„Bernhard Peters: Einer kam durch den Schlamassel“. So titelte das peinliche Hamburger Abendblatt bzw. Aushilfs-Journalist Andreas Hardt am Samstag und der Titel des Artikels ließ auf den Inhalt schließen – Hofberichterstattung vom Feinsten. Liebe Freunde von den Hamburger Scheiß-Medien, wenn ihr schon der Meinung seid, es wäre Sommerloch, dann lasst es doch ganz. Oder seid konsequent und macht es wie Münchhausen Scholz und lasst irgendwelche Vollpfosten ihre Lieblingstransfers aufmalen. Nun aber der nächste Versuch, aus dem gewöhnungsbedürftigen Peters den Heiland machen zu wollen ist einfach nur peinlich.

„Ich arbeite sehr gern hier, bin da aber auch recht gelassen und selbstbewusst. Ich habe um mich oder meine Familie nie Sorge. Wenn der HSV mich eines Tages nicht mehr möchte, ist das eben die Entscheidung. Dann geht woanders eine neue Tür auf.“

Tja, das hätte schon längst geschehen müssen, aber es gibt offenbar niemanden, der dies entscheiden möchte.

„Wir haben mit einem guten Team in den drei Jahren vieles in die richtige Richtung bewegt. Das ging hier schneller, als in den ersten Jahren in Hoffenheim.“

Alle Leistungsmannschaften im Nachwuchs haben tabellarisch besser abgeschnitten als im Jahr davor – „aber das interessiert mich nicht“.

Bei aller Liebe, aber ich kann diese Oberflächlichkeit nicht mehr ertragen. Einmal im Jahr, zumeist in der spielfreien Zeit, erscheint ein Artikel über den Nachwuchsmann Peters und es werden immer wieder die gleichen, sinn- und inhaltsfreien Sprüche geklopft. „Wir haben vieles erreicht“. Ja, was denn genau? Warum fragt man da nicht mal nach. „Wir haben Strukturen verändert“. Ja wunderbar, aber was soll das bedeuten? Bedeutet dies, dass man quasi einmal im Jahr den gesamten Trainerstab im U-Bereich durcheinander würfelt?

„Alle Leistungsmannschaften im Nachwuchs haben tabellarisch besser abgeschnitten als im Jahr davor“. Hat man das überhaupt einmal geprüft und wenn man es geprüft hätte, hat man es mit der Konkurrenz abgeglichen? Nein, hat man natürlich nicht. Man beschränkt sich auf plakative Texte des seltsamen Bernhard und das wars dann.

„Wir haben einige Jungprofis näher an den Profikader herangeführt. Vasilije Janjicic, Bakery Jatta, Finn Porath und Jonas Behounek sind Beispiele, die zeigen, dass es anfängt zu funktionieren.“

In der Tat, Jatta und Janjicic haben am Ende der Saison tatsächlich gespielt, aber warum? Weil der Kader einfach keine Alternativen mehr hergegeben hatte. Im selbst Moment, als Ekdal und Müller wieder halbwegs stehen konnten, waren die Jungs wieder draußen. Behounek? Ehrlich jetzt? Weil man der Entwicklung des Innenverteidigers so sehr traut, holt man Strafraum-Reiniger Bjarne Thoelke vom Zweitliga-Absteiger KSC.

Peters ist also noch immer da und sieht langsam die Früchte seiner Arbeit reifen. „Mir wurde auch vom Aufsichtsrat bestätigt, dass der Bereich Nachwuchs funktioniert. Das ist es, was mich in erster Linie interessiert“, sagt er. „Ich bin für nicht viel anderes im Leben zu gebrauchen, aber das kann ich. Das habe ich beim Deutschen Hockey-Bund und in Hoffenheim bewiesen und mache das auch hier beim HSV. Aber es braucht seine Zeit.

Na, dann ist ja alles gut. Wenn Hafen-Meier, 120%-Kuddel Gernandt und Bernd Bönte ihm bestätigen, dass der Nachwuchsbereich funktioniert. Jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr. Aber um mit der Tradition nicht zu brechen, binden wir das Ganze einfach mal mit dem gelernten „Aber es braucht seine Zeit“ ab“ und alle sind zufrieden. Sorry, aber ich kann diese Hofschranzen-Scheiße nicht mehr lesen. Jedes Jahr der gleichen Dreck, jedes Jahr in der Sommerpause ein PR-Artikel über Peters, jedes Jahr die Aussicht „das braucht Zeit“. In anderen Vereinen gehören 18- oder 19-Jährige zum Stammpersonal, in Hamburg gilt ein 22-Jähriger als Talent, welches behutsam in der Regionalliga aufgebaut werden muss. Und warum das Ganze? Damit Bernhard Peters ein weiteres Jahr unbehelligt fuhrwerken kann.

Ein Wort noch zum Wunschtransfer Bastian Oczipka (28) von Eintracht Frankfurt. Echt jetzt? Das, Herr Tod, ist alles, was ihnen zum Thema Linksverteidiger einfällt? Oczipka, der 1 1/2 Jahre direkt vor der Haustür beim FC St. Pauli gebolzt hat, der schon einmal 7 Monate mit einer „Blessur“ ausgefallen ist, das ist alles? Warum fragen sie nicht mal nach, ob Atouba noch spielt?

Nun ja, zumindest in einem sind sich Verein und Presse einig: In der jämmerlichen Qualität ihrer Arbeit.

P.S. Thema Gastblogs. Dies ist zwar „nur“ ein privat betriebenes Forum, aber bevor ich jemanden einen Gastblog verfassen lasse, muss er die Qualität eines Kerberos haben. Gequirlte Scheiße wie von Leon oder Block19C kommt hier nicht rein.

By the way, eines kann ich bereits jetzt garantieren: Die verhärtete Wade und alle weiteren Blessuren des Herrn Papadopoulos werden der running gag der gesamten nächsten Saison. Wetten?

Schönen Sonntag