An dieser Stelle man etwas Grundsätzliches.
 
Im Zuge des Aufsichtsrats-Debakels wird immer wieder, auch und besonders von Seiten der Medien, ein Szenario gespielt, welches dem HSV in Person des Herrn Meier erlauben würde, die Geschäfte auch ohne Klaus-Michael Kühne weiter zu führen. Dabei wird dann vermutet/gehofft:
 
Eventuell hat Meier ja neue, andere „Geldgeber“ in der Hinterhand…
 
Die Frage, was diese „Geldgeber“ tun sollten bzw. können, stellt sich kaum jemand, jeder sieht nur eine neue externe Geldquelle sprudeln. Dazu aber wird es nicht kommen, weil es nicht kommen kann. Die Fakten besagen, dass die HSV Fußball AG nur noch über ca. 1 % der eigenen AG-Anteile verfügt und diese an einen Investoren veräußern könnte, der Rest ist weg. Kühne hält mehr als 20% der Anteile, die anderen Prozente teilen sich in Klein-Aktionäre auf.
 
Nun wurde das Geld, welches man mit dem Verkauf der Anteile eingenommen hatte, nicht gewinnbringend angelegt, im Gegenteil. Es wurde leichtfertig und vorsätzlich von den Herren Beiersdorfer und danach Bruchhagen investiert und verbrannt.
 
Keine Entschuldung, keine Werterhaltung oder gar Steigerung.
 
Nun also der erhoffte letzte Rettungsanker, mit dessen Hilfe man hofft, sich vom unberechenbaren und launischen „Gönner“ lösen zu können, ein neuer „Gönner“. Nur – was sollte dieser neue „Gönner“ denn tun? 
Schenken wird niemand dem HSV irgendwas und investieren kann man kaum noch, da kaum noch Anteile zu erwerben sind. An Transfers darf sich keine externe Kraft mehr beteiligen und Gehälter können auch nicht extern übernommen werden. Mit anderen Worten: Ein neuer Geldgeber hat überhaupt keine Möglichkeit, dem HSV Mittel zukommen zu lassen.
 
Es bliebe nur die eine Chance, dass es jemandem gibt, der bereit wäre, Kühne dessen mehr als 20% Anteile abzukaufen, aber warum sollte Kühne das machen? Und was hätte der HSV davon, wenn die bereits verkauften 20% einem anderen „Gönner“ gehören würden? Eben, nichts. Das Problem des HSV ist, dass er Gelder aus eigener Kraft generieren muss.
 
Aus dem Verkauf von Spielern
 
Durch eine Verbesserung in der Tabellen und damit eine Erhöhung der TV-Einnahmen.
 
Andere Möglichkeiten stehen dem Verein nicht mehr zu Verfügung, es sei denn, man erhöht den Anteil der zu verkaufenden Anteile auf € 49,9% und so wie es aussieht, wird dem Verein gar nichts anderes übrig bleiben. Dies wäre allerdings die endgültige Bankrott-Erklärung, aber wen würde es eigentlich noch stören?
Für mich steht heute, am 11.11.2017 nur eines mit absoluter Sicherheit fest: Nach dem Pamphlet des Herrn Kühne, welches er ohne Not aus eigenem Antrieb an die Medien gab, anstatt die Thematik intern zu regeln, gibt es kein Zurück mehr.
Kein Zurück zu einer Zusammenarbeit mit Kühne, denn dafür waren die Äußerungen und „Forderungen“ zu deutlich.
Kein Zurück mehr für Gernandt in den Aufsichtsrat
Die Situation ist weitaus dramatischer, als es sich viele eingestehen wollen und die Konsequenzen werden wir spätestens im Mai 2018 zu spüren bekommen. Spätestens.
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By the way, da fällt mir noch was ein. Ich zitiere Münchhausen „de Vrij van Gaal Relaunch Eidgenosse Spendenbeschiss“ Scholz, der mit dieser Meinung scheinbar nicht allein ist:
Zudem müssen zwei Vertreter aus dem Fußball dabei sein. Ein Marcell Jansen ist ein Schritt nach vorn, aber er reicht noch nicht.
Warum, zur Hölle, sollte ein Aufsichtsrats-Mitglied Marcell Jansen ein „Schritt nach vorn sein“? Was befähigt den ehemaligen Kabinen-Schnacker und BILD-Freund Jansen dazu, in diesem Gremium zu sitzen? Außer vielleicht seine Nähe zu verschiedenen Medien des Axel-Springer-Verlages? Soll man irgendwann einmal irgendwo lesen, „Marcell Jansen hat den Aufsichtsrat nie geliebt“?