Liebe Leser,

getreu dem Motto „Das bringt nur HSV-Arena“ haben wir uns entschlossen, eine neue Rubrik zu eröffnen, eine neue Zeitrechnung hat demnach begonnen. Der Claim soll deutlich machen, dass das, was anschließend zu lesen sein wird, nur hier und nirgendwo sonst zu sehen sein wird. Es werden Themen angefasst, die ansonsten keiner anfassen möchte und es wird mit Menschen gesprochen, mit denen ansonsten niemand reden möchte. Den Start in dieses neue Format macht ein Interview, welches wir vor Kurzem mit dem neuen HSV-Star Andre Hahn führen konnten und ich kann bereits jetzt versprechen, dass euch die Aussagen verblüffen werden. Viel Spaß beim Lesen.

HSV-Arena: „Andre, willkommen zurück in Hamburg“.

Hahn: „Danke. Wirklich cool, wieder hier zu sein nach all den Jahren“

HSV-Arena: „Cool? Tatsächlich?“

Hahn: „Na klar. Ist doch ne tolle Stadt. Außerdem ein nettes Stadion und anspruchslose Fans“.

HSV-Arena: „Das sagen sie mal lieber nicht zu laut“

Hahn: „Warum nicht? Ich bin immer ehrlich und sage, was ich denke. In der Bundesliga weiß doch jeder Spieler, was in Hamburg läuft. Außerdem hat doch der Präsident letzte Woche selbst das Ziel für die nächste Saison ausgegeben. Wir und 10 andere Vereine spielen gegen den Abstieg und scheinbar kann ja jeder HSV-Fan damit leben. Das macht das Leben für uns Spieler natürlich einfach“

HSV-Arena: „Nun ja, das heißt doch aber nicht, dass man nicht versuchen sollte, mehr zu erreichen, oder?“

Hahn: „Schon, aber warum denn? Wir kriegen unsere Kohle doch auch so, ob wir nun 7. oder 15. werden. Warum also unnötig quälen?“

HSV-Arena: „Ok, anderes Thema. Sie haben im Abendblatt-Interview gesagt, sie wären nicht der große Techniker und lebten von ihrer Schnelligkeit“

Hahn: „Stimmt doch auch, ich bin wirklich kein großer Fußballer. Deshalb haben sie mich ja auch damals beim HSV weggeschickt, ich konnte ja kaum einen Ball unfallfrei annehmen.“

HSV-Arena: „Aber kommt man denn als ein solch eingeschränkter Spieler in der Bundesliga überhaupt zurecht?“

Hahn: „Seht ihr doch (lacht)“

HSV-Arena: „Laut Medienberichten lagen ihnen außer dem Angebot aus Hamburg noch Interessen aus Frankfurt, Berlin und Augsburg vor. In Berlin hätten sie immerhin Europa League spielen können. Warum also Hamburg?“

Hahn:Nun, in Gladbach hatten sie eigentlich gehofft, es würde noch irgendwas aus China oder England kommen, aber da kennt mich offenbar keine Sau. Es blieb also bei den Angeboten, die sie angesprochen haben, aber 1. Wollte niemand € 6 Mio. Ablöse für einen Spieler bezahlen, der nur noch ein Vertrag über ein Jahr hatte und 2. wollte mir niemand knapp € 3 Mio. Jahresgehalt geben. Außer dem HSV halt. Das hat mein Berater Volker Struth wirklich super hingekriegt (grinst)“

HSV-Arena: „Also war das einzige Motiv, nach Hamburg zu kommen, das Geld?“

Hahn: „Sicher, ich bin Profi, ich spiele für Geld. Sehen sie, ich habe nur sehr begrenzte Fähigkeiten, aber ich bin Bundesliga-Spieler geworden. Ich habe ein A-Länderspiel gemacht und habe in Camp Nou gegen den FC Barcelona gespielt, was will ich noch mehr? Mitte August werde ich 27, ich musste also zusehen, dass ich meinen letzten großen Vertrag abschließe und jeder in der Bundesliga weiß, dass das am bestem beim HSV geht“

HSV-Arena: „Welche Rolle hat Trainer Gisdol bei ihrer Verpflichtung gespielt?“

Hahn: „Die gleiche Rolle, die jeder Trainer spielt. Ich rief mich an und sagte mir, dass er mich unbedingt haben wolle. Aber das haben die Trainer aus Frankfurt, Berlin und Augsburg auch gemacht. Außerdem wissen wir doch alle, dass das im Grunde nichts zu bedeuten hat“

HSV-Arena: „Nichts zu bedeuten?“

Hahn:Genau. Wissen sie, Hamburg ist ne nette Stadt, das Stadion ist cool, aber das eigentlich Spannende ist doch eigentlich etwas anderes“

HSV-Arena: „Und was?“

Hahn:Wirklich spannend ist doch eigentlich, wer der Nachfolger von Herrn Gisdol wird. Jeder weiß, dass die durchschnittliche Halbwertzeit eines Trainers beim HSV kaum 10 Monate andauert. So gesehen müsste es im Verlauf dieses Jahres noch etwas werden. Ich bin gespannt“.

