So Leute, neue Runde – neuer Spaß. Ich persönlich fand die Vermutungen, mich hätte irgendwer klein gekriegt und in die Knie gezwungen, zum niederknien niedlich, denn sowas wird nicht passieren. Sollte ich irgendwann einmal keine Lust mehr auf diesen Blog haben, mache ich ihn dicht und zwar von einem Tag auf den anderen. Momentan steht dies jedoch nicht zur Debatte, ich habe mir einfach ein paar Tage HSV-Auszeit gegönnt und diese Zeit mit meiner Tochter verbracht – wesentlich wichtiger als dieser Verein. Während dieser Tage habe ich mich nur ausgesprochen oberflächlich mit dem HSV beschäftigt und ich kann euch sagen, dass dies ein Segen sein kann.

Nichtsdestotrotz habe ich natürlich immer noch einiges mitbekommen und ich kann nur wiederholen, dass sich weder im Verein selbst noch im Bewusstsein  der Verantwortlichen offenbar nichts geändert hat. Was mir aufgefallen ist….

Trainingslager als Rohrkrepierer

Der HSV, seines Zeichens stolzer Tabellen-Vorletzter der Bundesliga fliegt für 8 Tage in ein Luxus-Trainingslager nach Spanien, während in Hamburg das Wetter immer schlechter und kälter wird. 8 Tage, das bedeutet: Einen Tag Anreise, einen Tag Abreise, bleiben 6 Tage zum „Üben“. Am dritten Trainingstag absolviert man ein Test-Spiel gegen den Tabellen-Vorletzten der spanischen Liga, am nächsten Tag steht dann natürlich (wie könnte es auch anders sein?) Belastungssteuerung und Spaß-Veranstaltung auf dem Programm. Ist ja auch nicht so, als hätte man irgendwelche Defizite aufzuholen und die Spieler gerade aus dem Urlaub kämen.

Dann das Trainingsprogramm, welches ganz im Zeichen des „schnellen Umschaltspiels“ steht. Tolle Wortschöpfung. die jedoch nichts anderes bedeutet, als den Ball (wie gewohnt) nach vorn zu prügeln und hinterher zu rennen. Warum man das beim HSV noch üben muss, bleibt mir ein Rätsel. Allerdings bleibt man seiner Linie treu und setzt auch in der Rückserie auf konzeptlosen Folterfußball, denn die wunderschönen Ballstaffetten und der technisch hochwertige Fußball der letzten Wochen haben ja bekanntlich nicht zum Erfolg geführt (Ironie aus)

Das Spiel gegen Malaga war wieder einmal ein Beitrag zur aktiven Förderung von Augenkrebs, also genau das, was den Heimspielbesucher erwarten wird.

Der Fall Walace

Natürlich geht es nicht an, dass Spieler ihren vereinbarten Urlaub eigenmächtig verlängern, keine Frage. Das Problem Walace (the brazilian Pogba, ha ha ) ist jedoch hausgemacht. Zuerst kauft man den Spieler ohne Scouting für € 10 Mio. und einige Herren verdienen sich die goldene Drittnase an dem Deal. Dann lässt man ihn nicht spielen und bezeichnet ihn als „Perspektivtransfer“, um ihm nach nur einem halben Jahr mitzuteilen, dass man ihn gern wieder abgeben möchte. Als dies mangels Angeboten nicht klappt, ist der Mann wie von Zauberhand wieder Teil des Teams, spielt ein paar Spiele, um beim ersten Leistungsknick nach 30 Minuten vom Platz geholt zu werden. In einem Spiel übrigens, in dem man gut und gern 8 HSV-Akteure nach 20 Minuten hätte zum Duschen schicken können. Und dann wundert man sich, dass solche Kicker keinen Bock mehr haben.

Den Vogel schießt der Verein allerdings heute ab.

Har­ter Gang für Wa­lace (22). Der Streik-Pro­fi muss sich heute vor ver­sam­mel­ter Mann­schaft für sein ver­spä­te­tes Er­schei­nen im Trai­nings­la­ger ent­schul­di­gen.

Das wird nicht einfach für den de­fen­si­ven Mit­tel­feld­spie­ler, der einen Wech­sel in die Hei­mat nach Bra­si­li­en er­zwin­gen woll­te. Denn die Mann­schafts­kol­le­gen haben einen schö­nen Hals auf den Olym­pia­sie­ger.

Stür­mer André Hahn (27) er­klär­te schon: „In jedem Fall ist es un­glück­lich, wenn uns ein Mit­spie­ler in so einer schwie­ri­gen Si­tua­ti­on im Stich lässt.“ (Quelle: Bild)

Das ist wirklich außerordentlich schlau, Demütigung als Motivations-Hilfe. Sorry, aber die haben doch den Schuss nicht mehr gehört. Und ausgerechnet der halbe Hahn, dessen Transfer von Gladbach-Manager Eberl immer noch mit Champagner gefeiert wird, reißt das Maul auf. Unfassbar.

Apropos Transfers

Während sich die anderen „Mitbewerber“ um einen Abstiegsplatz zur Zeit massiv verstärken, macht der HSV – nichts. Wie auch, man ist ja quasi pleite. Außerdem hat man einen Sportchef, der mehr Zeit im Urlaub als am Telefon verbringt. Mainz holt de Jong und Ujah, Stuttgart holt Gomez, Freiburg holt Höler, der HSV hat Bruchhagen und Todt. Aber die Hamburger hatten bereits vorgegriffen und mit Wunder-Transfers wie Pollersbeck und besonders Salihovic ihr Pulver verschossen. Bleiben wir kurz bei diesen Beiden. Hieß es nicht neulich nicht, dass im Winter die Torwartfrage neu gestellt werden würde? Gegen Malaga durfte Mathenia erneut patzen, während Poller immerhin schon auf der Bank war. Klingt ganz nach neuer Hackordnung.

Dagegen ließ man einen Salihovic spielen, der in der Vorrunde deutlich nachweisen konnte, dass er in der Bundesliga einfach nicht mehr mithalten kann, der seit dem 6. Spieltag kein Match mehr bestritten hat und der die letzten 5 Spiele gar nicht mehr im Kader war. Warum um Gottes Willen steht dieser Spieler nun im Testspiel in der Startelf?

Einfach nur noch lächerlich

Ich gebe es zu, ich habe vor einigen Tagen einen Blick in die Graupenperle/Mein Scheiß geworfen und gesehen, dass ausgerechnet Einwurfgott Dennis Dick Meyer dort zum täglichen Trainingslager-Tagebuch gebeten wird. Nein, ich habe mir nicht angehört, was Samenbank Forrest D. zu sagen bzw. zu stottern hatte, aber allein der Umstand, dass jemand versucht, solche Hofberichterstattung als Journalismus zu verkaufen, erfüllt mich mit Brechreiz. Nicht mal HSV.de macht einen solchen Bullshit – soll Münchhausen seinen misslungenen Blog doch endlich als Fanboy-Gesülze markieren und nicht versuchen, sich Journalist zu schimpfen. Angebrachte kritische Distanz ist doch wohl ausgeschlossen, wenn einem unbedeutenden Blogger ein Gefallen getan wird. Dieser revanchiert sich dann in der Regel mit der Forderung nach einer Vertragsverlängerung (Die Verlängerung mit Diekmeier ist alternativlos). Kotz!

Anyway, der HSV tut zur Zeit alles dafür, dass es zu Ende geht. Endlich.