Aus gegebenem Anlass möchte ich heute nochmal den Blog vom 24.März dieses Jahres veröffentlichen und angesichts der Äußerungen der zahlreichen „Experten“ wie Herrn Gerd Gottlob vom NDR, Herrn Doll aus Ungarn, Herrn Schnoor von Sport1 und zahlreichen anderen Ignoranten fragen:

WIE OFT DENN NOCH?????

Die Legende vom DD

Dass Manchester City dem HSV in jenem Sommer 12,5 Millionen für Boateng überwies, festigte Beiersdorfers Ruf als „Dukaten-Didi“. (Abendblatt, 07.10.2015)

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Die „HSVPlus“- Macher hatten den Namen Beiersdorfer in den Tagen vor der Wahl geschickt platziert. Öffentlich wurde zwar stets vorsichtig formuliert, aber die Botschaft nach außen war klar: Wer Beiersdorfer will, muss „HSVPlus“ wählen.

Seine Leistungen als Sportchef waren bis dahin beachtlich gewesen – allerdings auch nicht so überragend, dass er per se als große Lichtgestalt taugen würde

„Dukaten-Didi“, taufte ihn der Boulevard, weil er so ein gutes Händchen für lukrative Transfers hatte. Unter anderem holte er Daniel van Buyten, Khalid Boulahrouz, Nigel de Jong, Rafael van der Vaart und Ivica Olic zum HSV.

„Beiersdorfer hat schon damals gute Arbeit abgeliefert. Seitdem hat er zwei Engagements im Ausland gehabt, was ihm noch einmal deutlich mehr Erfahrung eingebracht hat. Wenn er denn kommt, dann ist er genau der richtige für den HSV, davon bin ich überzeugt“, sagte Rieckhoff. (Die Welt, 26.05.2014)

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Nicht Mladen Petric, nicht Ivica Olic – der Star beim Hamburger SV ist derzeit Dietmar Beiersdorfer. Was der Sportchef des Fußball-Bundesligisten in den vergangenen Monaten anfasste, wurde zu Gold. „Dukaten-Didi“ nennt ihn liebevoll die „Bild“-Zeitung. Die schwindelerregenden Renditen, die Beiersdorfer mit Spielerverkäufen erzielt hat, lassen leidgeplagte Banker in Zeiten zusammenbrechender Finanzsysteme neidvoll Richtung HSV-Hauptquartier an der Sylvesterallee blicken. (Frankfurter Rundschau, 27.01.2009)

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Beiersdorfer, der sich in seiner Zeit als HSV-Sportchef durch clevere Transferpolitik als ‚Dukaten-Didi‘ einen Namen gemacht hat, ist in seiner neuen Funktion als Sportchef bei Red Bull nicht entgangen, wie stark sich Ze Roberto bei den ‚Rothosen‘ präsentiert. (RTL)

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Schlagzeilen machte er in jenen Jahren auch durch zahlreiche Transfers, die den HSV plötzlich in Geld schwimmen ließen. Für Boulahrouz, van der Vaart, van Boyten, Kompany und de Jong erlöste der Hamburger SV insgesamt rund 60 Millionen Euro – der Boulevard erfand einen neuen Spitznamen für den Manager: „Dukaten-Didi“ (Weser-Kurier, 16.11.2011)

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Wer kennt das nicht? Besonders in Zeiten von Twitter, Facebook, Instagram, retweets, Likes und Häkchen hinter jedem Scheißdreck kommt die eigene Meinung schon mal zu kurz. Und nicht nur die. Es kommt auch der Wille und die erkannte Notwendigkeit, sich tatsächlich einmal schlau zu machen und nicht nur jeden Mumpitz zu liken oder zu retweeten, der einem irgendwie stimmig vorkommt, zu kurz. Warum? Nun ja, weil es halt bequem ist. Es ist leicht, es ist schnell und – schwupps – hat man seinen Haken gemacht und sich mit einer Sache oder einer Meinung solidarisiert. Das Gute daran: Man trägt keine Verantwortung. Man rennt einfach der Herde hinterher, aber man hat es sich ja nicht ausgedacht. „Wer konnte denn schon wissen, dass….?“

Ungefähr so, wie es der Masse im Großen geht, geht es Sportjournalisten im Kleinen. Eigene Recherche ist aufwendig und mühsam und – warum eigentlich? Warum sollte man sich selbst einen Kopf machen, telefonieren, recherchieren, wenn man auch wunderbar vom Kollegen abschreiben kann. Die BILD schreibt es und die Mopo schreibt es ab. Das Abendblatt kopiert es und der Kicker übernimmt. Passiert jeden Tag, seit Jahren.

