Der HSV in der Saison 2017/18

* vier Siege in 17 Spielen
* neun mal ohne eigenen Treffer
* 15 Tore in 17 Spielen
* zehn Niederlagen
* Pokal-Aus gegen einen dezimierten Drittligsiten
* erheblicher Zuschauerrückgang
* TV-Zuschauerzahlen rückläufig
* € 14 Mio. Transferminus
* bereinigte € 30 Mio. Bilanzminus

Man könnte diese Liste unter Garantie noch um weitere 42 Punkte ergänzen, aber im Grunde reicht das hier. Das wirkliche Verrückte: Es gibt immer noch welche, die wollen die Zeit unter Bruchlandung, Tod und Gustav Gansdol tatsächlich als „Aufschwung“ verkaufen. Alles natürlich gemessen an einer Saison mit 2 Punkten nach 10 Spielen und 13 Punkten zur Halbserie. Unfassbar.

Aber ich habe noch etwas anderes.

Aus: Die Paten der Liga
Zwischen Lügen und Seriosität – Spielerberater und ihre Geschäfte

Es will etwas heißen, so im Buch von Kai Psotta, wenn selbst der angesehene Christoph Schickhardt, Anwalt und Sportrechtler aus Ludwigsburg, nichts „schönreden“ mag: „Es tummeln sich in diesem Geschäft Scharlatane der schlimmsten Kategorie, aber auch seriöse Profis.“ Nur 25 Prozent würden allerdings gut beraten. Andere 40 Prozent eher schlecht – und der Rest ist unseriös. Der ehemalige Profi Thomas Kroth, zudem Kenner der japanischen Fußballszene fasst es so zusammen, die Branche sei „nicht per se schmutzig, aber im Einzelfall versaut.“ Wie überall, wo es um viel Geld – und Show gehe. Lügen, Neid und Missgunst, kämen in der Berater-Szene öfter zum Vorschein als in anderen Berufszweigen.

Journalistenkollege Kai Psotta dankt am Ende seines Buches auch Leuten, die ihm halfen und kooperierten, das Buch zu dem zu machen, was es ist: lesbar und interessant. Ein paar Vertretern aus der Beraterbranche dankt Psotta, zum Beispiel, Djuro Ivanisevic, Bernd Hoffmann, oder Ingo Haspel und Dr. Michael Becker, um nur einige zu nennen.

Waren es früher, in den 80ern und 90ern, Manager und Berater wie „der schwarze Abt“ (wegen seines Mantels und seiner ruhigen Art) Klaus Gerster – übrigens immer noch im Business, und früher Berater von Andy Möller – oder Holger Klemme (managte die Allofs-Brüder sowie Rudi Völler), genauso Norbert Pflippen, mit 64 vor vier Jahren nach langer Krankheit verstorben (Er war mit Netzer, Matthäus, Effenberg, Scholl und Podolski, ja sogar mit Boxer Henry Maske als Kunden, einer der Größten seiner Zunft), so sind es heute in Deutschland und Europa eher die Kon Schramms (der lernte das Handwerk von Pflippen, und warb gar Spieler ab), Dirk Hebels, Struths und Haspels.

Volker Struth und Dirk Hebel, mit den Weltmeistern Götze und Kroos im Portfolio, sowie dem umworbenen Marco Reus, sind gefragte Berater – aber Kritik blies ihnen dennoch nach der „Führerschein-Affäre“ des Borussen-Stürmers ins Gesicht. Was ist ein Berater Wert, wenn er eigentlich nicht das Wesentlichste seines Schützlings kennt, z. B. Charakterzüge, Lifestyle und Bodenständigkeit, außer dessen Marktwert (wie dieser zustande kommt, wird in einem Extra-Kapitel in diesem Blog erklärt) und sein Jahreseinkommen?

(Quelle: http://checkfussballberater.de/zwischen-seriositaet-und-maerchengeschichten/)

Schöne Stunden und gute Belastungssteuerung 🙂