Arbeitsbeginn in den Volkspark bzw. hätte ihn führen sollen.

Wäre da nicht die Geschichte mit dem Firmenwagen gewesen. Als Vorstandsvorsitzender steht Düdü bekannt lich ein nettes Auto aus der Klasse Audi A6, Mercedes E-Klasse, BMW 5er etc. zu. Aber mal ehrlich, wie soll man sich da entscheiden? Allein die Farbauswahl dauerte eine knappe Woche, dann noch die Frage Schaltung oder Automatik (Olcay mag Männer, die schalten können). Welches Radio? Welches Navi? Farbe der Ledersitze. Das schwächt extrem. Also wurde die Entscheidung erst einmal nach hinten geschoben und Beiersdorfer fuhr 2 Wochen nach eigentlichem Dienstbeginn mit dem Taxi zum Volksparkstadion (zum Glück war es nicht abgerissen).

Dort angekommen war es ein Leichtes, nach knapp 2 1/2 Stunden, das neue Büro zu finden. Hinsetzen, 64 Minuten die Aussicht genießen und dann frisch ans Werk. Didi schaltet also seinen Firmenrechner an und was sieht er? Nichts? Nada. Schwarze Wand. Jetzt werdet ihr euch fragen, was passiert ist und ich kann es euch sagen: Didi’s fieser Vorgänger Jarchow hatte mit Hilfe der gemeinen Hunke und Ertel einen Magneten besorgt und war damit über die Festplatte gefahren. Resultat: Alles gelöscht. Windows deinstalliert. Fuck. Didi ging in den Nebenraum und was musste er sehen? Carl-Edgar hatte alle Ordner aus den Regalen genommen und deren Inhalt auf den nicht gerade sauberen Fußboden verteilt. Tausende Zettel lagen ungeordnet überall herum, das Chaos war perfekt. Also ließ Didi Rechner Rechner sein (darum kümmern wir uns später), setzte sich auf den siffigen Fußboden und begann, die Zettel und Dokumente chronologisch zu ordnen. Kurz nach Ende der Transferperiode war dann wieder alles an seinem Platz.

Also schön, im Dokumenten-Raum hatte man das Chaos, welches von den Vorgänger-Verlierern angerichtet worden war, in nur 6 Wochen beseitigt, nun konnte man sich wieder dem Firmenwagen zuwenden. Wie aber ein Auto konfigurieren, wenn der Rechner nicht rechnet? Also musste ein IT-Mensch gefunden werden. 4 Tage lang telefonierte der VV in der Gegend rum, bis ihm auf dem Gang ein Mitarbeiter von der firmen-eigenen IT-Abteilung erzählte. Keine 3 Tage später lief die Kiste wieder und 12 Tage später war der Audi bestellt (mit Automatik)

Es muss irgendwann im Oktober oder November 2014 gewesen sein, da kam Düdü auf die verrückte Idee, irgendeines der 5237 Konzepte, die ihm Bernhard Peters zugemailt hatte, ausdrucken zu wollen. Also Dokument aufrufen, auf „Drucken“ drücken und….. Nichts. Es passiert – nichts. Keine Bewegung, kein Blatt Papier, kein Konzept. Dies soll das erste Mal gewesen sein, dass Beiersdorfer an Rücktritt dachte. Nichts klappt hier. Nachdem wir mit ca. 19 Maulwürfen sprechen konnten, haben wir die Lösung erhalten, natürlich wieder IT-Jarchow. Hat der zwischenzeitliche Vorstand Fans und Gräben doch tatsächlich das Druckerkabel geklaut! Abgebaut und mitgenommen. Kein Wunder also, dass da kein Konzept raus kam.  Ich denke, langsam wird deutlich, was die unfähigen und intriganten Vorgänger dem Heilsbringer Didi dort hinterlassen hatten. Aber es kommt noch schlimmer.

Irgendwann einmal bekam Düdü Hunger und immer nur Döner schlägt auf die Plautze. Also dachte er sich, findig wie er ist: „Heute bestelle ich mir mal was“. Aber – oh Schreck, keine Lieferservice-Flyer. Alle weg. Kein Pizza-Express, kein chinesischer Lieferservice von „Lang zu“, nichts. Alle weg. Der Fiesling war schnell gefunden, natürlich Jarchow. Er war es, der an seinem letzten Arbeitstag alle Flyer eingesteckt und anschließend auf dem HSV-Friedhof feierlich begraben hatte. Verdammte Axt, also in die Raute. Dachte man….

Das Stadion ist groß, sehr groß. Und auf dem Weg vom Vorstandsbereich zum Restaurant haben sich schon ganz andere verlaufen. In Beiersdorfers Fall ist nun überliefert, dass man ihn einmal nach nur 2 1/2 Tagen im Duschbereich der Gästekabine fand, leicht dehydriert. Ein anderes Mal hatte er sich im HSV-Museum verlaufen. Als ihn die Mitarbeiter nach 9 Tagen fanden, hatte er stark abgenommen und sah mit seinem Vollbart aus wie der Klon von Obi Wan Kenobi. Aber immerhin hatte er überlebt.

parkplatz

Die größte Hinterhältigkeit aber hatte sich der schlaue Jarchow für den Schluss aufgehoben. Eines Morgens kommt Didi mit seinem neuen Audi A6 (schwarz, mit Automatik) zum Stadion und was sieht er? Kein Parkplatz! Die Auflösung: Schweber Carl-Edgar hatte in einer Nacht und Nebel-Aktion mit einer Spraydose weißer Farbe ein Behinderten-Symbol auf den Parkplatz des Vorstandes gesprüht und Beiersdorfer damit komplett aus der Fassung gebracht. Wo sollte er denn nun parken? Da ihm auf die Schnelle keine Lösung einfiel, kehrte er um, fuhr heim nach Winterhude und genehmigte sich einen drei-wöchigen Kurzurlaub. Es gibt Mitarbeiter, die schwören Stein und Bein, dass sie ein hysterisches Kichern gehört haben wollen, als Düdü den Volkspark verließ.

Neuer Job, neue Mitarbeiter. Kurz nach Dienstbeginn im Juli 2014 bemerkte Beiersdorfer, dass dort im Stadion ganz viele Leute rumliefen und viele von ihnen hatte er noch nie gesehen. Als Chef aber muss man seine Leute ja kennen, also ließ er sich von jedem Mitarbeiter ein Bild geben und den Namen dazu, anschließend wurde eine Pinwand ins Vorstandsbüro gerollt und seither spielt Didi Mitarbeiter-Memory. Es wird erzählt, dass er nach zwei Jahren bereits mehr als 12 Angestellte ohne fremde Hilfe erkennen würde. Weiter so.

Ihr seht – Probleme wo man hinguckt. Bisher wusste keine Sau, welche Stolpersteine der arme Didi überwinden musste, um den Verein wieder zu dem zu machen, was er sein könnte. Oder so ähnlich. Aber jetzt wird alles gut. Zum Beweis habe ich eine bisher unveröffentlichte Dokumentation gefunden, die heute hier im Blog uraufgeführt wird. Wer sieht, wie U21-Coach Dirk Kunert ein Spiel messerscharf analysiert, wie nur Minuten nach Match-Ende die Schwachstellen ausgemacht werden und wie Detail versessen im Nachwuchsbereich gearbeitet wird, dem sollte um die Zukunft des HSV nicht mehr bange sein. Ich empfehle die Analyse ab Minute 2:37.

Sorry, aber irgendwie erinnert mich der Hoffnungsträger an den hier 🙂