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Eines dieser Kopier-Phänomene ist auch eine von den Erfindungen des Boulevard, die sich so wundervoll anhören, die man gut sagen und schreiben kann und die im ersten Moment auch noch Sinn machen.“Dukaten-Didi“, ungefähr so kreativ wie das 7. Kind des eindimensionalen Rechtsverteidigers mit den zahlreichen Malerarbeiten am Körper, klang schlüssig, oder? Ein jeder, der Meldungen nur liest, das Denken aber eingestellt hat, wird bei Nennung dieses Spitznamens reflexartig die Namen „de Jong, „van der Vaart“ und „Boulahrouz“ runterbeten können. Mit diesen Weltstars hat „uns“ der liebe Didi damals reich gemacht, baut ihm ein Denkmal.

Doch halt. Bevor ihr mit den Bauarbeiten beginnt, guckt euch ruhig mal an, was DD sonst noch verbrochen hat. Ich verspreche euch, da kommen Namen, die hattet ihr nicht mehr auf dem Schirm. Aber die Spieler holte Beiersdorfer ebenfalls und das Verhältnis von Dukate zu rostiger Knopf ist 1:10. Mit anderen Worten:

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Auf jeden Spieler, mit dem der HSV in den inzwischen 10 Jahren unter Beiersdorfer (2002 bis 2009 als Sportchef, seit 2014 als Vorstandsvorsitzender) tatsächlich mehr Geld verdiente, als man vorher ausgeben musste, kommen 10 Spieler, bei denen der Verein draufzahlte. Zahlungen wie Gehälter, Handgelder, Beraterhonorare, Sonderzahlungen etc. sind nicht mal eingerechnet.

Jetzt darf sich jeder ein eigenes Bild davon machen, ab welchem Verhältnis man zum Dukaten-Didi wird oder ab wann man nie etwas anderes als Verbrennungs-Didi war.

 

 

Christian Ledesma – € 4 Mio.
Naohiro Takahara – € 0,2 Mio.
Lars Jacobsen
Michael Baur
Richard Kitzbichler
Christian Rahn
Stefan Kling
Björn Schlicke – € 1 Mio.
David Jarolim – € 0,8 Mio.
Bastian Reinhard – € 0,25 Mio.
Vyacheslav Hleb – € 0,15 Mio.
Alexander Meier
Tom Starke
Stefan Beinlich
Benjamin Lauth – € 4,1 Mio.
Emile Mpenza – € 2,5 Mio.
Piotr Trochowski – € 1 Mio.
Almami Moreira
Besart Berisha
Sascha Kirschstein
Miso Brecko
Jean Carlos
Mustafa Kucokovic
Ailton
Reto Ziegler
Mario Fillinger
Markus Karl
Daniel Ziebig
Boubacar Sanogo – € 3,8 Mio.
Juan Pablo Sorin – € 3 Mio.
Danijel Ljuboja
Matthias Abel
Mohamed Zidan – € 6,5 Mio.
Romeo Castelen – € 2,5 Mio.
Macauley Chrisantus – € 1 Mio.
Anton Putsila
Vadis Odjiija-Ofoe € 0,4 Mio.
Timo Kunert – € 0,15 Mio.
Sebastian Langkamp
Thiago Neves – € 9 Mio.
Alex Silva – € 6,2 Mio.
Mikael Tavares – € 1,85 Mio.
Michael Gravgaard
Albert Streit
Marcel Ndjeng
Pierre-Michel Lasogga – € 8,5 Mio.
Lewis Holtby – € 6,5 Mio.
Valon Behrami – € 6 Mio.
Nicolai Müller – € 4,5 Mio.
Matthias Ostrzolek – € 2,75 Mio.
Marcelo Diaz – € 2 Mio.
Ivica Olic – € 2 Mio.
Julian Green
Aaron Hunt – € 3 Mio.
Sven Schipplock € 2,5 Mio.
Josip Drmic – € 1,5 Mio.

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Daniel van Buyten (Kauf € 3,8 Mio., Verkauf € 8 Mio.)
Khalid Boulahrouz (Kauf € 1,5 Mio., Verkauf € 13,2 Mio.)
Rafael van der Vaart (Kauf € 5,1 Mio, Verkauf € 15 Mio.)
Nigel de Jong (Kauf € 1,5 Mio., Verkauf € 18 Mio.)
Jerome Boateng (Kauf € 1,1 Mio., Verkauf € 12,5 Mio.)

Dukaten-Didi…..

Hinzu kommt: Von 2007 bis 2009 war eben dieser Buyersdorfer für den gesamten Nachwuchsbereich verantwortlich und wie es heute, 2016, um diesen Nachwuchs bestellt ist, weiß wohl jeder. Der Mann verließ den HSV 2009, ausgestattet mit einer Abfindung in Höhe von € 1 Mio., mit einem Transferminus in Höhe von € 12 Mio. und mit einer abgewrackten Nachwuchs-Abteilung!

Bedenkt man nun, dass die frei erfundene Dukate der Hauptgrund war, weshalb man in der Führungsriege von HSVPLUS auf diese geniale Rückhol-Aktion gekommen war, kann man heute sagen, dass nicht nur die Mitglieder auf eine grandiose Mogelpackung reingefallen sind. Also in Zukunft: Einfach mal selbst denken und nicht nur blind hinterher rennen.

Viel Erfolg dabei!