Ich gebe es gern zu, meine Enttäuschung am Sonntag Abend war groß, sehr groß. Nicht nur die Darmstädter hatten ihr Heimspiel gegen Ingolstadt verloren, auch hatten die Bremer in letzter Sekunde das 1:2 gegen Frankfurt bekommen und der HSV hatte sich irgendwie einen Punkt in Hoffenheim erschummelt.

Ich bin 52 Jahre alt und ich bin Hamburger. Ich habe selbst 8 Jahre für den Hamburger Sportverein gespielt, war jahrelang Mitglied, habe ich mich extrem für eine Ausgliederung nach HSVPlus eingesetzt und HSVPlus gewählt. Ich schreibe Deutschlands größten privat-betriebenen HSV-Blog und ich bin Gerechtigkeitsfanatiker. Jetzt will ich endlich Gerechtigkeit!

Wenn eins nicht gerecht ist auf dieser Welt, dann der Umstand, dass der HSV immer noch in der Bundesliga Fußball spielt und vielleicht sogar in dieser Saison noch die Chance haben könnte, wieder einmal die Klasse zu halten. Dieser Verein, halt, nicht dieser Verein – die handelnden Personen haben dafür gesorgt, dass in den letzten 4 1/2 Jahren aus dem HSV der wohl unbeliebteste Verein Deutschlands geworden ist. Keinem anderen Klub wird wird bundesweit so sehr gegönnt, dass er doch endlich aus der Kurve fliegen möge. Ehrlich, ich kann das verstehen.

Wenn ich sehe, wie dieser Verein seit Jahren wirtschaftet, möchte ich brechen. € 16,9 Mio. € 14 Mio. € 10 Mio. Minus, minus, minus. Jedes Jahr verkünden die Herren in den Vorstandsbüros, die sich selbst Millionengehälter gewähren, das nächste Rekordminus. Der Verein wird immer mehr verschuldet, immer tiefer in Abhängigkeit getrieben. Ergebnis: Nichts. Es passiert nichts. Kein Umdenken, nichts. Es gibt ja den reichen Onkel aus der Schweiz, der am Ende immer den Rettungsanker werfen wird. Die Notwendigkeit, einen neuen Kurs einzuschlagen, ist einfach nicht gegeben, so lange Kühne abdrückt. Jeder andere Verein würde bereits seit Jahren ohne Lizenz dastehen, die HSV-Handballer haben es gezeigt, wie schnell das geht. Nicht so beim HSV, der irgendwie einen Sonderstatus zu genießen scheint und keiner weiß, warum. Das ist zutiefst ungerecht. Wenn man dann noch sieht, wie Vereine wie Mainz, Freiburg, Augsburg mit einem Bruchteil des Budget arbeiten und gut arbeiten….und wenn man sieht, wie Vereine wie Frankfurt und Berlin aus ihren Fehlern lernen, dann ist mir dieser HSV peinlich.

Beiersdorfer: „Wir haben den HSV wirklich von ganz unten entwickelt, hatten große wirtschaftliche Probleme und mussten den Club zweimal vor dem Konkurs bewahren.“ Außerdem sei es gelungen, die HSV-AG und den HSV e.V. emotional wie wirtschaftlich zusammenzuführen.“

Es tut mir leid, aber dieser Mann ist doch nicht mehr zurechnungsfähig. Gebe es so was wie Gerechtigkeit, dann müsste man diesen Versager heute noch zum Mond schießen. Aber es geht weiter.

Wenn ich sehe, wie sich diese sogenannten Fans gebärden, möchte ich kotzen. Ihr Scheiß-Verein spielt seit Jahren die größte Grütze und den schlechtesten und unansehnlichsten Fußball des Landes und sie feiern einen Punkt bei einer normalen Mannschaft wie Hoffenheim mit einer Arroganz, dass einem schlecht wird. Dazu noch dieses Ork-artige Dauergedröhne: „Hamburg, Hamburger SV, hört die Kurve…“ KOTZ! Ich kann diese Scheiße nicht mehr hören, genauso, wie ich „6 mal Deutscher Meister….“ nicht mehr hören kann. Und ich kann Spinner und Idioten wie diese gefährlichen Demagogen von „der neue HSV“ oder amtlich anerkannte Arschlöcher wie Sascha Rebiger (Wunderbarer HSV) nicht mehr ertragen. Selbstherrliche Selbstoptimierer („Heute haben mir 31 Leute zum Geburtstag gratuliert, echt super“), die allesamt in die geschlossen Abteilung gehören.

