Um kurz vor 16.00 Uhr war es endlich Gewissheit und alle diejenigen, die eine Weiterbeschäftigung des schlechtesten, teuersten und erfolglosesten Vorstandsvorsitzenden in der Geschichte des Hamburger Sportvereins als absolut absurd empfunden hätten, können endlich aufatmen und anfangen, ihrem Verein ab sofort wieder die Daumen zu drücken.

Dietmar Beiersdorfer wird den HSV zum 31. Dezember 2016 verlassen. Nach vertraulichen Gesprächen zwischen Heribert Bruchhagen und Dietmar Beiersdorfer einigten sich der zum 22. Dezember abberufene Vorstandsvorsitzende und sein Nachfolger, dass Dietmar Beiersdorfers Amtszeit auch als Sportdirektor nicht über das Jahresende hinaus fortgesetzt wird.

Mit diesen Worten ist alles Wesentliche gesagt, die Danksagungen und Bauchpinseleien im Anschluss kann man sich getrost wegsparen, sie sind das Papier nicht wert. Ebenso  kann man die Legende, dass die Entscheidung der Nicht-Weiterbeschäftigung bei Beiersdorfer selbst gelegen haben soll, ins Reich der Fabel verbannen, wenn man möchte, es ist und bleibt egal. Wichtig ist nur, dass man diesen Mann, der in den letzten Tagen und Wochen „sein Baby HSV“ zu nichts anderem als zu seinen eigenen PR-Zwecken genutzt hat,  endlich los ist. Mit ihm sollte unbedingt Peinlichkeits-Manipulator Christian „Tüt tüt“ Pletz gehen und zwar umgehend. Auch um Direktor Sport Bernhard Peters dürfte es ab sofort einsam werden.

Eines sollte man bei aller Freude über diese mehr als überfällige Nachricht nicht vergessen: Der HSV wird noch lange am „Erbe“ Beiersdorfers zu knabbern haben. Dieser Mann hat in den letzten 2 1/2 Jahren Durchschnitts-Fußballer mit Mondverträgen ausgestattet und diesen Kader auf ein erträgliches finanzielles Maß zusammen zu schrumpfen, wird keine leichte Aufgabe werden. Eine ebenso schwere Aufgabe wird es sein, ab sofort den Beratern und Spielern klar zu machen, dass in Hamburg eben nicht Milch und Honig fließen und dass man in Hamburg nur dann reich werden kann, wenn man extrem überdurchschnittliche Leistungen abzuliefern bereit ist. An Heribert Bruchhagen wird es sei, das Ende der Wohlfühloase einzuleiten.

Über Beiersdorfer selbst soll am besten ab dem heutigen Tag nicht mehr gesprochen oder geschrieben werden, der Blick zurück lohnt sich nicht. Den Traditions-Patienten wie Horn oder Formeseyn, die mit dieser Entscheidung nicht leben können, empfehle ich den Vereinswechsel Richtung Falke, da sind sie richtig. Mit dem heutigen Tag lebt die Hoffnung darauf, dass sich dieser HSV endlich zu einem modernen, professionell-geführten Verein entwickeln könnte.