Es gibt sie ja tatsächlich immer noch, diejenigen, die verzweifelt irgendwelche Anhaltspunkte zusammenkramen, die angeblich Hoffnung machen sollen. Einige meinen sogar, dass nach zwei Unentschieden in Folge „etwas zusammenwachsen“ würde, interessant. Ich habe mir die vier lächerlichen Pünktchen nochmal angeschaut und bin zweimal hängengeblieben. Einmal bei Gladbachern, die nicht in der Lage waren, einen von zwei Elfmetern zu verwandeln und einmal bei Hoffenheimern, die aus 7 „Hunderprozentigen“ nur zwei Treffer erzielen konnten. Mit ein wenig Pech (oder Glück) hätte der HSV, der ja bekanntlich nur in einer Ergebniskrise steckt, genau zwei Punkte und dann wäre das Kapitel Beiersdorfer wohl längst geschlossen. Besser wäre es in jedem Fall, allein deshalb, weil einem dann diese Fremdschäm-Interviews des großen Vorsitzenden erspart geblieben wären.

Dazu live aus #SchmocksEinöde:

Der HSV gibt endlich Gas. Und dieser Trend trägt Namen: Monatelang hatte Lewis Holtby offensiv nichts zu Stande gebracht, jetzt bereitete er drei der letzten vier HSV-Tore vor. Aus seinem legendären „ich habe auch einmal gut gespielt“ am Zaun des Volksparkstadions wird endlich ein „ich spiele gut“. Und das auf der Zehn, wo er einst in Mainz und Schalke seine besten Spiele machte.

Sagenhaft. Mittlerweile spielt das inzwischen 26 Jahre alte Talent in  der 3. Saison für den HSV und hat es in 68 Pflichtspielen auf 3 Tore und 9 Assists gebracht, aber zum Glück verdient Lewis Harry auch nur € 4 Mio. in Hamburg. Mal zum Vergleich: Vedad Ibisivec hat insgesamt 46 Spiele für Hertha BSC absolviert, dabei aber nur 22 Tore und 8 Vorlagen beisteuern können. Dafür kassiert der Bosnier aber mit € 2,2 Mio. auch nur knapp die Hälfte vom hyperaktiven Brummkreisel.

Okay, nun also Darmstadt. Vor der Saison als Absteiger Nr. 1 ausgemacht, haben die Hessen alle ihrer bisher 8 Punkte im heimischen Stadion geholt und dabei 7:7 Treffer erzielt. Der HSV hat dagegen eine Auswärtsbilanz von 2 Punkten und 3:11 Toren, eine Ergebniskrise. Das macht doch Hoffnung, oder? Außerdem ließ Trainer Gisdol die Spieler Bahoui, Porath und Jatta zuhause und setzt endlich einmal wieder auf die High End-Performer Hunt, Lasogga, Djourou und Diekmeier. (Kader: Mathenia, Mickel, Jung, Douglas, Ostrzolek, Götz, Sakai, Diekmeier, Müller, Hunt, Lasogga, Djourou, Holtby, Waldschmidt, Wood, Kostic, Ekdal und Gregoritsch.)

Irgendwie werde ich das in diesem Leben nicht mehr verstehen. Wenn nichts klappt, wenn all Versuche scheitern und man mit 4 Punkte nach 12 Spielen den Abschaum der Liga abbildet, warum versucht man nicht spätestens dann etwas Neues? Warum wirft man die jungen Spieler nicht rein, die haben doch am wenigsten zu verlieren und können noch halbwegs befreit aufspielen. Aber nein, man beraubt sich selbst des allerletzten Arguments und lässt immer wieder die Blinzen auflaufen, die den Verein seit 2 1/2 Jahren in diese Scheiße gespielt haben.

Wie auch immer – der HSV muss heute gewinnen, da geht kein Weg dran vorbei. Ein Punkt reicht nicht, zumal man gegen die direkte Abstiegskonkurrenz aus Ingolstadt und Bremen schon zuhause nicht dreifach punkten konnte. Wenn nicht in Darmstadt, dann nirgendwo mehr. Die Spieler wissen das und entsprechend voll dürften die Hosen sein. Gewinnt der HSV nicht, kann er unmittelbar mit den Planungen für die 2. Liga beginnen.

Aber da wäre noch etwas anderes. Wie kürzlich bekannt wurde, hat der Spiegel eine Reihe begonnen, die sich auf Informationen der sogenannten Football Leaks stützt. Knapp 18 Mio. Datensätze wurden teilweise ausgewertet und die Lawine wird jetzt ins Rollen kommen. Natürlich werden zuerst die Monsterfälle wie Christiano Ronaldo und Mesut Özil aufgezeigt, aber bereits gestern ploppte etwas hoch, was Böses vermuten lässt.

FOOTBALL LEAKS • El escándalo que resquebraja los cimientos del fútbol tuvo su origen en el estadio del HSV !!! ?

(Übersetzt: Der Skandal erschüttert die Grundlagen des Fußballs entstand in der Phase der HSV)