Nein, ich freue mich nicht. Überhaupt nicht. Warum? Ganz einfach, weil das Ergebnis des Spiels Not gegen Elend diesen HSV nicht nach vorn bringt, sondern einen weiteren Schritt an den Abgrund führt. Und nein, ich erwarte nicht, dass die Vögel mit den rosa Nachthemden und den Vereinsbrillen das kapieren. Die sehen einen Sieg gegen einen unmittelbaren Konkurrenten, fühlen sich notfalls gut, weil sie den weiten Weg nach Hessen gemacht und sich am Böllenfalltor den Arsch abgefroren haben. Die Tatsache, dass dort gestern zwei Mannschaften gegeneinander gespielt haben, die im ersten Drittel der zweiten Liga nichts verloren haben, ignorieren sie, alles ok. Aber jedem, der ein wenig weiter als von hier bis zur Wand denkt, müsste klar sein, dass jeder Tag mit Beiersdorfer ein weiterer verlorener Tag ist.

Und natürlich kommt der Zauderer, der sich im Falle einer Niederlage grundsätzlich im VIP-Bereich versteckt oder wahlweise den Trainer vor die Kameras schickt, nach dem ersten Sieg am 13. Spieltag wie Kai aus der Kiste und stottert sich wieder um Kopf und Kragen. Dabei sind die Aussagen dieses Mannes mittlerweile derart wirr, dass man überhaupt nicht mehr weiß, was er einem eigentlich sagen will. Aber im Grunde ist das egal, denn der Mann ist Geschichte und jeder weiß es. Auch er weiß das, aber er wird einen Deibel tun und von sich aus das Handtuch werfen. Ich möchte wetten, dass dieser Vereins-Zerstörer in 4 Jahren, nachdem er selbst längst verschwunden ist, vor irgendeine Kamera tritt und erklärt, dass er es war, der den Aufschwung 2020 in die Wege geleitet hat und dass ihm der Verein zu Dank verpflichtet ist. Immerhin hatte er einen Plan und den HSV bereits zweimal vor der Insolvenz gerettet. Bei aller Liebe, aber das Weltbild des Herrn Beiersdorfer ist krank.

Dies ist aber beileibe nicht alles, was in diesem Verein krank ist. Der Aufsichtsrat ist heillos zerstritten und handlungsunfähig, die meisten Direktoren (Knäbel, Wolf) und ein Drittel des Vorstandes sind bereits geflohen oder wurden gegangen. Alles ein Zeichen dafür, dass es wirklich rund läuft. Wollen wir gar nicht erst wieder von € 90 Mio., ständigem Abstiegskampf, 5 Trainern und zwei Sportchefs anfangen. Aber, wo wir schon beim Thema Sportchef sind: Auch hier lügt Beiersmeier, dass es einen schüttelt, denn plötzlich will man nur mit Hochstätter verhandelt haben, mit allen anderen wurde lediglich „gesprochen“. Außerdem könnte der geniale HSV gestern einen Sportchef verpflichtet haben, aber man braucht ja einen, der zur „Philosophie“ des Vereins passt.

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Stein: „Ich hab’s aus berufenem Munde. Am Ende der Verhandlungen wird gesagt: Aber eins müssen sie wissen – das letzte Wort, ob ein Spieler geholt wird, hat Herr Bernhard Peters“ 

Peters

Da liegt das große Problem, denn wie die „Philosophie“ dieses Vereins aussieht, wurde gestern Abend bei SKY90 von Ex-Torhüter Uli Stein enttarnt und es ist für Nicht-Eingeweihte wohl zum Brechen. Jeder mögliche Sportchef-Kadidat müsste sich mit dem Umstand arrangieren, dass das letzt Worte über die Verpflichtung eines Spielers beim „Direktor Sport“, Bernhard Peters liegt. Das muss man sich einmal vorstellen: Da sitzt ein Vorstandsvorsitzender, dessen größte Expertise die der Spieler-Findung sein soll. Dann hat man noch einen teuren „Direktor Profifussball“ und Mäzen Kühne ließ sich in der Vergangenheit auch noch von den Herren Calmund und Struth beraten. Das letzte Wort aber hat der eitle Hockey-Gockel, dessen Kernkompetenz es ist, Trainer bei der Ansprache zu filmen und ansonsten jedem Menschen mit seiner ungehobelten Art vor den Kopf zu stoßen. Aber natürlich wird so ein Schuh draus, wenn man sich die Zusammenstellung dieses Kaders betrachtet.

Ne, Leute, mit dem jedem Sieg geht der kranken Wahnsinn im Volkspark weiter und das Ende der Peinlichkeiten hat Beiersdorfer scheinbar immer noch nicht erreicht. Der geht sogar so weit und lässt sich am Ende der Saison nach der 3. Relegation in 4 Jahren dafür auch noch feiern. Unfassbar. Das Wort Peinlichkeit hat für den Mann scheinbar keine Bedeutung.

Dies gilt allerdings auch für andere, nämlich besonders für diejenigen, die sich seit 12 Spieltagen unter ihren Steinen verkrochen und still vor sich hin geheult haben. Ein Sieg später und sie sind wieder da. Und natürlich haben sie es die ganze Zeit gewusst. Und natürlich wird jetzt alles gut. Sollen sie, wenn’s sie glücklich macht, aber dass ausgerechnet diese Charakter-Pimmel nach 90 gruseligen Minuten unmittelbar in den Abrechnungs-Modus umschalten müssen und sich spontan auf der Siegerstraße wähnen, ist so unglaublich schlecht. Aber – was sollen sie machen, wenn’s ihnen vorgelebt wird?

Gregoritsch: „Es ist ein Zeichen an die Liga“ – Beiersdorfer denkt nicht ans Aufgeben

7 von 39 möglichen Punkten, Zielsetzung war ein einstelliger Tabellenplatz. Gegen die wohl schlechteste Mannschaft der Liga glücklich gewonnen und schon wird die Fresse wieder aufgerissen. Dieser Verein und Teile seiner sogenannten Fans sind einfach nur Scheiße.