(frei nach Joe Cocker)

Zeitweilig wusste ich nicht, was ich schlimmer finden sollte und das, obwohl beides vorhersehbar war. Das Ergebnis der gestrigen Bundestagswahl ist ein Desaster, weil zum ersten Mal eine Partei wie die AfD ins Parlament einziehen darf,  die Leistung des HSV ist ebenfalls ein Desaster, weil sie zu erwarten war. Dabei war, wie gesagt, beides vorher klar. Es war klar, dass es die Nazis schaffen würden und es war ebenso klar, dass diese HSV-Truppe einfach nicht in der Lage ist, Fußball zu spielen. Jetzt sind sie (endlich) dort, wo sie hingehören und vor dem Nordderby gegen Werder am kommenden Wochenende geht wieder einmal die Angst um. Dabei wäre vieles zu verhindern gewesen.

Man hätte niemals einen Spieler wie Filip Kostic für € 14 Mio. kaufen dürfen, ebenso wenig wie einen Andre Hahn für €  6 Mio. Man hätte niemals einen Papadopoulos für irgendwas zwischen € 6 und 10 Mio. fest verpflichten dürfen, man hätte niemals einem Wood nach nur einer Saison das Gehalt verdoppeln dürfen und man hätte unbedingt Nicolai Müller nach der letzten Saison verkaufen müssen. Jaaa, werden jetzt einige sagen, jetzt kann ich das auch behauptet, aber da gibt es eben diesen kleinen Unterschied, denn in diesem Blog wurden all diese Personalien genau so beschrieben und zwar weit vor den jeweiligen Spielzeiten und den jeweiligen Verletzungen. Und glücklicherweise ist das alles nachzulesen und ist keine plumpe Behauptung, denn wir sind hier nicht in SchmocksEinöde. Das ist der Blog, in dem der verlogene Autor Monate nach den Katastrophen behauptet, er hätte rechtzeitig darauf hingewiesen, dabei entlarvt ihn das Gedächtnis des Internet als Münchhausen, denn er nie auch nur etwas Vergleichbares getan.

Anyway, der HSV ist nun also da, wo man ihn erwarten musste, aber anstatt endlich einmal zu reagieren, überbieten sich die Herren im Volkspark im Erfinden der nächsten haarsträubenden Ausreden.

Jens Todt: „Bla bla bla…..Aber wir wissen, wo wir herkommen und dass wir schon schlimmere Zeiten überstanden haben.“

Göttlich, hatte ich genau das nicht am Samstag noch geschrieben? (http://www.hsv-arena.hamburg/2017/09/23/der-fluch-mit-der-2-und-der-10/) Genau die Argumentation war zu erwarten und der HSV enttäuscht zumindest in dieser Hinsicht nicht. „Alles scheiße, aber es war schon scheißer, deshalb können wir ja nichts dafür“. Unfassbar. 

Mergim Mavraj: „Wir geben das Spiel gefühlt in 160 Sekunden her und kassieren dabei Gegentore, die untypisch für uns sind, weil wir sehr unsortiert waren. Es ist aber auch nicht so, dass uns Leverkusen 90 Minuten an die Wand gespielt hätte und es gar keine Räume für uns gab. Wir haben sie in der Offensive nur nicht genutzt und das war der Unterschied. Leverkusen spielt in der zweiten Hälfte einen Konter sauber aus und macht den Deckel drauf. Es fehlt gar nicht so viel, wir brauchen vorne wieder ein Erfolgserlebnis, das kann Kräfte freisetzen…“

Sag mal, Mergim, hast du eigentlich mitgespielt oder schon während des Spiels gepennt? Der einzige Unterschied war, dass Leverkusen seine Chancen genutzt hat und der HSV nicht???? Ach so, es braucht nur ein klitzekleines Erfolgserlebnis und dann läuft das Ding wieder. Unglaubliche Aussage.

Markus Gisdol: „Bla bla bla…Dafür müssen wir unter der Woche sauber arbeiten, dann haben wir eine gute Chance, um die drei Punkte im Volkspark zu behalten.“

Ne, mein Lieber, ihr müsst unter der Woche überhaupt mal arbeiten und nicht wie üblich frei zu machen, Rad zu fahren oder der Belastungssteuerung zu frönen. Wer immer nur 40 Minuten pro Tag auf dem Platz steht, der wird nun mal nicht besser. 

Aber, hey, ist doch alles gar nicht so schlimm, denn von den  letzten 6 Gegnern waren vier nun mal übermächtige Schwergewichte, oder? Also ich rede von Leipzig, dem letztjährigen Aufsteiger oder Hannover, dem diesjährigen. Ich rede von Leverkusen, die der Trainer vor der Partie selbst noch als unsicheren Wackelkandidaten bezeichnet hatte und die vor dem Spiel gegen den HSV gerade mal 4 Punkte aus 5 Spielen geholt hatten und u.a. gegen die Weltklasse-Teams von Hertha und Mainz (1:3) verloren hatten.

Also wie immer – kein Grund zur Panik. Einfach so weitermachen wie bisher. Der Grieche trainiert einfach mal die ganze Woche nicht, der Schwede und Hunt belasten die Steuerung und kaum, das sie wieder auf einem Bein stehen können, stehen sie in der Startelf. Dafür aber bitte keine Jungs aus dem eigenen Nachwuchs einbauen, denn dafür ist nun wirklich nicht der Zeitpunkt (Ironie aus). Spätestens in 2 Wochen steht der HSV dort, wo er hingehört, wo ihn die seit knapp 3 1/2 Jahren mehr als unfähig arbeitende Vereinsführung hingebracht hat: Auf einen Abstiegsplatz.