Salihovic 😀 😀 Sorry, dass ich nochmal mit dieser kuriosen Personalie um die Ecke komme, aber die Verpflichtung des vereinslosen Bosniers ist doch eigentlich nur die Kirsche auf der Torte, die der HSV als „Transferaktivität“ verkaufen möchte. Schaut man genauer hin, so erkennt man, dass ein Mumpitz wie Salihovic eigentlich unvermeidbar war, denn bei keinem anderen Klub gilt der Spruch „Zu viele Köche verderben den Brei“ so wie in Hamburg. Das Unheil nahm eigentlich bereits 2014 mit der Katastrophe Beiersdorfer seinen Anfang, die aktuelle Misere begann im Frühjahr 2017.

Wie sagte man doch noch am Tag der Vertragsunterschrift?

„Wir haben uns mit Markus Gisdol absichtlich auf einen Vertrag mit einer Laufzeit von nur einem Jahr geeinigt. Beide Seiten wollen erstmal gucken, ob es passt und wenn es passt, kann man immer noch gucken, wie es weitergeht. Die Laufzeit war ausdrücklicher Wunsch des Trainers“.

Ja Mensch, das klang doch erstmal vernünftig und vor allem klang es nicht nach Abzocker auf dem Weg nach der nächsten Millionen-Abfindung. Was für eine Luftblase diese Sprüche waren, wurde dann klar, als dieser Vertrag dann trotzdem weit vor Vertragsende verlängert wurde, ohne Not. Aber warum eigentlich? Gisdol wollte eigentlich bis Saisonende warten und Bruchhagen wollte nicht verlängern. Wer also hat entschieden bzw. befohlen, dass man im Frühjahr verlängert? Muss ja eine „dritte Kraft“ gewesen sein. Die Katastrophe begann.

„Wir wollen smarte Transfers machen. Damit meine ich: Wir brauchen im besten Fall Spieler, die ihren sportlichen Höhepunkt noch nicht erreicht haben und sich bei uns entwickeln können“ (Jens Todt am 10.05.2017)

Ach, hätte er doch bloß die Schnauze gehalten, der Labersack. Papadopoulos (bis zu € 10 Mio.), Hahn (€ 6 Mio.),  Thoelke (ablösefrei), Salihovic (vereinslos). Noch mehr? Desweiteren erklärte man „rechtzeitig“, dass man gewillt war, sich von nicht performenden, überteuren Altlasten trennen zu wollen. Lasogga, Hunt, Holtby, Adler, Djourou etc. Was passierte? Adler und Djourou gingen aufgrund ausgelaufener Verträge (natürlich) ablösefrei und bei allen anderen bemerkte der Tod irgendwann, dass sie beim HSV soviel Kohle verdienen, dass sie quasi nicht vermittelbar sind. Schade nur, dass man den Herren mitgeteilt hatte, dass man sie nicht mehr wollte.

Als dann Aaron Hunt einen Verein brachte, durfte er nicht. Das gleiche Spielchen mit den Brasilianern, die man beide nach einem bzw. nach einem halben Jahr ohne Not als Fehleinkäufe brandmarkte, extrem geschickt. Als dann niemand wollte, knickte man ein. Das Drama kurz vor Transferende mit Douglas Santas (nach Eindhoven), dafür Stafilydis nach Hamburg haben wohl alle noch in bester Erinnerung. Noch amateurhafter gehts nicht mehr, noch mehr kann man Spieler nicht vom Verein entfremden. Den armen van Drongelen „entdeckte“ man dann während eines Testspiels und nahm ihn, weil er verfügbar war und weil all die anderen Kandidaten aus der spanischen Liga abgesagt hatten. Gute Arbeit.

Und intern? Zuerst heißt es, man müsse die teuren Spieler loswerden. Das klappt nicht. Dann verkünden Bruchhagen und Aufsichtsrat, man würde eine Art Sparpolitik fahren und den Verein finanziell endlich so aufstellen, dass er sich selbst trägt. Das führt zu einem Sturm der Entrüstung bei den Fans, deren Geld es ja auch nicht ist. Diesen Sturm der Entrüstung nutzt „Gönner“ Kühne mit Unterstützung der Presse und macht Druck. Folge: Bruchhagen und Aufsichtsrat knicken ein und es wird weiterhin lustig verbrannt. Natürlich spielt das arme Opfer Struth dabei eine maßgebliche Rolle, aber immerhin gelingt es ihm, seine Leute beim HSV zu platzieren und Provision einzustreichen. Das ist aber noch nicht alles.

Unzufrieden mit der Kaderplanung wendet sich der verzweifelte Gisdol an den „Gönner“ und bettelt. Dieser informiert den Vorstand über diese Bettel-Mail und Gisdol muss zum Rapport, natürlich ohne Konsequenzen. Der Tod ist dabei eigentlich nur Nebendarsteller und Pressesprecher, er darf die Blödsinnigkeiten in nette Worte verpacken und seine Birne hinhalten. War noch was? Ach ja. Nun holt man also Salihovic und der verkündet voller Stolz, er würde jetzt erstmal den Kader auffüllen, sehr schön. Und Todt verkündet, man musste die späte Verpflichtung eines Arbeitslosen vom Aufsichtsrat genehmigen lassen, aber warum eigentlich? Der Mann kostet doch gar keine Ablöse.

Nun, das kann ich erklären. Der AR wacht über dem Gesamt-Etat und mit der Verpflichtung des Bosniers hat man scheinbar wieder mal eine interne Schranke übertreten, so dass der Rat abnicken musste. Betrachtet man nun diese, von mir in aller Kürze zusammengetragene Situation, wie kann man sich da über einen Vertrag von Salihovic wundern?

Dieser Verein war unter Beiersdorfer ein einziges Chaos und er ist unter Bruchhagen zu einem noch größeren Chaos geworden. Wären da nicht die mehr oder wenig zufällig zusammengestolperten 6 Punkte, in Hamburg würde bereits jetzt wieder der Baum brennen. Aber das raffen die rosa Hüpfer nicht, die sehen die Punkte und denken, man greift Europa an. Dabei ist das Einzige, was dieser Verein in den nächsten Wochen angreifen wird, der Relegationsplatz.

Salihovic.

Von 2006 bis 2015 in Hoffenheim. Am letzten Spieltag der Saison 2014/15 ging es für die TSG um nichts mehr, Salihovic hatte nach 9 Jahren im Verein sein letztes Spiel. Wo verbrachte er das Spiel? Anstatt sich bei den Fans verabschieden zu können, saß der Bosnier 90 Minuten auf der Bank. Sein damaliger Trainer? Markus Gisdol. Herzlichen Glückwunsch.

Anschließend ging es nach China, hier wurde der Spieler nach einem Jahr in der ersten Liga in die Reserve des Vereins Renhe abgeschoben. Am 01.02. 2017 ablösefrei nach St. Gallen in die Schweiz, aber auch die wollten ihn nicht weiterverpflichten. Selbst schweizer Zweitligisten nahmen Abstand, obwohl Salihovic ablösefrei zu haben gewesen wäre, von der Bundesliga oder der zweiten Liga ganz zu schweigen. Bei aller Liebe, aber mir fehlt die Phantasie, diesen Spieler als Verstärkung zu sehen, wenn er selbst für die Chinesen und die zweite schweizer Liga nicht mehr in Frage kommt.