Je näher der Start der Rückserie rückt, umso langweiliger wird dieser Verein. Meine Meinung. Wenn es früher noch Aufrufe zur Gemeinsamkeit gab, herrscht heute Starre. Gelangweilte Starre. So ein wenig hat man den Eindruck, die Beziehung zum HSV ist bei vielen wie die Beziehung zu einer Frau, mit der man viele Jahre zusammen ist und eigentlich gar nicht mehr weiß, warum. Vielleicht sind es die gemeinsamen Kinder (Jahre), vielleicht ist es die Gewohnheit, vielleicht auch einfach nur die fehlende Alternative. Man ist noch HSVer, weil – was soll man denn sonst machen/sein? Zum FC St. Pauli kann oder will man nicht, aber Fußball ist irgendwie noch gewohnt interessant. Oder auch nicht. Ist ja auch egal.

Irgendwie hat sich eine Glocke der Bocklosigkeit über dem Volkspark breitgemacht, vielfach reicht es gerade noch dazu, sich über den Verein, für den man viele Jahre gelitten und gefiebert hat, lustig zu machen, quasi als Schutzmechanismus. Wenn man die Sprüche von Bruchhagen, Todt und Diekmeier hört, möchte man vor Fremdscham im Erdreich versinken, aber so richtig aufregen tut sich eigentlich keiner mehr. Ruhe hat der Pensionär aus Harsewinkel in den Verein gebracht, meinen die Einen. Die Andere, so wie ich, sind der Meinung, dass er mit seiner Abbügel-Strategie jegliche Regung sediert hat und diejenigen, die der Auffassung sind, dass der Abstieg vielleicht nicht der verkehrteste Weg sein könnte, werden mehr. Zumindest hat das Schreckgespenst 2. Liga irgendwie seinen Schrecken verloren, vielleicht auch deshalb, weil man erkannt hat, dass man im Grunde dort besser aufgehoben wäre.

Passend dazu wieder einmal die Aussagen des Vorstandsvorsitzenden. In gewohnte Mischung aus Arroganz („So ganz geballt kann ihre Kompetenz nicht sein“), Dummheit, Ahnungslosigkeit und offenkundiger Gleichgültigkeit präsentiert sich der Mann wie jemand, dessen Verein wirtschaftlich auf Rosen gebettet ist und um den Einzug in die Europa League zittern muss. Man habe sein Budget ausgeschöpft, sagt der Mann, der am Sonntag noch davon sprach, dass zumindest finanziell alles im Lot wäre. Verwirrt oder gleichgültig? Aber mal ehrlich: Interessiert das eigentlich noch?

Wenn man erlebt, was in den sozialen Medien abgeht, wenn der HSV auf seiner Facebook-Seite zur Unterstützung aufruft, bekommt man den Eindruck, dass es mittlerweile zwei starke Lager gibt. Das eine Lager hat einen Hals wie ein Wasserbüffel und macht seinem Unmut Luft, indem die Spieler in die Pflicht genommen werden sollten und das Gelaber endlich aufhören mag. Das andere Lager nimmt den Blödsinn nur noch mit einem Kopfschütteln und Gleichmut zur Kenntnis. Eine äußerst gefährlich Situation für den Verein, welche sich vor der Saison bereits am Verkauf der Dauerkarten und nun während der Saison in der Anzahl der Besucher manifestiert.

Oliver Westfalen Alles nur noch völlig überbezahlte Söldner! Die Spieler, die ein bis zwei gute Spiele für ihren Verein gemacht haben, werden zu oft und zu schnell gottähnlich in den Himmel gehoben.Sie bekommen völlig utopische Verträge und Gehälter und sehen ihre Vereine nur als Zwischenstationen.

Steffen Blabert Florian Syl Nils Kraschonnach dem Interview knickte der auf einem Bierdeckel um und verletzte sich so schwer, dass er für den Rest der Saison ausfällt.
Laut eigenen Angaben ist er zur WM aber wieder fit! (Über Albin Ekdal)

Matthias Kirstein Nichts, aber auch gar nichts, was Hoffnung macht. Ein Abstaubertor und eins durch einen Spieler, der eh keine Rolle mehr spielt. (Und der sogar in der 1. Hz. alle Standards tritt

Simon Kostic Wir müssen dieses Jahr einfach absteigen. Das ist schon wieder schlecht. Ich weiß ist nur ein Testspiel. Aber so wird das in der Bundesliga nichts!!!!!! Irgendwann ist unser Glück einfach aufgebraucht!

Volker Schindler Wenn Sie doch einfach nur die Schnauze halten würden! Man kann es auch selbst an der Tabelle ablesen, ob der Abstiegsplatz verlassen worden ist. Nur mit dem Schnabel gelingt das allerdings nicht, lieber Herr Sakai. Im Sprüchekloppen ist der HSV immer im oberen Tabellendrittel.

Christopher Koglin Es wird immer nur gequatscht und gesprochen und gesabbelt und jedes Wochenende erlebe ich die selbe Sch****…

Dieter Fehlandt Weniger markige Sprüche und mehr Leistunf wäre angebracht. Die Profis reden zu viel und konzentrieeren sih nicht auf das was Wesentlich ist, nämlich “ FU?BALL“ spielen!!!!!

Harald Hertz Ach Herr Sakai,wer als Profi soviel Geld verdient sollte sich auch wie ein Profi anstrengen und nicht nur seit Jahren die Fans mit irgendwelchen AUSREDEN VERTRÖSTEN;wenn es mal 1 Saison schlecht läuft dann sagt kein Mensch was aber leider läuft es bei dem HSV seit mehreren Jahren schon unter aller Sau,also mal den Arsch aufreißen und nicht immer nur labern!!!!!

Das große Problem des HSV ist – der Verein tut selbst alles dafür, um diese Situation noch zu verschlimmern. Auch durch den Einsatz alternativer Medien ist vielen Fans ein Licht aufgegangen, man will sich von den Abzockern einfach nicht mehr verarschen und belügen lassen. Doch was machen die Würdenträger? Anstatt endlich einmal Klartext zu reden und die katastrophale Situation so zum umschreiben, wie sie sich darstellt, wird weiter gelogen und abkassiert. Ungeniert schanzt man sich Verträge zu, verlängert diese ungehemmt, geht im Notfall mit fetten Abfindungen nach Hause. Besonders Fans, denen dieser Verein immer noch etwas bedeutete, die mit gelitten haben, fühlen sich von arroganten Sprücheklopfern wie Bruchhagen, Märchenonkels wie Wettstein, Fantasten wie Todt und Bezahl-Grinsern wie Gisdol verkohlt.

Hinzu kommt, dass die Mannschaft selbst bis auf den (vor)-letzten Mann komplett austauschbar ist. Für welchen Spieler kommt man denn eigentlich noch in den Volkspark? Für Diekmeier oder Sakai? Für Ekdal oder Mavraj? Für Kostic oder Wood? Garantiert nicht. Nun muss ein gerade 18-Jähriger als Spontan-Ikone herhalten, wie tief ist dieser Verein bloß gesunken?

In einer (zwischenmenschlichen) Beziehung heißt es immer, so lange man noch streitet, ist noch Hoffnung da. Mit dem HSV streiten tun aber nur noch die Wenigsten, die Meisten hoffen, dass die Schmerzen endlich aufhören mögen.

P.S. Herr Scholz. Sollte der „Beitrag“ des Herrn Regelin von 1.20 Uhr nicht bin 10.00 Uhr aus dem Blog entfernt sein, gehe ich zur Polizei und lass dir deinen Dreck zumachen. Alles klar?