„Wir stehen uneingeschränkt hinter jedem einzelnen Spieler unseres Kaders. Wir befinden uns mit Herrn Kühne wie bisher in einem offenen und konstruktiven Austausch. Wir freuen uns jetzt auf den Bundesligastart und konzentrieren uns voll darauf.” (Jens Todt via Mopo)

Nun, diese Aussage birgt derart viele Lügen bzw. Unwahrheiten, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Spätestens nach dem Spiegel-Interview von gestern (http://www.hsv-arena.hamburg/2017/08/18/das-erdbeben/) dürfte klar sein, wie der „offener und ehrlicher Austausch“ zwischen Verein und „Gönner“ tatsächlich geartet ist. Dass der Verein hinter einem Teil seiner Spieler nicht steht, weiß ohnehin jeder und ob sich Bruchhagen (am Sonntag im Doppelpass) und Todt auf die Saison, die ihre letzte beim HSV sein wird, freuen, darf zumindest stark bezweifelt werden. Ne Leute, seit gestern ist alles anders in Hamburg.

Da mögen die verantwortlichen Herren noch so ungeschickt versuchen, dem Ganzen die Schärfe zu nehmen und die Situation runter zu spielen, es wird nicht mehr gelingen. Zu deutlich hat Klaus-Michael Kühne erklärt, was er von den Protagonisten an der Sylvesterallee hält.

Bruchhagen ist erfahren, aber er unterstützt den Sportchef nicht ausreichend. Außerdem ist er eine Übergangslösung.

Todt ist bemüht, aber ohne Erfahrung. Außerdem geht ihm der Drive ab.

Gisdol war mal der Favorit Kühnes, bis er ihm eine Art Bettelbrief schickte und der „Gönner“ diesen unmittelbar an Gisdols Vorgesetzte weiterleitete, so dass der Trainer zum Rapport musste.

Die Mannschaft besteht aus Luschen und Flops und die (Außenverteidiger)-Vorschläge will Kühne nicht mehr mitragen.

„On Top“ kommt da noch ein zerstrittener Aufsichtsrat hinzu, alles wird gut.

Ne, seit gestern gibt es kein Miteinander mehr in diesem Verein, spätestens seit gestern heißt es: „Jeder gegen jeden“ oder „Rette sich, wer kann“. Die Rückkehr zu einem irgendwie gearteten Miteinander kann und wird mit dieser personellen Besetzung nicht mehr funktionieren und jeder Nachfolger Bruchhagens weiß nun, was auf ihn zukommen wird, legt er sich mit Kühne and friends ins Bett. Für die aktuelle Situation bedeutet dies aber ebenfalls eine einzige große Katastrophe, denn nun liegen die Karten für alle sichtbar auf dem Tisch.

Kühne hat jedem das Vertrauen entzogen, sogar denen (Gisdol), die es bisher genossen. Bruchhagen weiß jetzt, dass der Trainer hinter seinem Rücken Spielchen treibt und das wird Heribert nicht so schnell vergessen. Todt weiß, dass er maximal geduldet ist und dass sein Kopf der erste sein wird, der rollt, wenn es mies läuft. Und die Mannschaft?

Nun, die Mannschaft war schon vorher ein Desaster, wie man in Osnabrück erkennen musste. Nun aber haben die Herren in den kurzen Hosen noch eine neue Ausrede, sollte man die Leistung nicht auf den Platz bringen können. „Wie soll man denn bei dem Chaos vernünftig Fußball spielen?“ Die Schwächung von Trainer und Sportchef wird sein Übriges tun, beide sind schon vor dem ersten Spieltag weidwund geschossen. Und so wird das passieren, was immer passiert. Zuerst wird der Trainer gehen müssen (wie gut, dass man erst seinen Vertrag verlängert hat), dann wird der Sportchef folgen. Oder andersrum. Oder auch nicht. Denn…..

…..man hat ja nun niemandem mehr, der die Abfindungen bezahlen kann. Und Bruchhagen hat ja bereits vorgerechnet, dass das Pokal-aus ca. 300.000 gekostet hat. Kurzum – der Verein ist am Arsch.

Diesmal schaffen sie es, diesmal kriegen sie den Verein kaputt. 

 Zu allem Überfluss hat RTL nun auch noch prophetische Momente. Man achte auf das Datum 🙂