Die Woche vor dem Spiel.

„In München können wir was holen“ [Filip Kostic]

„Die Zeit der Klatschen ist vorbei“ [Heribert Bruchlandung]

„Wir sind heiß drauf, dagegen zu halten“ [Sodoku Sakai]

„Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“ [Gideon Jung]

Ohne weitere Worte.

90 Minuten später, unmittelbar nach einer unfassbaren Vorstellung. Nicht eine gelbe Karte. Keine Gegenwehr, keine Ehre. Nichts.

bayern

„Ab morgen sind wir bereit, Gladbach aus dem Stadion zu hauen“ [Mergim Mavraj]

„Unter dem Strich trotzdem nur ein Spiel verloren [Markus Gisdol]

Passiert nicht wirklich oft, aber im Moment fehlen mir die Worte. Kein anderes Team in der Bundesliga blamiert sich, seine Anhänger, seine Stadt so nachhaltig wie diese Komplett-Versager, aber Demut und Zurückhaltung bleibt weiterhin ein Fremdwort. Und nun soll doch bitte niemand kommen und meinen: „Naja, irgendwas müssen sie ja sagen“. Klar, müssen sie. Wie wäre es im Vorfeld dieses Spiels mit Aussagen wie

„Wir wissen, was für ein Spiel uns bevorsteht und wir bereiten uns bestmöglich darauf vor. Wir werden versuchen, alles zu geben, ob es gereicht hat, werden wir nach dem Spiel wissen“.

Aber nein, der Klub der Großmäuler hält sich ja immer noch für einen „großen Verein“. Ist er auch, groß darin, sich zum Gespött der Nation zu machen. Aber – sie lernen nicht dazu, wie man an den Aussagen nach dem Spiel unschwer erkennen kann. Diese unerträgliche Überheblichkeit scheint irgendwie in der DNA dieses Vereins verankert zu sein und meine Meinung dazu habe ich mehrfach dargelegt. Dieser HSV muss einmal krachend an die Wand fahren, vorher wird sich nichts ändern. Er und seine Jünger müssen einmal auf schmerzhafte Art und Weise begreifen, dass sie eben nichts Besseres oder „Größeres“ sind als Frankfurt, Mainz oder Ingolstadt. Die Größe eines Vereins lässt sich an Taten und Erfolgen ableiten und nicht an dämlichen Texten und überhöhter Bezahlung.

Aber was erwarte ich eigentlich? Es stimmt, ich hatte gehofft, dass nach dem verspäteten Ende des Düdü endlich einmal ein Mann auf den Stuhl nachrückt, der tatsächlich etwas ändern würde, aber Pustekuchen. Bruchhagen macht einfach nur dort weiter, wo der Verbrenner aufgehört hatte. Unmittelbar nach seinen Äußerungen, dass Kühne nicht das Allheilmittel sein könne, verstößt er gegen alles, woran er bis dato geglaubt hatte und tätigt den teuersten Transfer seiner Manager-Karriere. Damit aber nicht genug, denn Schweinchen Schlau Heribert muss natürlich auch jedem die Welt erklären, jedem vor dem Koffer scheißen und klugscheißen, dass einem die Augen tränen.

Der HSV-Boss dazu in SPORT BILD: „Das hat der Uli in Unkenntnis der Situation bei uns gesagt. Diese Aussage ist ein Indiz dafür, dass er sich ganz lange nicht mit dem HSV beschäftigt hat. Da muss auf der Zeitschiene etwas an ihm vorbeigegangen sein.“

Ach, der Heri mit seinen eleganten Wortschöpfungen. Kann man alles machen, wenn man dann nicht selbst den nächsten Bock schießt.

„Im Olympiastadion zu spielen, gegen den FC Bayern zu spielen, ist immer ein Highlight für alle Bundesligisten und das gilt natürlich auch für uns“

Kurz zu deiner Erhellung, Heribert: Der FC Bayern spielt seit dem 30. Mai 2005 in der Allianz-Arena, macht aber nichts. Ich nehme mal an, die Eröffnung der Arena wird irgendwie auf der Zeitschiene an dir vorbeigegangen sein. Damit aber nicht genug.

Nach dem Spiel gegen den SC Freiburg kam unser aller Heri angerauscht, klopfte dem Freiburger Coach von hinten auf die Schulter und meinte väterlich:

„Alles klar, Joachim. Gute Heimfahrt“

Nun, auch hier stimmt irgendwas mit Bruchlandungs Zeitschiene nicht, denn Joachim Streich, einst der „Beckenbauer der DDR“ genannt, ist 65 Jahre alt und Rentner. Der Trainer des SC Freiburg heißt übrigens Christian, nur für’s nächste Mal.

Die lapidare Antwort des Freiburger Traines lautet übrigens: „Ach, der kann mich nennen, wie er möchte“.