…schreibt die BILD und liegt damit (wieder einmal) komplett daneben. Naja, nicht so ganz, denn der HSV hat neben dem Trainer-Problem auch ein Führungs-Problem (Vorstand), ein Kontroll-Problem (Aufsichtsrat), ein Gönner-Problem (Kühne), ein Kommunikations-Problem (Christian „Tüt tüt“ Pletz), ein Geld-Problem (Schulden ohne Ende), ein Durchlässigkeits-Problem (Talente nur im äußersten Notfall) und natürlich ein Spieler-Problem (unterdurchschnittliche Leistungen für überdurchschnittlich viel Geld). Der Versuch des Boulevard, nun plötzlich den armen Markus aus der Schusslinie zu nehmen, darf man getrost als Manöver erkennen, wahrscheinlich hat da mal wieder einer „geliefert“.

Zum Brüllen komisch jedoch der Ansatz, einen außerordentlich gut verdienenden Übungsleiter, der nicht eben durch seinen Arbeits-Eifer glänzt (weder in Hamburg noch früher in Hoffenheim) freisprechen und eine Freikarte spendieren zu wollen. Die Begründung ist absolut haarsträubend – der Trainer hat es doch tatsächlich geschafft, in einem Spiel gegen Bayern München eine gangbare (Mauer)-Taktik zu wählen, das Match wurde übrigens trotzdem verloren, nur für den, der es vielleicht vergessen hat. Weil aber an dem Tag die Herren mit den roten Hosen endlich einmal den Arsch hochgekriegt haben und weil die Bayern in Gedanken schon bei zweimal Leipzig in Folge waren, ist Gisdol wie von Geisterhand doch ein Meistertrainer. Zu geil.

Dabei war es doch eben dieser Trainer, der…

…im Sommer das Team so trainierte, dass es nach den ersten beiden Spielen in der Laufleistung dramatisch einbrach.

…der im Winter unbedingt die Spieler Mavraj, Papadopoulos, Walace und im Sommer erneut Papadopoulos, sowie Hahn, Pollersbek und Salihovic haben wollte.

….der im Sommer die Spieler Douglas Santos (neben einigen anderen) auf die Abschiebe-Liste setzte, dann wieder auf diese Spieler zurückgriff, um sie nun erneut zu demütigen.

…der Nachwuchsspieler erst dann bringt, wenn seine Lieblings-Millionäre fußkrank im Bett liegen und nicht einsatzfähig sein. Ebenso schnell sind dann aber die Jattas und Janjicics wieder draußen.

…der aktiv die Marktwerte der Spieler Santos, Waldschmidt, Walace, Holtby und vorher Lasogga vernichtete.

….der das Team in nun mehr als einem Jahr spielerisch um nicht einen Millimeter entwickeln konnte (trotz kompletter Sommer-Vorbereitung)

….der hinter dem Rücken des Vorstands mit dem „Gönner“ paktiert.

…der mittlerweile einen Punkteschnitt von 1,19 (Torverhältnis in 42 Spielen 45:71) vorweisen kann. (Labbadia 1,20)

Aber natürlich hat dieser Trainer keine Schuld an der Misere, Schuld haben in Hamburg traditionell immer die Anderen. Mumpitz, natürlich hat der Trainer eine gehörige Portion (Mit)-Schuld, denn er ist für den körperlichen Zustand, den mentalen Zustand, die Taktik und Strategie, die Weiter-Entwicklung des Teams und die Ausbildung junger Nachwuchskräfte maßgeblich verantwortlich, Punkt. Wenn er es dann nicht schafft, trotz kompletter Rückendeckung durch den Verein, inkl. vorzeitiger Vertragsverlängerung, eine erkennbare Entwicklung herbeiführen zu können, hat er versagt. Genauso versagt wie ein Vorstand, der immer neue Schulden anhäuft, genauso verantwortlich wie ein Busfahrer, der eine Haltestelle übersieht.

Die alleinige Verantwortung für den sportlichen Niedergang nun (allein) auf die Spieler abwälzen zu wollen, ist schäbig und durchschaubar.

P.S. Köstlich übrigens, wie Münchhausens komplett verblödeten Jünger diesen Schwachmaten dafür feiern, dass er jetzt etwas schreibt, was hier und bei Jovanovs HSV seit mehr als 3 Jahren gefordert wird. IQ weit unter dem einer Banane.