8 Spiele ohne Sieg. 8 Spiele, ein Punkt. 8 Spiele, zwei Tore – davon ein (unberechtigter) Elfmeter. Dann gewinnt man gegen einen Aufsteiger, der bis gestern alle seine Auswärtsspiele verloren und der in Hamburg nach einer lächerlichen gelb-roten Karte knappe 80 Minuten in Unterzahl spielen musste, mit Mühe und Not mit 3:1 – und ab 17.23 Uhr wird wieder mal komplett am Rad gedreht. Dies ist einer der (Haupt)-Gründe, warum ich diesen Verein und einen Großteil seiner sogenannten Fans nicht mehr ertragen kann. Einfach mal freuen und gleichzeitig die Realität erkennen, das geht bei diesem Verein einfach nicht. Mal zur Einordnung:

Wenn man es als Verein, der in den letzten 3 Jahren mehr als € 120 Mio. in den Kader gepumpt hat, nicht mal mehr schafft, gegen einen dezimierten Aufsteiger sein Heimspiel zu gewinnen, dann sollte man sich auf der Stelle vom Spielbetrieb abmelden.

„Der HSV ist wieder da“ titelt die verschissene Morgenpost und gibt damit exakt das Gefühl vor, welches durch den Volkspark wabert. Jetzt wird eine Serie gestartet, jetzt wird das Feld von hinten aufgerollt. Ist richtig. Außerdem hat der HSV ja spätestens seit gestern den neuen Ronaldo im Team und allein der Verkauf von Fiete Arp wird den Verein entschulden und reicher als reich machen, kein Zweifel. By the way, Fiete Arp. Das Tor zum 3:1 war überragend gemacht, keine Frage. Ich biete an dieser Stelle die nächste Wette an, ich wette, dass der Junge spätestens in der Saison 2019/20, also in der übernächsten Saison nicht mehr in Hamburg spielt. Sollte er den Verein nach dieser Saison verlassen (weil der HSV nur nach dieser Saison eine Ablöse  kassieren könnte), wird der Verein weniger als € 10 Mio. bekommen. Wetten?

Aber zurück zum „grandiosen“ Befreiungsschlag. Im Interview nach dem Spiel laberte Grinsekatze Gisdol natürlich überheblich in die Kameras, dass er sowas wie Druck überhaupt nicht empfunden hätte und bla bla bla. Sorry, aber man möchte kotzen. Jeder hat den Mann doch in der letzten Woche gesehen, der Vogel war quasi gebrochen. Warum kann man dann nicht einmal ehrlich sein? Warum kann man nicht einfach mal sagen, dass man natürlich den Druck gespürt hat? Dass man heute gewinnen musste, sonst wären dem Verein die Argumente ausgegangen? Dass man überaus erleichtert ist, sich aber auch auf absolut nichts ausruhen könne und stattdessen noch härter arbeiten müsse? Warum geht das nicht? Warum wird in Hamburg immer diese großkotzige, überhebliche Nummer gespielt?

Dabei wäre es überaus ehrlich gewesen, wenn man erwähnt hätte, dass einem der Platzverweis durchaus in die Karten gespielt hat, aber das kommt weder einem Hamburger Übungsleiter noch einen rosa Hüpfer über die Lippen. Man ist doch jetzt, nach 8!!!! sieglosen Spielen (mal wieder) auf dem richtigen Weg und jetzt wird angegriffen, aber so richtig. Und dann fragt man sich in diesem Verein, woher all diese Häme kommt, diese Verachtung. Man beschwert sich über den wiederkehrenden HSV-Witz und fordert Respekt ein. Respekt wofür? Für Brechreiz-erregende Arroganz? Für ein kaputtes Weltbild? Ne, Dirty Heri, dieser Verein hat sich jede Häme hart erarbeitet und mehr als verdient.

Ibrakadabra? Ab heute heißt es Arprakadabra! (Abendblatt)

Ja genau, ich würde einen 17-Jährigen, der bis vorletzte Woche noch in der U19 gestürmt hat, auf der Stelle mit Zlatan Ibrahimovic in einen Topf werfen, wie krank ist das eigentlich. „Manch einen erinnerte die Kaltschnäuzigkeit gar an Zlatan Ibrahimovic. Ibrakadabra war gestern, ab heute heißt es Arprakababra!“ Ihr habt doch nicht alle Nadeln an der Tanne. „Arp jagt Pulisic und Werner“. Der Verein lebt es vor, die Medien transportieren es und der verblödete Fan frisst es wie ein Trüffelschwein. In Hamburg gibt es kein „Lasst uns hart arbeiten, wie haben nichts erreicht“, in Hamburg gibt es nur Schwarz oder Weiß und der Verein selbst gibt sich keine Mühe, dem Einhalt zu gebieten. Deshalb freut sich jeder, der eben nicht Fan ist, über die nächste Klatsche. Weil eben dann den Großmäulern wieder einmal die Fresse gestopft wurde.

Man wird nicht allzu lange darauf warten müssen.

Ach ja, ein kurzes Wort noch zu Lieblingstapete Dennis Dick Meyer. Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass Ballabwischer Forrest immer dann normale Leistungen zeigt, wenn sein Vertrag ausläuft? Ich bin mir sicher, dass die Trottel um Daily Todt wieder mal drauf reinfallen, den Vertrag verlängern und sich wieder 3 Jahre lang verarschen lassen, weil sich „Dieki“ auf der Stelle in seine Wohlfühloase zurückzieht, sobald die Tinte trocken ist.