Heute war kein schöner Tag für mich, denn in bester Uwe Seeler-Manier habe ich mir Sorgen um meinen HSV gemacht (I’m just kidding). Noch mehr Sorgen machte ich mir allerdings um die Zukunft dessen, der sich ein Leben ohne bemalte Arme und ohne den Verein, der ihn seit Jahren für dämliches Dauergrinsen unverhältnismäßig gut bezahlt, nicht vorstellen kann: Dennis „Dieki“ Diekmeier. Denn das, was nie passieren durfte, ist geschehen, „Dieki’s“ Vertrag läuft zum Saisonende aus. Erst Beiersdorfer, dann Bruchhagen und Todt, dann Märchenonkel Wettstein und seine Bilanz-Idiotie und nun das – was kann ein Verein alles ertragen?

Mut machten mir allerdings die tröstenden Worte des Herrn Alexander Berthold vom Abendblatt.

Deutlich größere Chancen auf einen Verbleib hat Dennis Diekmeier. Ich weiß, dass kaum ein Spieler so polarisiert, wie der Rechtsverteidiger mit dem großen HSV-Herz. Dass der 28-Jährige in diesem Leben kein Joshua Kimmich oder Dani Alves in Bestform mehr wird, wissen wir alle. Aber in den letzten Wochen finde ich, dass Diekmeier einer der stabilsten Profis war. Defensiv selten mit kapitalen Aussetzern und in der Vorwärtsbewegung endlich mit jener Dynamik und Zielstrebigkeit, die man beim HSV lange vermisst hat. Böse Zungen behaupten natürlich: „Er muss ja auch Gas geben. Vertrag läuft aus“. Aber ich finde, wenn man Diekmeier eines nicht vorwerfen kann, dann fehlenden Einsatz. Angesichts der Tatsache, dass der Markt an bezahlbarer Außenverteidigern äußerst überschaubar ist, denke ich schon, dass der dienstälteste HSVer im Kader in Hamburg eine Zukunft haben wird.

Herr im Himmel, das Leben hat einen Sinn. Wie nur könnte der Verein ohne den dauergrinsenden Ballabwischer existieren? Machen wir uns nichts vor, ein Spieler wie Diekmeier ist für jede Mannschaft ein Gewinn, jedenfalls dann, wenn sie gegen den HSV spielt. Niemand muss sich Sorgen um die eigene linke Seite machen, Torschüsse müssen nicht befürchtet (193 Spiele ohne Treffer – Bundesligarekord), Flanken nicht verhindert werden. Dennis ist das, was das Durchblicker-Portal Spielverlagerung.de als „Zeitspieler“ erkannt hat und was angeblich demnächst nach dem gebürtigen Thedinghausener benannt werden soll. Ein „Zeitspieler“ kann eigentlich nicht wirklich viel, aber keiner nimmt derart (un)-geschickt Zeit von der Uhr, dass einem die Augen tränen. Das wirklich Faszinierende dabei: Er nimmt sie von der Uhr, egal, ob es nun für den eigenen Verein gut oder schlecht ist.

Immer, wenn ich dieses Video sehe (und ich sehe es oft), bin ich glücklich, in der gleichen Stadt  wie David Dick Meyer leben zu dürfen. Die leicht debil-laufende Samenbank ist eine Zierde für diese Stadt und hat sich, neben seiner einzigartigen sportlichen Karriere den Namen als Stil-Ikone erworben. Ferrari, Fußball und Vornamen mit „D“, dafür lebt „Diecki“ und er ist sich für kein Kasper-Outfit zu schade. Nun, vielleicht sollte irgendjemand seiner ebenfalls bemalten Frau Dana erklären, dass es nur ein Lebewesen gibt, dem Leoparden-Muster steht: Einem Leoparden. Aber all das stört die Diekmeiers nicht, so lange man an Kind Nr. 4, 5 oder 6 arbeiten kann. Solange es noch verstörende Vornamen mit „D“ gibt, wird die Produktion nicht eingestellt und ich habe den Verdacht, dass all dies mit dem einen Vorfall zu tun haben könnte, den Dennis neulich via SKY öffentlich machte: „Meine Eltern haben sich auf dem Ballermann kennengelernt“. Nun, wenn dies nicht alles erklärt, was dann? Er kann also nichts dafür.

