Augsburg hat keinen, Freiburg auch nicht. Köln hat auch keinen und auch in Gladbach ist keiner bekannt. Selbst die Bayern und die Dortmunder haben keinen, aber der HSV hat einen. Der Hamburger Sportverein hat den sogenannten „Gönner“, Klaus-Michael Kühne. Der „Edelfan“, der es mit seinem Verein doch nur gut meint und seit Jahren reichlich Geriebenes von seinem sauer verdienten Geld in den Verein schießt. Resultat: erschütternd.

Ein Blick in die Geschichte, denn man muss erst seine eigene Geschichte verstehen und verarbeiten, damit man die Zukunft bewältigen kann.

7. (Saison 2009/10), 8. (Saison 2010/11), 15. (Saison 2011/12), 7. (Saison 2012/13), 16. (Saison 2013/14)

Dann kamen Didi und Konsorten und der „Gönner“ mit seiner Kohle. In der Folge wurden € 118,35 Mio. in neue Spieler investiert, die grandiosen Erfolge:

16. (Saison 2014/15, Rettung durch Relegation), 10. (Saison 2015/16, Rettung am Vorletzten Spieltag), 14. (Saison 2016/17, Rettung am letzten Spieltag)

Der Quervergleich – 1.FC Köln

12. (Saison 2014/15), 9. Saison (2015/16), 5. (Saison 2016/17)

In der Zeit, in der der HSV € 118,35 Mio. für neue Spieler verbrannte, kaufte der FC für zusammen € 65,35 Mio., davon allein € 34 Mio. für die kommende Spielzeit, in der die Kölner international spielen werden. Damit aber nicht genug, denn während der HSV ein Transferminus in Höhe von € 70,85 Mio. erwirtschaftete, beließen es die Kölner bei einem Verlust von € 27, 35 Mio. und dies auch nur deshalb, weil sie Modeste nicht im Winter für € 50 Mio. nach China verkauften.

Betrachtet man nun noch die aktuellen Kader und die jeweilige Zukunftsperspektive, so kann man nur zu einem Schluss kommen: Was hat dem HSV der Einstieg von Kühne gebracht? NICHTS! Außer Schulden, außer permanentem Abstiegskampf, außer Verschleuderung der AG-Anteile. Dies ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn der Einstieg des „Gönners“ und die damit einhergehende, ungehinderte Verschwendungssucht, die von Beiersdorfer eingeleitet und von Bruchhagen fortgeführt wird, hat noch zu anderen Auswirkungen geführt, an denen der HSV, sollte er denn die Klasse halten, noch viele Jahre zu beißen haben wird.

Ich erinnere mich an die Sprüche der Verantwortlichen im Jahre des Herrn 2014. „Wenn erst die großen Verträge von van der Vaart, Westermann, Jansen, Jiracek und Rajkovic ausgelaufen sind, haben wir größeren Handlungsspielraum.“  Ach ja? 

Holtby, Ekdal, Hunt, Kostic, Halilovic, Lasogga, Behrami, Müller, Djourou, Olic, Papadopoulos, Hahn. Bis jetzt!

Tatsache ist: Die alten „großen“ Verträge wurden durch neue, noch größere Verträge ersetzt. Aktuell hat der HSV mindestens 8 Spieler in seinen Reihen, die € 3 Mio. und mehr pro Jahr kassieren, das sind nach wie vor Champions League-Verhältnisse. Und die Gegenleistung? Hört man sich unter den sogenannten Fans um, so ist man nach den Jahren der Leiden in Hamburg bereits zufrieden, wenn man „eine halbwegs ruhige Saison“ spielen und am Ende „über dem Strich“ landen würde. Im Ernst jetzt? Der HSV gibt mehr Geld aus als Hoffenheim (€ 79,75 Mio.) und das Ziel ist der 15. Tabellenplatz? Wahnsinn.

Eine andere Frage drängt sich allerdings auf, aber diese Frage stellt kaum einer: Was wäre eigentlich gewesen, wenn Kühne sich rausgehalten hätte? Wenn der HSV tatsächlich mit dem Geld hätte auskommen müssen, welches man einnimmt? Hätte man (gezwungenermaßen) auf junge, günstige Spieler setzen müssen, wären die Ergebnisse anders gewesen? Noch viel schlechter geht es ja kaum. Auf jeden Fall hätte man dann in der Saison 2017/18 einen Kader, der keine € 60 Mio. im Jahr für den nächsten Abstiegskampf verschlingen würde.

Wie übel die Situation tatsächlich jetzt und für die Zukunft ist, zeigen die Verhandlungen mit den sogenannten Wunschspielern und den möglichen und gewollten Vertragsverlängerungen. Herr Denswil aus Brügge möchte in Hamburg € 3 Mio. verdienen, in Belgien dürfte er maximal ein Drittel davon einstreichen. Aber: In Hamburg hat man es ja (wie man weiß) und deshalb kann man das auch fordern. Die Vertragsverlängerung mit dem fast 30-jährigen Müller wird schwierig, weil sich Müller und seine Berater natürlich an dem orientieren, was die Kameraden Holtby, Lassoga und Papadopoulos nehmen. Warum sollte Leistungsträger Müller denn auch für € 2 Mio. verlängern, wenn Lewis Harry das Doppelte einstreicht.

Fakt ist: Beiersdorfer hat einen desolaten Trümmerhaufen hinterlassen, mit Geld um sich geworfen, das der Verein sich leihen musste und er hat die Preise (Transfers und Gehälter) komplett versaut. Und Bruchhagen, der eigentlich als Sparminister angetreten war, macht genau das Gleiche.

Ach ja – was bin ich froh, dass bei dem aktuellen Aufsichtsrat und dem schweigsamen Sportchef nichts mehr nach außen dringt. Mann, haben die eine Ruhe in den Verein gebracht.

Dieses Jahr schaffen sie es, dieses Jahr kriegen sie den Verein endlich kaputt!