Eines ist so sicher wie der nächste Abstiegskampf des HSV: Jedesmal dann, wenn sich die Vollpfosten aus SchmocksEinöde aka Matz Ab aka „der einzig wahre HSv-Blog“ ganz besonders über einen Sachverhalt auskotzen, dann muss eben dieser Sachverhalt der Realität entsprechen. Dort, an diesem Ort, wo die elementare Verblödung jeden Tag neue Höchstwerte erreicht und wo man laut Hörensagen einen Dummheitstest vorlegen muss, um seinen Schrott reinrotzen zu können, ist der Indikator dafür, dass man grundsätzlich daneben liegt, extrem groß. So auch diesmal.

Ex-Trainer Bruno Labbadia war gestern zu Gast im ARD-Sportclub und das, was Bruno dort zu sagen hatte, war nicht nur bemerkenswert. Nein, es bestätigt nur noch einmal von einem unmittelbar Beteiligten das, was hier an dieser Stelle über Jahre hinweg beschrieben wurde. Wer sich das ganze Gespräch anhören möchte, bitte.

http://www.ardmediathek.de/tv/Sportschau/Der-Sportschau-Club-mit-Labbadia/Das-Erste/Video?bcastId=53524&documentId=42341172

Ich möchte an dieser Stelle einige wenige Kernaussagen zitieren.

„Ich habe in der Saison-Vorbereitung gespürt, dass ich aufhören sollte. Für mich selber war die Entscheidung eigentlich gefallen. Ich habe mich dann aber noch umstimmen lassen“, so Labbadia, der auch erklärte, warum er letztlich doch beim HSV blieb. „Der hauptsächliche Grund, warum ich nicht hingeworfen habe, war die Mannschaft. Ich wollte sie nicht im Stich lassen.“

Der Grund bzw. die Gründe dafür, dass Labbadia seine Zukunft im Sommer 2016 nicht mehr beim HSV sah, den er zuvor in auswegloser Situation zum Klassenerhalt geführt hatte, nannte er auch und so richtig wundern tut es eigentlich nicht.

„Entscheidend war der Bruch durch unterschiedliche Meinungen über die Transferpolitik“

Tatsächlich machte sich Labbadia intern für die Transfers des Ex-Hamburgers Dennis Aogo und Roman Neustädter vom FC Schalke 04 stark, doch Beiersdorfer setzte ihm das kroatische Talent Alen Halilovic vor die Nase. Am letzten Tag der Transferperiode verpflichtete der damalige Interims-Sportchef Beiersdorfer Linksverteidiger Douglas Santos – ohne Absprache mit dem Trainer. „Dieser Kampf hat mich Kraft gekostet, die ich für die Mannschaft gebraucht hätte“, sagte Labbadia.

Nun mag man über die Qualitäten von Dennis Aogo oder Roman Neustätter geteilter Meinung sein, das ist völlig legitim. Tatsache ist jedoch, dass Aogo sowohl Linksverteidiger wie auch auf der 6er-Position spielen kann, Neustätter ist ebenfalls 6er und ausgerechnet auf den zentral defensiven Positionen hatte der HSV eine solche Not, dass man im Winter für € 10 Millionen einen Brasilianer holen musste, der den Beweis, dass er tatsächlich helfen kann, noch schuldig blieb. Labbadia hatte also die Problemfelder rechtzeitig ausgemacht (wie fast jeder mit Resthirn), aber Düdü wollte lieber kleine Superstars, Balkan-Messis und Olympiasieger präsentieren. Warum wohl?

Labbadia: „Wenn man einen Investor reinholt, ist es immer schwer. Man darf sich nicht abhängig machen. Das Geld kam auch erst relativ spät.“

Hatten wir ja auch schon mal, oder? Ich erinnere an die sogenannte „Anschub-Finanzierung“ im Jahr 2014, welche sich am Ende auch nicht als „geschenktes Geld“ erwies, sondern als Darlehn und welche auch auf den letzten Drücker eintrudelte.

Dieses Gespräch, wenn es die tatsächlichen Probleme auch nur an der Oberfläche ankratzt, dokumentiert erneut das Dilemma, in welches Beiersdorfer den HSV geführt hat. Gier nach schnellem Erfolg, keinen Plan, keine Idee, keine Strategie. Es ging (und geht) nur darum, den eigenen Arsch zu retten, im besten Fall den hochdotierten Vertrag zu erfüllen oder im allerbesten Fall, eine Abfindung zu kassieren. Hierfür wird alles über den Haufen geworfen, was selbst für den Dümmsten Sinne macht und was eben auch vorgegeben wurde. Natürlich hat sich Beiersdorfer zu keinem Zeitpunkt mit den Inhalten von HSV auseinandergesetzt, sie waren ihm ja noch nicht einmal bekannt.

Es ging nur darum, den Wünschen des Investors nachzukommen und ihm die gewünschten Stars zu präsentieren. Ein Aogo oder ein Neustätter waren Kühne nicht zu vermitteln, dafür aber ein Halilovic, ein Douglas Santos, ein Walace, früher ein Holtby und noch früher ein van der Vaart. In diesem Sommer werden wir die gleiche Show erneut erleben, egal, ob Bruchhagen das nun möchte oder nicht und unabhängig davon, in welcher Liga man spielen wird. Kühne (und Struth) wollen Namen platzieren und es ist vollkommen Latte, was die Herren Gisdol und Bruchhagen möchten. Einige Monate und einige Niederlagen-Serien später wird man dann hören, dass die sportlich Verantwortlichen eigentlich einen ganz anderen Plan hatten, aber….