Liebe HSVer,

vor einigen Tagen war ich Zeuge einer Sendung des DRN-Clubsports, eingeladener Gast(star) war Heribert Bruchhagen, seines Zeichens selbsternannter Retter des HSV und Verteidiger des Glaubens. Im Anschluss an das Interview, welches in den 4. Programmen der RAD zu sehen war, hatte ich die Gelegenheit, mit Herrn Heri ein eigenes kurzes Gespräch zu führen, dieses Gespräch wurde jedoch nicht gesendet. Die Antwort des Vorstandsvorsitzenden sind jedoch so inhaltsschwer, dass ich sie euch auf keinen Fall vorenthalten möchte.

Interviewer: „Herr Bruchlandung, entschuldigen Sie bitte, Herr Bruchhagen, wie geht es Ihnen heute?“

Bruchhagen: „Was geht es Sie an, wie es mir geht?“

Interviewer: „Sorry, ich wollte nur höflich sein. Also andere Frage: Wie war Ihr heutiger Arbeitstag“

Bruchhagen: „Auch, wenn es Sie nichts angeht, werde ich mich herablassen, Ihnen diese blödsinnige Frage zu beantworten. Ich bin aufgestanden, habe gefrühstückt. Gegen 10.30 Uhr bin ich dann ins Stadion gefahren. Dort habe ich zuerst einmal einen Kaffee getrunken, anschließend war ich kacken. Dann habe ich den Pressespiegel gelesen, obwohl er mich eigentlich einen Scheißdreck interessiert…..“

Aus dem Publikum ertönen erste „Heribert, Heribert-Rufe“

Bruchhagen weiter: „…dann habe ich mit meiner Sekretärin gesprochen, deren Namen ich nicht behalten kann. Anschließend habe ich den Tod gesucht (gemeint ist Jens Todt, Sportchef des HSV, die Red.), aber nicht gefunden. Dann bin ich zurück ins Büro und habe ein kurzes Nickerchen gemacht. Der Nachmittag verging dann wie im Flug“

Interviewer: „Verzeihen Sie, Herr Bruchhagen, aber besonders stressig klingt das nicht, oder?“

Bruchhagen: „Was bilden Sie sich eigentlich ein? Stellen Sie mir eigentlich noch Fragen, die mir zustehen oder nicht?“

Interviewer: „Welche Art von Fragen stehen Ihnen denn zu, Herr Bruchlandung?“

Bruchhagen:„Nun werden Sie mal nicht frech“

Interviewer: „Werde ich nicht, ich hatte Ihnen eine freundlich formulierte und aus meiner Sicht durchaus berechtigte Frage gestellt“

Bruchhagen: „In diesen Gesprächen entscheide immer noch ich, welche Fragen berechtigt sind“

Die „Heribert, Heribert“-Sprechchöre aus dem Publikum, in dem die meisten Gäste jenseits der 65 und mit Trikots bekleidet sind, werden lauter.

Interviewer: „Ok, lassen Sie uns über Sport reden. Sind Sie zufrieden mit der aktuellen sportlichen Situation? Sind Sie glücklich?“

Bruchhagen: „Ja, was denken Sie denn? Das ist doch schon wieder so eine schwachsinnige Frage. Natürlich bin ich zufrieden, dass ist doch selbsterklärend. Das muss ich doch nicht immer wieder betonen“

Interviewer: „Das ist doch schön. Wie ist eigentlich Ihr Verhältnis zu Herrn Kühne?“

Bruchhagen: „Wollen Sie mir jetzt unterstellen, ich hätte ein Verhältnis mit Herrn Kühne? Was sind Sie denn für einer?“

Interviewer: „Ich meinte eigentlich nur, dass….“

Bruchhagen: „Hören Sie mal auf zu meinen, junger Mann und stellen Sie mir Fragen, die mir zustehen.“

Interviewer: „Ich werde mir Mühe geben. Reden Sie denn regelmäßig mit Herrn Kühne?“

Bruchhagen: „Auch, wenn es Sie nichts angeht, natürlich rede ich regelmäßig mit Herrn Nagel“.

