Der HSV gewinnt also mit einer abenteuerlichen Aufstellung gegen den Drittligisten aus Halle, wie schön. Nur mal so zur Einordnung: Der aktuelle (herunter-gewirtschaftete) Mannschaftswert des HSV beträgt  75,15 Mio., der des Halleschen € 5,58 Mio., als knapp mehr als ein Drittel Kostic. Wenn der HSV nicht einmal mehr in der Lage gewesen wäre, diese Mannschaft zu schlagen, hätte er sich vom Spielbetrieb abmelden sollen.

Wie sagte doch gleich Trainer Gisdol nach dem Spiel? „Wir haben das Pokalspiel separat betrachtet und geschaut, welche Spieler zu diesem Spiel passen und welche nicht“. Interessante Aussage, wie ich finde. Es gibt also Superstars beim HSV, die passen einfach nicht zu einem Pokal-Fight gegen eine Truppe aus der 3 Liga.

Noch eines: Natürlich gibt es jetzt die üblichen Jubler und rosa Hüpfer, für die die Welt wieder wunderschön ist, sollen sie sich halt bis zum nächsten Wochenende freuen. Und es gibt auch die Vollhonks, die bei dieser Gelegenheit auf Vereine wie Bayer Leverkusen verweisen, die gestern gegen einen Drittligisten ausgeschieden sind.

Damit ihr es vielleicht irgendwann einmal rafft, ihr Schwachmaten: Für den HSV spielt es weniger als Null eine Rolle, ob und gegen wen Leverkusen ausgeschieden ist. Es hat den HSV nicht zu interessieren, ob auch Freiburg seinen Trainer entlassen hat, ob auch Frankfurt 4 Verletzte hat und ob auch Mainz einen unberechtigten Elfmeter bekommen hat. Der HSV muss auf sich schauen, damit hat er reichlich zu tun. Das Heranziehen von Quervergleichen zu anderen Vereinen ist nichts anderes als verblödete Ablenkung und die Denke von Verlierern.

Wie gesagt – Pflicht erfüllt, nächste Runde erreicht. Ist aber am Ende nicht mehr Wert als ein paar Hunderttausend Euro. Wer denkt, man könnte sich als Profi deshalb Selbstvertrauen holen, weil man gegen eine Mannschaft von Halbprofis seine Aufgabe erfüllt hat, sollte zum Nonnenhockey wechseln.