Ganz ungeschickt machen sie es ja nicht, aber wahrscheinlich kommt es einem auch nur halbwegs clever vor, weil man ansonsten aus der Propaganda-Abteilung des HSV nichts als Katastrophen gewohnt ist – Tick tack, wir gehen euch weiter auf den Sack. Sportlich läuft es mies bis beschissen, die Kassen sind leer, der Gönner wurde verprellt, das Training ist lasch. Was muss man also in solch einer Phase machen? Richtig, man muss für positive Meldungen sorgen. Die sinkenden Zuschauerzahlen und die 5 torlosen Spiele geben wenig her, also wer muss liefern? Genau – der Nachwuchs.

Und wie auf Knopfdruck setzt plötzlich ein Trainer, der ansonsten lieber seine Lieblings-Millionäre wie Kostic, Wood, Ekdal und Co. halbtot auflaufen lässt, anstatt mal einen U 23-Spieler zu bringen, auf bis dato fast unbekannte Akteure. Vorbei sind Sprüche wie „die sind noch nicht soweit“ oder „man kann die Jungen erst bringen, wenn die Alten für Stabilität gesorgt haben“, plötzlich ist alles anders. Und natürlich wird am nächsten Tag von einem unvergleichlichen Japan-Hype um den armen Ito berichtet, während sich 2-Minuten-Arp auf dem Weg zum nächsten Horst Hrubesch befindet. Das Leben ist wieder bunt und die Fans vergessen nahende Insolvenz, Folterfußball und Relegations-Platz.

Damit aber nicht genug, denn nun startet die zweite Stufe der Verarschungs-Kampagne, man schickt den bis hierhin nahezu unsichtbaren Menschenhasser Bernhard Peters ins Rennen. Während früher die Journalisten monatelang auf eine Stellungnahmen des Nachwuchs-Vogels warten mussten, ist der Mann plötzlich und wie von Zauberhand onmipräsent. Plötzlich steht er jedem zur Verfügung, sei es nun goal.com, NDR 90.3, der Bild, dem Abendblatt, der Mopo – Latschen-Bernie muss an die Front. Und natürlich fällt es niemandem auf, denn dafür ist der gemeine HSV-Fan zu dämlich.

Und nun? Fast 4 Jahre lang fuhrwerkte Peters in Ochsenzoll und im Volkspark. Fast 4 Jahre benahm sich der Mann wie eine offene Hose, feuerte, stellte ein und feuerte wieder. Nur eines tat er nicht, er produzierte keine Spieler. Aber halt, jetzt ist die Situation plötzlich günstig und da muss man zugreifen, bevor es wieder andersrum läuft. Jetzt ist die Regionalliga-Truppe Tabellenerster, jetzt steht die U19 gut da und jetzt spielt Ito 46 Minuten Bundesliga und Arp immerhin 2. Und was kommt natürlich auf der Stelle? BILD:

ER BASTELT DIE ZUKUNFT

Neuer Vertrag für den HSV-Juwelier

Ganz plötzlich will man den Leuten verkaufen, dass die akribische Arbeit des Brechmittels Peters sagenhafte Früchte trägt. Die Zeiten sind günstig, also bloß schnell verlängern, damit sich der Mann weiterhin benehmen kann wie ein Höhlenmensch kurz vor der Fütterung. Und natürlich helfen die angeblich so kritischen Medien kräftig mit, weil wenn nicht, gibts so schnell keine Interviews mehr.

Propaganda vom Übelsten.