Seit Jahren und für Jahre. Nichts anderes zählt. Dieser Verein zieht seine Existenzberechtigung nur noch aus einem einzigen Merkmal – man ist Gründungsmitglied der Bundesliga und seither nie abgestiegen. Der Dino halt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wird dem alles untergeordnet. Sportliche Entwicklung – egal. Schuldenabbau – warum denn? Finanzielle Konsolidierung – scheiß drauf. Einbau von eigenen Talenten – nur, wenn es gar nicht anders geht. Dies ist der Weg des HSV und dies wird der Weg des HSV bleiben. Nur, dann hätte man sich den ganzen Quatsch mit dem Leitbild und den Blödsinn mit dem Campus einfach nur sparen können.

Extrem entlarvend sind dabei die Worte des großen Vorsitzenden, der nicht müde wird, seine Zielsetzung als „Übergangs-Chef“ oft und gern zu wiederholen.

Ich möchte lieber mal lesen, dass der HSV seit 1963 nicht alles falsch gemacht hat und als einziger Verein durchgehend in der Bundesliga ist. Mir fehlt da der Respekt, den der Klub verdient hat.

Das ist es, das ist das Einzige, was wirklich zählt. Gleichzeitig ist dies allerdings nicht nur Armutszeugnis, es ist auch exakt das, was den Verein in jeglicher Hinsicht jede Form von Entwicklung unterdrücken und verhindern lässt, denn diesem Ziel wird alles untergeordnet. Kein Vorstand, kein Sportchef und auch kein Trainer möchte in seiner Vita lesen müssen, dass ausgerechnet er es war, der dem Saurier den Todesstoß versetzte und der Schuld daran war, dass (endlich) jeder das erkennen konnte, was viele bereits erkannt hatten: Dass dieser Verein eben kein großer Verein, sondern nur ein ängstlicher, rückwärts-gewandter, verzweifelter Verein ist, der ohne seinen „Gönner“ gar nicht mehr existieren würde und der seiner eigenen, dringend notwendigen Entwicklung durch die Überbetonung seiner eigenen Vergangenheit immer im Weg stehen wird.

Und so wird ein jeder Übungsleiter, der den Verein auf der Zielgerade mit mehr Glück als Vaterlandsliebe vor dem Abstieg rettet, wie der Heiland vergöttert. Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Da hält Gisdol mit einem Klub, der in den drei Jahren zuvor mehr als € 100 Mio. in neue Spieler investiert hatte, die Klasse und wird gefeiert wie der neue Meistertrainer. Mein Gott, wie tief können die eigenen Ansprüche noch sinken? Hilfreich auf dem Weg zur endgültigen „Diekmeierisierung“ des Vereins waren in den Jahren nach Hoffmann die speichelleckenden Medien, denen der Vorstandsvorsitzende nun zum Dank auch noch vorwirft, überkritisch, hart und unfair zu sein, es ist zum Totlachen.

Gestern las ich irgendwo (ich weigere mich, den Link zu suchen) eine Aussage in einem Medium, die ungefähr lautete: „Ob sich der HSV nun auf dem Bayern-Ergebnis ausruhen könnte“. Meine Fresse, das Spiel wurde verloren, ihr Vollidioten. Der HSV hat es geschafft, in den letzten 7 Saisonspielen exakt einen Punkt und zwei eigene Treffer zu ergattern, aber nun ist es Zeit, sich auf den Erfolgen auszuruhen. Wollt ihr mehr davon?

Am Vormittag gab es da auch so einiges zu sehen. Eine intensive Einheit, viel Bewegung viel Tempo. Pressen, Ballgewinnen, schnelles Umschalten, Abschließen. Immer und immer wieder. Mal drei gegen zwei, mal fünf gegen drei und am Ende drei Teams mit sechs Spielern. Wer verlor, musste eine Extrarunde laufen. Wie gesagt, es ging gut zur Sache dabei und – Achtung Tusch: Dennis Diekmeier schoss ein Tor! (Neu-Blogger Andreas Hardt bei Matz ab)

Preiset den Herrn – Dennis Diekmeier hat im Training ein Tor geschossen. Und es war „Zug im Training“, zum 48.456 Mal.

Und trotzdem: Der Verein ist auf dem Weg, kontinuierlich zu arbeiten. Etwas, das sich alle hier doch immer wünschen. Nun lasst das doch mal so weitermachen. Sogar der FC Bayern und der VfL Wolfsburg haben ihre Trainer vor dem HSV gewechselt, und inzwischen langweilen auch die Witzchen der deutschlandweiten Hasser und Neidbolzen nur noch. Heribert Bruchhagen sitzt alle Attacken wie ein Buddha aus, das Stichwort „Kühne“ entlockt höchstens ein Gähnen. Das ist gut. (Neu-Blogger Andreas Hardt bei Matz ab)

Genau, du gekaufter Vollpfosten, lasst sie doch einfach mal so weitermachen. Bruchhagen ist Buddha, Todt hat keine Schuld, Kühne will nur helfen, Struth auch, Wettstein hat die Finanzen im Griff und Gisdol hat gerade in einem lichten Moment die Fünfer-Kette erfunden, verlängert seinen Vertrag. Seid ihr eigentlich alle geistesgestört?

Und wenn ich dann die Ansätze im Offensivspiel etwas weiterdenke, lässt mich das tatsächlich hoffen, dass Santos in den nächsten Wochen die Verstärkung werden kann, die man bei seiner Verpflichtung vor anderthalb Jahren in ihm sah. (Münchhausen bei Graupen Perle/Mein Scheiß)

Ansätze im Offensivspiel? Hast du Lack gesoffen, du Weichbirne? Zwei Tore in 630 Minuten und du siehst „Ansätze im Offensivspiel“?

Denn Holtby besitzt nahezu alle Einzelzutaten, um ein wichtiger Spieler zu sein. Antrittsschnell auf den ersten Metern, sehr laufstark, gut im Dribbling, stark im Abschluss und technisch gut kann er sogar den finalen Pass spielen (Münchhausen bei Graupen Perle/Mein Scheiß)

Was für ein Treppenwitz. Münchhausen beschreibt Leon Goretzka und fügt den Namen Lewis Harry Holtby ein.

Tja, bei diesem komplett-sedierten Verein passt halt alles zusammen, Scheiße zieht nun mal Scheiße an. Dazu gehört natürlich auch dieses Brechmittel Pape auf dem Bau-Turm, der jedes zweite Wochenende mit dem Freund des verbotenen Betäubungsmittels „Kommt Hamburg, Kommt Hamburg“ grölen und sich als Star fühlen darf. Allein wegen dieses Arschlochs gehe ich nicht mehr ins Stadion.

Wie ich bereits seit langer Zeit schreibe – dieser Verein muss endlich absteigen, um sich aus der eigenen Asche zu erheben. Die Zuschauer, die selbst nicht wissen, warum sie sich dieses Elend immer noch antun, begleiten einen Sterbenden auf dem Weg zur Beerdigung und jeder weiß es, nur möchte keiner der hochbezahlten Angestellten derjenige sein, der die erste Schaufel Sand auf den Sarg pfeffert. Und genau deshalb wird alles dem einzigen Ziel untergeordnet, dem Klassenerhalt. Deshalb wird Million auf Million in alternde Millionäre gestopft, deshalb werden Kumpels und keine Visionäre in die Gremien geholt.

Stirb endlich, du Scheiß-Dino!