Manchmal frage ich mich, was wohl aus dem untalentierten Rechtsfuß geworden wäre, hätte sich nicht ausgerechnet der dauer-klamme HSV erbarmt und ihm mittlerweile 7 Jahre einen Vertrag für etwas gegeben, was er im Grunde überhaupt nicht beherrscht. Meine Vermutung: Dennis wäre Autoverkäufer bei Lada geworden, würde privat einen aufgemotzten Scirocco fahren und während der Arbeitszeit heimlich unter dem Namen „D2D2“ bei Matz Ab als Kommentator agieren, der sich im feinsten Nicki-Style über die fiesen Pester auskotzt.

Aber wie wir alle wissen, kam es anders. Diekmeier wurde Profi, auch wenn er selbst bis heute nicht verstanden hat, warum eigentlich. Und trotz der warmen Empfehlung des Journalisten-Darstellers Berthold ist „Dieki’s“ Verbleib beim HSV nicht gesichert, aber was käme dann? Dazu später. Zunächst hat mich die Frage beschäftigt, wie jemand derart Talentfreies all die Jahre unbehelligt in diesem Verein sein Unwesen treiben konnte/durfte, während wesentlich begabtere Kollegen bei jeder Gelegenheit durch den medialen Reißwolf gedreht wurden. Nun, die Antwort ist eigentlich recht einleuchtend: „Dieki“ steht immer zur Verfügung. Braucht die schmierige Mopo ein wenig Füllmaterial, weil die Journalisten-Simulanten mal wieder zu faul zum arbeiten waren – Dennis hilft. Hier das neue Auto, da das neue Kind, dort das 328. Tattoo, irgendwas geht immer. Und die Nummer wirkt, denn sollte DD einmal irgendwie kontrolliert spielen, wird er auf der Stelle mit Jogi’s Nationalelf in Verbindung gebracht. Wenn nicht, wird der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Über einen schlechten Diekmeier liest man irgendwie nie, oder? Dieses Phänomen gilt für alle Hamburger Medien gleichermaßen, deshalb darf DD auch so lange existieren.

Aber nun die entscheidende Frage: Was würde passieren, sollte der HSV dem Grinser keinen neuen Vertrag anbieten. Eigentlich ist es ja ausgeschlossen, denn wie heißt Diekmeiers Berater noch gleich? Richtig, Volker Struth. Es wird doch wohl nicht passieren, dass der wahre Sportchef des HSV seinen eigenen Klienten kickt, oder? Aber was wenn doch? Ok, ich spoiler jetzt mal ein wenig, denn das Geheimnis ist eigentlich keines mehr. Da der Gang in die Regionalliga für „Uns Dennis“ (bester Mann) keine Option sein kann, würde er sein Betätigungsfeld spontan wechseln und dem nachgehen, was er eigentlich am besten kann – Dennis Diekmeier sein. Bekannt wurde, dass es einen Vorvertrag mit dem Unterschichten-Sender RTL2 geben soll, Dennis und family sollen die chronisch ausgelutschten Geissens ersetzen und ab August 2018 zwischen „Frauentausch“ und „Teenie Mütter – wenn Kinder Kinder kriegen“ ein eigenes Format erhalten. Titel:

Die Diekmeiers – eine schrecklich tätowierte Familie

Jeden Donnerstag Abend ab Aug. 18 kann man dann Zeuge werden, wie „Dieki“ im Unterhemd Rasen mäht, wie Dana den McLaren zu Brei fährt und wie Dieter Diekmeier, Kind Nr. 6, seine Windel vollkackt. Moderiert von Helm-Peter entsteht etwas, was nie hätte entstehen dürfen, aber wir reden immerhin von RTL2. Gerüchten zufolge soll einer der ersten Stargäste ein ehemaliger Mannschaftskollege sein, ich kann es kaum erwarten.

 DD: „Es freut uns, wenn sich so Kinder freuen“. Ich freue mich auch, Dennis. Besonders auf den Moment, an dem es endlich vorbei ist.