Wenn man aktuell auf der Suche nach dem Fehler ist, den die HSV-Führung in ihrer Gesamtheit in den letzten 2 1/2 (bzw. 4 1/2) Jahren nicht gemacht hat, wird man lange suchen müssen und doch nicht fündig werden. Wahrlich, es wird nichts ausgelassen. Falsche Transfers, Neu-Verschuldung, Trainer-Entlassungen, öffentliches Sportchef-Casting, Außendarstellung und am Ende die sportliche Performance eines Oberligisten. Im Grunde müsste man sagen: So viele Fehler kann man nicht aus Versehen machen, da muss Absicht und Vorsatz hinterstecken. Und mittlerweile sagen auch langjährige Intensiv-Fans, dass dieser Verein doch bitte endlich aus der Kurve fliegen sollte, damit dieser HSV vielleicht irgendwann einmal wieder der Verein sein kann, auf den man stolz ist und nicht der, für den man sich permanent schämen muss.

Man muss sich das einfach mal vorstellen, nur die letzten Tage. Da ist ein Vorstandsvorsitzender, der mehr Scheiße gebaut hat, als seine 5 Amtsvorgänger zusammen. Der diesem Verein ein Bild in der Öffentlichkeit verleiht, welches mit dem Begriff „fremdschämen“ nicht ausreichend gewürdigt wird. Der von allem angeschossen wird, was lesen und schreiben kann. Der für jeden mit einem Rest-IQ von 13 erkennbar gescheitert ist und der diesem Verein täglich neuen Schaden zufügt. Und dann liegen die Herren Aufsichtsräte locker bei Kaffee und Kuchen zu Tisch und erkennen, dass es nur Verbrennungs-Düdü sein wird, der uns an Licht führen kann.

Damit aber nicht genug, denn man gestattet jemandem, dessen Personal-Entscheidungen in dern letzten 2 1/2 Jahren zu 100% gescheitert sind, den nächsten Sportchef-Sündenbock zu installieren. Aber nicht, dass man jemanden nimmt, der erkennbare Erfolge aufzuweisen hat oder jemanden, der verfügbar ist. Nein, man kauft beim Zweitligisten VfL Bochum ein, ein Verein, der für extremen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg steht. Aber es geht noch weiter, denn man bezahlt für einen Hochstätter, der vor seinen Engagement in Bochum nach seinem Rauswurf in Hannover insgesamt 4 Jahre arbeitslos war, eine „Ablösesumme“ in Höhe von € 1,6 Mio., also fast genau den Betrag, den man vor der Saison für den „überschätzten Zweitliga-Kicker Kerem Demirbay“ bekam. Mal eine Frage: Seid ihr jetzt eigentlich komplett durchgeknallt? Zumal das Gehalt für Herrn Hochstätter noch nicht mal eingerechnet ist.

Bei diesem Thema sei die Frage erlaubt: Was kann jetzt eigentlich Hochstätter, was Heldt (verfügbar) und Hoogma (deutlich günstiger) nicht können? Was muss dieser Mann den Herren versprochen haben, damit sie auf einen derart kranken Gedanken kommen können?

Aber der Spaß ist noch nicht zu Ende, denn von Seiten des HSV verbreitet man flugs ein paar lustige kleine Zahlen, die den Vollidioten (und davon gibt es einige) suggerieren sollen, dass man im letzten Geschäftsjahr brillant gearbeitet und die Schulden verringert hat. Jeder, der auch nur ein wenig Verstand behalten hat, durchschaut dieses peinliche Manöver, denn bei genauem Hinsehen wird man erkennen, dass es sich einzig und allein um einen Bilanz-Trick handelt und der HSV erneut ein Minus im zweistelligen Bereich einfährt. Aber so lange Volltrottel wie die Hohlbirnen von der Mopo und Münchhausen „de Vrij van Gaal“ Scholz diese Zahlen, die sie nicht mal im Ansatz begreifen, bejubeln, ist doch alles cool.

Wolf

Aber noch sind wir nicht fertig, denn gestern wurde bekannt, dass Mediendirektor Jörn Wolf den Verein nach 14 Jahren verlassen wird. Ich habe mit meiner Meinung über „Jörni“ nie hinter’m Berg gehalten, zumal er mich (und nicht nur mich) diverse Male gelinkt hat. Dennoch muss man eines verstehen, Wolf kennt das Geschäft und er kennt die Mitspieler. Zum jetzigen Zeitpunkt, also in der größten Krise der Vereinsgeschichte, ausgerechnet den Medienmann zu entlassen, das kommt einer vollendeten Auflösung gleich. Und bitte, soll doch niemand das Märchen vom „beiderseitigen Einverständnis“ oder „auf eigenen Wunsch“ glauben, Wolf wurde entfernt.

Dies aber wirft die nächsten Fragen auf und ich werde in den nächsten Tagen mein Möglichstes tun, Licht ins Dunkel zu bringen. Wer genau wollte eigentlich, dass der Pressemensch den Raum verlässt? Hat vielleicht jemand von außen Druck gemacht? Ich kann bisher nur so viel verraten: Es ploppen gerade wieder einige „altbekannte“ Personen hinter den Kulissen hoch und versuchen sich zu positionieren. Ich kann diesen Herren nur raten, die Füße still zu halten, von mir habt ihr Linkmichel nichts anderes als die volle Breitseite zu erwarten. Bekannt ist, dass es geheime, informelle Gespräche gibt und nur kurz darauf ist Wolf Geschichte. Sehr seltsam.

Wie auch immer, dieser Verein schafft sich ab. Man stelle sich einmal vor, der HSV verliert in Hoffenheim (sehr wahrscheinlich) und zuhause gegen Bremen (möglich), was dann? Steht der Aufsichtsrat dann immer noch zu Düdü, welcher kurz zuvor noch seinen überteuerten (angeblich fordert der Mann ein Jahresgehalt von € 1 Mio., also mehr als das Gehalt des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Hoffmann) Gehilfen Hochstätter installieren durfte? Oder feuert man dann Beiersdorfer und steht mit runtergelassenen Hosen und einem nagelneuen Sportchef da? Oder hat man vielleicht schon einen Nachfolger für Beiersdorfer (oder Wolf) mit einem ehemaligen Strippenzieher und Selbstoptimierer in der Hinterhand? Mir jedenfalls tut der freundliche Till Müller leid, der den Scheiß jetzt jeden Tag verkaufen muss.