Nur für den Fall, man würde unterstellen, dass ich mich nach absolut überzeugenden HSV-Spielen nicht zu Wort melden oder Quantensprünge unter den Tisch fallen lassen – ich kann mich zum gestrigen Spiel nicht äußern, weil ich nicht eine Ballberührung gesehen habe. Weder live, noch irgendeine Zusammenfassung. Ich habe lediglich kurz im Auto auf NDR 2 gehört, wie der Studiomann den Reporter vor Ort fragte, was denn nach dem frühen 0:1 Hoffnung machen sollte und dieser erwiderte: Nichts!

Am nächsten Tag dann, natürlich von den üblichen Verdächtigen, Sprüche wie diese hier:

5000 Hamburger in Leipzig erkannten ihre Mannschaft kaum wieder. Im HSV steckt ja doch noch Leben! Was hat der neue Trainer Bernd Hollerbach (48) vor dem 1:1 in Leipzig bloß mit der Mannschaft gemacht? (Bild)

Sportchef Jens Todt sagt: „Das ist ein Lebenszeichen. Wir sind immer besser ins Spiel gekommen und hatten über 90 Minuten die besseren Chancen. Wenn wir so weiter machen, dann sind wir optimistisch“ (Mopo)

Hollerbachs Einstand lässt den HSV wieder hoffen.  Gelungenes Debüt für Bernd Hollerbach beim HSV (Abendblatt)

Ein wenig Gerenne, ein wenig Gekloppe (Papadopoulos), ein klares Abseitstor und alles ist wieder rosa in Hamburg und der Metzger wird uns alle retten. So einfach geht das also.

Sorry, aber ich bin einfach nur noch gelangweilt. Gelangweilt von den immer gleichen medialen Mechanismen (Wie sagte mir Otto Rieckhoff doch 2014 mal so schön? „Die schreiben uns alle 14 Tage das Stadion voll“), gelangweilt von den Schwätzern (Todt) in diesem Verein, gelangweilt vom Verein insgesamt. Dieser eine Punkt ist im Grunde nichts wert, aber drei Dinge haben mich gestern Abend dann doch geärgert.

  1. Der späte Punktverlust der tollen Freiburger
  2. Das ungerechte 0:0 in Bremen
  3. Das traurige 1:1 der Kölner, die nun aber tatsächlich wieder dran sind

Der HSV aber dreht sich im Kreis und merkt es nicht mal.

Schönen Sonntag