HSV-Arena: „Das klingt ziemlich abgewichst“

Hahn: „Nö, es ist die Wahrheit“

HSV-Arena: „Sie haben gesagt, dass sie in Hamburg das Geld und die kaum vorhandene Erwartungshaltung gereizt hat. Sonst noch was?“

Hahn: „Na klar, die Ruhe. In der Bundesliga weiß jeder Spieler: In keiner anderen Stadt lässt dich die Presse so in Ruhe wie in Hamburg. Selbst in Augsburg und in Gladbach haben wir mehr Druck bekommen, in Hamburg packen die Presse-Kasper alles in Watte. Das liegt angeblich daran, weil in den Redaktionen Fanboys und keine Journalisten sitzen. Guckt euch doch mal das aktuelle Beispiel mit Papa an. Der kommt 7 Wochen nach Ende der letzten Saison aus dem Urlaub und hat immer noch die gleiche Verletzung. Kein Bruch oder Bänderriss oder Ähnliches, nein, ein einfacher Muskelfaserriss. Er kann den Laktattest nicht mitmachen und schreibt beim ersten Training Autogramme. Leute, der Mann hat irgendwas zwischen € 6 und 10 Mio. gekostet und gibts da irgendwelche Fragen von den Medien? Nichts. Im Gegenteil, er wird gefeiert. Sowas gibt es nur in Hamburg, in München oder auf Schalke hätten sie die Verantwortlichen gegrillt. Deshalb sind wir alle hier“

HSV-Arena: „Wir zitieren nochmal aus dem Abendblatt-Interview: „Der HSV ist der nächste sportliche Schritt und Teil meiner Weiterentwicklung. Ich möchte regelmäßig spielen und ein wichtiger Baustein in der Mannschaft werden“. Passt nicht so ganz zu dem, was sie uns erzählen, oder?“

Hahn: „Leute, mal ehrlich, wie lange macht ihr euren Job. Diese Sätze hat mir mein Berater aufgeschrieben, damit ich sie nicht vergesse. Sowas sagt jeder Spieler in seiner ersten PK, weil sie jeder hören will. Und jeder weiß, dass das absoluter Bullshit ist. Nur die Fanatiker natürlich nicht, die glauben den Käse immer wieder (lacht laut)

HSV-Arena: „Zum sportlichen Aspekt. Der Trainer sagt, er sieht sie als Außenstürmer, aber da hat der HSV mit dem teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, Filip Kostic und Publikumsliebling Nicolai Müller zwei etablierte Stammkräfte. Mal Hand aufs Herz, wünschen sie sich, dass Müller nach Wolfsburg wechselt?“

Hahn: „Nein, ganz im Gegenteil, ich würde mir wünschen, dass Nicolai bleibt.“

HSV-Arena: „Warum?“

Hahn:Ist doch klar, dann muss ich nicht so oft spielen. Sehen sie, mein Berater hat mit Herrn Kühne einen super Vertrag ausgehandelt…“

HSV-Arena: „Sorry, dass wir unterbrechen, aber – mit Herrn Kühne? Der Sportchef des HSV heißt Jens Todt“

Hahn: „Ach, der Tod. In der Bundesliga weiß doch jeder, dass der nur aus Dekorationsgründen ein Büro hat. Entscheiden kann und darf der nichts. Herr Struth hat mit Herrn Kühne ausgehandelt, dass ich mein Gehalt kriege, ob ich spiele oder nicht. Insofern wäre es  super, wenn Müller bleibt, zwei Spiele pro Monat reichen auch. Außerdem macht mir mein alter Kreuzbandriss zu schaffen“

HSV-Arena: „Kommen wir zum Ende des Gesprächs. Mal ehrlich, ihre Prognose, wo landet der HSV am Ende der Saison?“

Hahn: „Ich denke, wenn es gut läuft, kommen wir in die Relegation. Machen wir uns doch nichts vor, die Abwehr ist ein Trümmerhaufen, das Mittelfeld ist Zweite Liga. Das Einzige, was Bundesliga-Durchschnitt ist, ist die Offensive, aber da kommt ja kein Ball kontrolliert an. Ich schätze, wir brauchen sehr viel Glück, aber eigentlich ist das auch nicht wichtig.“

HSV-Arena: „Wie bitte? Nicht wichtig?“

Hahn: „Nö, zumindest für mich nicht. Wie gesagt, Herr Struth ist ein Super-Berater, ich kriege mein Geld auch in der zweiten Liga (freut sich sichtlich). Wenn mein Vertrag ausläuft, bin ich 30 und habe mich die letzten 3 Jahren nicht tot gemacht. Außerdem habe ich ausgesorgt und dann wird nur noch gefeiert.“

HSV-Arena: „Wir wünschen viel Spaß dabei?

Hahn: „Danke Jungs. Ach ja, noch was. Wenn ihr mal was braucht, ne kleine Story oder ne Info aus der Kabine, ihr habt meine Nummer. Auch das weiß jeder in der Liga und Dickie ist ja das beste Beispiel. Wenn du als Spieler mit der Presse „kooperierst“, hast du keine Sorgen. Also, ich bin euer Mann (zwinkert mit dem rechten Auge und setzt sich in seinen Maserati)

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Kleiner Hinweis: Dieses Interview hat so natürlich nie stattgefunden, es ist nichts anderes als Satire.

Glauben wir…..