Interviewer: „Kühne“

Bruchhagen: „Was soll das jetzt schon wieder?“

Interviewer: „Sie meinten, Sie reden regelmäßig mit Herrn Kühne, nicht mit Herrn Nagel“

Bruchhagen: „Woher wollen Sie das denn schon wieder wissen? Hören Sie mich ab?“

Interviewer: „Von Ihnen, Herr Bruchhagen. Sie hatten eben gesagt, dass….“

Bruchhagen: „Ich weiß genau, was ich gesagt habe. Ich bin ja nicht senil“

Interviewer: „Ach so. Also fasse ich zusammen, Sie reden regelmäßig mit Herrn Kühne, aber nicht mit Herrn Nagel. Interessant, weil Sie vor kurzem erklärt hatten, dass Sie im Grunde nie mit Herrn Kühne reden würden.“

Bruchhagen: „Wer behauptet das?“

Interviewer: „Das hatten Sie in einem Interview bei SKY so erklärt“.

Bruchhagen: „Und denen glauben Sie das, oder was?“

Interviewer: „Nun, ich glaube Ihnen, weil Sie es gesagt haben. Aber lassen wir das und reden über die Zukunft.“

Bruchhagen: „Meine Zukunft geht Sie nichts an“.

Interviewer: „Sie sind der Meinung, dass der HSV für die nächste Saison noch Verstärkungen bzw. Ergänzungen auf der einen oder anderen Position benötigt?“

Bruchhagen: „Was meinen Sie denn?“

Interviewer: „Wenn Sie mich so fragen, dann denke, ich dass man allein aufgrund auslaufender Verträge auf dem Transfermarkt aktiv werden muss.“

Bruchhagen: „Dann hätten Sie wohl besser Sportchef und nicht Journalist werden sollen“

Interviewer: „Nun, wenn man Ihren Ausführungen glauben darf, ist das ja wohl weder besonders arbeits-intensiv noch ein intellektuelles Hexenwerk.“

Bruchhagen: „Was bilden Sie sich ein?“

Interviewer: „War das schon wieder ein Frage, die Ihnen nicht zustand?“

Aus dem Publikum löst sich eine ca. 59-jährige Dame, reißt sich das Trikot mit der Barbarez-Beflockung vom Körper und kreischt „Heribert, ich will ein Kind vorn dir“

Bruchhagen: „Security, nehmen Sie dieses Wesen weg. Ich will keine Nachkommen mit diesem Geschöpf“

Interviewer: „Sie sind bei den HSV-Fans zur Zeit ausgesprochen beliebt, oder?“

Bruchhagen: „Mein lieber junger Freund, schon immer lagen mir die Eintracht-Fans besonders am Herzen, sie sind die Seele des Vereins“

Interviewer: „Die HSV-Fans…“

Bruchhagen: „Was ist mit denen?“

Interviewer: „Ach nichts, schon gut. Herr Bruchhagen, wir kommen zum Ende des Gesprächs. Was wünschen Sie sich für die Zukunft. Für Ihre und für die des HSV?“

Bruchhagen: „Vor allem wünsche ich mir intelligentere Fragen“

Die Stimmung im Studio kocht, der Mann hat offenbar Jesus-Potenzial. Wie von Sinnen werfen sich erwachsene Menschen ihm zu Füssen und betteln um Salbung. 

Im Anschluss an dieses „Interview“ verließ ich das Studio und ging auf dem Parkplatz zu meinem Wagen. Nachdem ich das Schleudertrauma von ständigen Kopfschütteln halbwegs losgeworden war, bemerkte ich in unmittelbarer Nähe Herrn Bruchhagen, der offenbar am Handy mit einer Person seines Vertrauens sprach. Der Lautsprecher war auf „an“ gestellt, so dass ich zum Teil hören konnte, was die Person dem Vorstandsvorsitzenden zu erklären versuchte. Als erstes grölte Bruchhagen: „Wie arrogant und überheblich? Was meinst du damit?“ Die Stimme meinte dann: „Nun ja, Heri, deine Art wird irgendwie immer gewöhnungsbedürftiger“. Bruchhagen darauf: „Blödsinn. Ich fand mich ausgesprochen höflich und sympathisch. Wie immer bin ich großartig angekommen und habe dem Verein gedient. Was kann ich dafür, dass diese Bettnässer keine Ahnung vom Geschäft haben? Außerdem  habe alle Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet.“ Das Letzte, was ich von der anonymen Stimme hörte, war ein resigniertes „Ach Herrjeh“. Dann ein Klicken und Stille.

Kurzer Hinweis: Die Kommentarfunktion wurde vorerst nur für diesen Blog und nur für registrierte Leser reaktiviert. Alle anderen dürfen sich zwar an dem Blog erfreuen, können aber nicht kommentieren. 🙂