Bei aller Freundschaft, aber mit Fußball hat das, was der HSV da seit einigen Wochen fabriziert, nicht im Ansatz etwas zu tun, nicht mal mit Zweitliga-Fußball. Furchtbares Gebolze, der Ball ist mehr in der Luft als am Boden, kaum einmal eine Minute Spielfluss ohne Unterbrechung. Das Ganze garniert mit zahlreichen Stockfehlern, einem lächerlichen Schwalbenversuch eines Aaron Hunt, das war’s eigentlich. Torgefahr? Fehlanzeigen. Bobby Wood steht seit Wochen neben sich und scheint sowohl Kopf- wie auch körperliche Probleme zu haben. Kostic möchte ich einfach nicht mehr kommentieren müssen, aber eines hat dieses Spiel dann doch gezeigt und es ist im Grunde das (einzige), was für die Zukunft Hoffnung macht, egal in welcher Liga.

Der Satz „Nur mit Jungen geht es nicht“ kann nun auch in Hamburg langsam mal relativiert werden, denn die Jungs aus der Regionalliga (Jatta und Janjicic) machen es garantiert nicht schlechter als ihre gut verdienenden Kollegen, ganz im Gegenteil.

Die Frage aber, die sich all diejenigen stellen müssen, die noch an einen guten Ausgang dieser „geilen“ Saison hoffen, lautet: Wie will dieser HSV eigentlich noch Tore schießen und mindestens ein Spiel gewinnen? Wie hieß es doch so schön vor einigen Wochen? Jetzt kommen die leichten Gegner, die Mitbewerber um den Abstieg. Da werden „wir“ die Punkte holen. Am 28. Spieltag, nach dem 2:1-Sieg gegen Hoffenheim, hatte der HSV 33 Punkte, war Tabellen-13. mit 3 Punkten Rückstand auf Werder Bremen. Dann kamen die leichten Gegner. Bremen (1:2), Darmstadt (1:2), Augsburg (0:4), Mainz (0:0). Einen von 12 möglichen Punkten, ein Torverhältnis von 2:8. Gegen die direkte Konkurrenz, wie gesagt.

Und jetzt? Der Fußball, der gespielt wird, wird immer unansehnlicher, die Spieler immer nervöser, das Spielglück ist aufgebraucht. Die Stimmung unter den Fans wird stündlich schlimmer, auf den hauseigenen Kanälen wird der Verein von eigenen Anhängern übelst beschimpft, die Geduld ist aufgebraucht. Hinzu kommt, dass es Fan-Aktionen in diesem Jahr nicht mehr zu geben scheint, der Verein verliert seine Anhänger. Dabei haben wir über die wirtschaftliche Situation noch gar nicht gesprochen.

Bleibt mir nur eines zu sagen:

Danke Didi. Für alles. Hoffentlich hast du die Millionen-Abfindung gut angelegt.

Danke Herr Gernandt für „nicht gut gewollt, sondern exzellent gemacht“.

Danke Herr Kühne, dafür,  dass sie mich verarscht haben, als ich ihnen helfen wollte.

Danke Kompetenz-Aufsichtsrat, für die großartigen Netzwerke.

Danke Herr Rieckhoff und Herr Rebbe, dafür, dass sich mich und die anderen Mitglieder benutzt haben.

Und natürlich Danke ihr Pöbler, Hater, Beleidiger und Bedroher, dafür, dass ihr es nicht ertragen könnt, wenn man euch die Wahrheit sagt.

Für besonders „Leidensfähige“ empfehle ich einen Blick auf die Facebook-Seite des HSV, wer anschließend immer noch nicht begriffen hat, wie es um die Stimmung bestellt ist, dem kann man weniger helfen als den Spinnern, die diesen Grottenkick gestern auch noch schönlabern wollen.

https://www.facebook.com/HSV/?fref=ts

Christian Mathenia: Wir haben es defensiv ganz gut gemacht, offensiv gibt es noch Luft nach oben. Daran müssen wir die kommende Woche arbeiten.

Mergim Mavraj: Nach dem immensen Tiefschlag in der Vorwoche sind wir heute wieder aufgestanden. Ich möchte ein großes Lob an die Fans aussprechen, die uns echt toll unterstützt haben. Wir haben die Attribute, die für den Überlebenskampf notwendig sind, gezeigt. Diesen positiven Aspekt müssen wir mitnehmen. Riesenrespekt an Vasilije, er hat es wie ein alter Hase gemacht und ist insgesamt ein sehr bodenständiger Typ. Uns steht nun ein hartes Brett bevor, aber uns ist deshalb nicht Angst und Bange. Wir können auch Schalke schlagen und wollen dort selbstbewusst auftreten.

Aaron Hunt: So kurz nach dem Spiel überwiegt die Enttäuschung, aber es es gibt auch ein paar positive Ansätze. So haben wir zum Beispiel wieder zu Null gespielt

Jens Todt: Dieser eine Punkt kann noch richtig wertvoll sein. Wir haben eine Reaktion der Mannschaft gesehen. Der Einsatz war top, die Leistungsbereitschaft da, weshalb ich das als einen Schritt nach vorne werte. Nach dem Auftritt in Augsburg war es wichtig, heute wieder ein Team zu sehen. Das Trainingslager in Rotenburg war gut für uns, wir haben einen großen Zusammenhalt im Verein und der Mannschaft.

Träumen sie weiter, Herr (Hirn)-Todt.

Der HSV taumelt – und Gisdol jammert. „Das war ein Spiel, das man nicht an normalen Maßstäben messen kann“, erklärte der 47-Jährige und beklagte auch die Terminierung des Spiels. Immer wieder müsse sein Team der Konkurrenz hinterherhecheln, „wir hatten in der Rückrunde bestimmt acht Sonntagsspiele.“ Falsch. Es waren fünf. Konkurrent Mainz musste in der Rückrunde übrigens genauso oft sonntags ran…

Nicht mal rechnen kann die Bratwurst.

P.s. Köstlich übrigens, dass ein gesponsorter Spam-Roboter und HSV-Sprechpuppe wie „spasti1887“ jetzt wie von Zauberhand zum Opfer mutiert, unfassbar. Seit Monaten inhaltsfreie Durchhalteparolen spamen und jetzt möchte so ein Vollidiot plötzlich allen leid tun. Hoffentlich kackst du Penner zusammen mit „deinem Verein“ endlich ab!