Wenn ich Typen wie die dauergrinsende, Ball-trocknende Volltapete Dennis Dick Meyer oder diesen Zauselbart Nicolai Müller sehe, möchte ich kotzen. Keinerlei Selbstreflektion, nichts. Ein Müller antwortet auf die Frage, ob man nicht bis zur Rückserie noch einige Punkte holen müsse, mit „Wir müssen überhaupt nichts“. Der Vogel ist doch krank im Kopf. Wenn ich diesen Lasogga sehe (€ 3,5 Mio.), wenn ich diesen Holtby sehe (€ 4 Mio.). In all den 40 Jahren meines Fan-Daseins fand ich immer irgendwas oder irgendwen cool beim HSV. Ich war ein Fan von Barbarez, auch wenn alle andere neben mir im Stadion ihn scheiße fanden. Ich fand Kevin Keegan geil und Tony Yeboah. Heute könnte sie von mir aus die komplette Mannschaft rausschmeißen (inkl Trainer), ich würde Beifall klatschen.

Wenn ich diesen Typen im roten Anzug sehe, diesen Gernandt, dann möchte ich mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Sobald der Vogel den Mund aufmacht, kommt Blödsinn dabei raus, eine Schande für diesen Verein. Das Gleiche gilt für Typen wie Meier und ganz besonders für Hilke.

Offenbar gab es im Klub massiven Ärger, weil Hilke mächtig Stimmung gegen Klub-Chef Dietmar Beiersdorfer (53) und Finanz-Vorstand Frank Wettstein (43) gemacht haben soll. Beiersdorfer und Wettstein sollen sich darüber bei Gernandt beschwert haben. Der Ruf einer Giftspritze eilt Hilke schon lange voraus. Auch gegenüber Ex-Trainer Bruno Labbadia (50) soll der Marketing-Mann über Monate intrigiert haben.“

Stimmung hat er auch schon vor Jahren gegen Frank Arnesen gemacht, einem der besten Manager beim HSV seit Ewigkeiten. Arnesen wurde eines seiner ersten Opfer. (BILD)

Jetzt verpisst sich diese Amöbe rechtzeitig durch die kalte Küche, natürlich aus „persönlichen Gründen“ und weil die Zeit in seinem privaten Umfeld Spuren hinterlassen hat. Wahnsinn.

Wenn ich all das zusammennehme…

Die Mannschaft, wie sie seit Jahren spielt und sich die Taschen füllt

Den Vorstand, wie er den Verein lächerlich macht, verschuldet, in die Abhängigkeit getrieben hat, einen Transferflop am nächsten produziert hat

Den Aufsichtsrat, der weder kontrolliert noch überwacht hat

Die Fans, die sich in ihrer widerwärtigen Arroganz immer noch für etwas Besseres halten…..

Dann würde dieser Verein endlich absteigen, wenn es so was wie Gerechtigkeit geben würde!

Ach ja, ich habe ja das Wichtigste vergessen: Das schwierige Hamburger Umfeld, und die Einflüsse der Presse in der fiesen Medienstadt Hamburg. Ich kann diesen Bullshit nicht mehr hören! Mehr als zwei Jahre wurden die Spieler und die Funktionäre von der Presse in Watte gepackt, wer kann sich an auch nur eine kritische Frage während einer Pressekonferenz erinnern? Ich nicht. Wo soll denn das mediale Umfeld in Hamburg schwierig sein, bei all den Hofberichterstattern und Steigbügelhaltern? Das ist doch die gleiche Legende wie die vom Dukaten-Didi, die auch immer noch einige glauben.

Nein, ich hasse den Verein nicht, ganz im Gegenteil. Aber ich verabscheue aus tiefstem Herzen nahezu alles, was ihn heutzutage ausmacht, wer sich an ihm bereichert, wer ihn zu seiner Plattform macht. Fair wäre es, wenn es in dieser Saison endlich einmal sowas wie Gerechtigkeit geben würde.